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16. Einstein Lecture: Prof. Karsten Danzmann

Einsteins Graviationswellen: Wir hören Töne aus dem dunklen Universum!

25.10.2016

Karsten Danzmann

Karsten Danzmann
Bildquelle: F. Vinken/Max-Planck-Gesellschaft

Seit ewigen Zeiten haben wir das Universum nur sehen und nicht hören können. Das ist schade, denn über 99% des Universums sind dunkel und werden wohl nie mit Licht oder irgendeiner Art von elektromagnetischen Wellen beobachtbar sein. Seit dem 14. September 2015 ist alles anders: Die erste direkte Beobachtung der von zwei verschmelzenden Schwarzen Löchern abgestrahlten Gravitationswellen eröffnet das Zeitalter der Gravitationswellenastronomie. Wir haben ein neues Sinnesorgan bekommen und werden ab jetzt das Universum hören können.

Karsten Danzmann, geboren am 6. Februar 1955 in Rotenburg / Wümme, erhielt sein Diplom und seine Promotion (1980) in Physik an der Universität Hannover. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hannover (1978-1982) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Berlin (1983-1986), sowie Gastwissenschaftler (1982-1983) und Assistenzprofessor für Physik (1986-1989) an der Stanford University, USA. 1990-1993 war er Projektleiter Gravitationswellen am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Seit 1993 ist er Professor und Direktor des Instituts für Gravitationsphysik an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2002 ist er zudem Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik Hannover (Albert-Einstein-Institut).

Für seinen wichtigen Beitrag zur Entdeckung der Gravitationswellen erhielt Professor Danzmann 2016 zahlreiche Auszeichnungen wie den Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics und den Gruber Cosmology Prize (jeweils mit der Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory (LIGO)-Kollaboration) sowie den Niedersächsischen Staatspreis (mit Alessandra Buonanno und Bruce Allen). Das MPI für Gravitationsphysik ist Teil der LIGO-Kollaboration, die die Beobachtung der Gravitationswellen im Februar 2016 bekanntgab. Es war maßgeblich u.a. an der Entwicklung der extrem empfindlichen Detektoren beteiligt, die diese Beobachtung ermöglichten.