Einstein verbrachte die letzten dreißig Jahre seines Lebens mit der Suche nach der einheitlichen Feldtheorie. David Gross diskutiert in der 12. Einstein Lecture am 29. Juni 2012 Einsteins Versuche und geht dabei der Frage nach, warum ihm die Vereinheitlichung nicht gelang und was passiert wäre, wenn er leicht abweichenden Ansätzen gefolgt wäre. Prof. Gross geht zudem darauf ein, auf welchem Stand die Suche nach der einheitlichen Feldtheorie heute ist.

David Gross ist Frederick Gluck Professor für Theoretische Physik und Direktor des Kavli Instituts für Theoretische Physik der University of California, Santa Barbara (UCSB). Er erhielt seinen Ph.D. 1966 an der UC Berkeley und war zuvor Thomas Jones Professor für Mathematische Physik an der Princeton University. Er ist eine zentrale Figur der Teilchenphysik und der Stringtheorie. Die Entdeckung der asymptotischen Freiheit – ein wesentliches Merkmal von nicht-Abelschen Eichtheorien – führte Gross gemeinsam mit seinem Studenten Frank Wilczek zur Formulierung der Quantenchromodynamik, der Theorie der Starken Kernkraft. Diese vervollständigte das Standardmodell, welches die drei grundlegenden Kräfte der Teilchenphysik genau beschreibt – die elektromagnetische Kraft, die schwache Kraft und die starke Kraft. Gross wurde für diese Entdeckung 2004 gemeinsam mit Politzer und Wilczek der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Er hat zudem bahnbrechende Beiträge zur Superstringtheorie geleistet, ein aufkeimendes Vorhaben, das Gravitation in den Quantenrahmen einzubauen versucht.

David Gross wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Sakurai Prize, MacArthur Prize, der Dirac Medal, Oscar Klein Medal, dem Harvey Prize, EPS Particle Physics Prize, der Grande Medaille d’Or und dem Nobelpreis des Jahres 2004 für Physik. Ihm wurden in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Israel, Brasilien, Belgien und China Ehrentitel verliehen. Seine Mitgliedschaften umfassen u.a. die US National Academy of Science, die American Academy of Arts and Sciences, die American Philosophical Society, die Indian Academy of Science und die Chinese Academy of Science.