Das war 2010 an der Freien Universität
Prominenz, Preise und ein neuer Präsident
30.12.2010
Das Jahr 2010 wird in die Chronik der Freien Universität eingehen. Nicht nur wegen der prominenten Gäste, die Berlins größte Universität besucht haben oder der zwei errungenen Weltmeister-Titel. 2010 ist das Jahr, in dem die Universität einen kompletten Führungswechsel erlebt.
Im Juni 2010 tritt der Literaturwissenschaftler Professor Peter-André Alt sein Amt als Präsident der Freien Universität an. Er folgt Professor Dieter Lenzen nach, der an die Universität Hamburg wechselt. Mit dem neuen Mann an der Spitze werden auch alle Vizepräsidentenposten neu vergeben. Erste Vizepräsidentin wird die Pharmakologin Professorin Monika Schäfer-Korting, als weitere Vizepräsidenten treten der Politologe Professor Werner Väth, der Theologe Professor Michael Bongardt und die Geografin Professorin Brigitta Schütt ihre Ämter an.
Forschungscampus Dahlem
Auch auf dem Dahlemer Campus tut sich einiges. Im Oktober 2010 eröffnet das „Dahlem Centre of Plant Sciences“, das die Pflanzenforschungsexpertise an der Freien Universität bündelt. Das bundesweit erste „Forschungsforum Öffentliche Sicherheit“ nimmt seinen Betrieb auf. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wollen dort gemeinsam daran arbeiten, den Schutz der Bevölkerung zu verbessern.
Im April stellt die Freie Universität die weltweit erste Online-Datenbank vor, die dabei helfen soll, den Verbleib „entarteter Kunst“ zu klären. Das neue Internetportal der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ am Kunsthistorischen Institut umfasst mehr als 21.000 Datensätze zu Gemälden, Plastiken und Druckgrafiken, die 1937 von den Nationalsozialisten im Rahmen der gleichnamigen Aktion als „entartet“ verfemt und beschlagnahmt wurden.
International vernetzt
2010 knüpft die Freie Universität auch ihr Netz internationaler Beziehungen weiter. Im April eröffnet sie ein Verbindungsbüro in Kairo, im Oktober folgt eine Dependance in São Paulo. Damit besitzt die Hochschule nun insgesamt sieben Außenstellen weltweit. Für ausländische Studierende wird die Freie Universität immer attraktiver, besonders chinesische Doktoranden kommen gern nach Dahlem: Die Zahl der Promovenden aus Fernost hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
Die Arbeit einer ganz besonderen Forscherin wird im Oktober gewürdigt: Mehr als 40 Jahre nach dem Tod Lise Meitners ehrt die Freie Universität die Experimentalphysikerin durch die Umbenennung des Gebäudes an der Thielallee 63: Aus dem Otto-Hahn-Bau wird der Hahn-Meitner-Bau. Lise Meitner war entscheidend an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt, für die Otto Hahn 1944 den Chemie-Nobelpreis erhielt.
Ehrungen
Seit 1956 ist die Physikerin Ehrendoktorin der Freien Universität – ein Titel, den die Hochschule auch im Jahr 2010 an international renommierte Forscher-Persönlichkeiten vergibt wie den US-amerikanischen Psychologen und Glücksforscher Ed Diener, den Chemiker Rolf Huisgen und den US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Jagdish Bhagwati. Die frühere irische Staatspräsidentin und ehemalige UN-Hochkommissarin Mary Robinson erhält die höchste Auszeichnung der Freien Universität. Sie wird für ihren unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte mit dem Freiheitspreis geehrt.
Preise und Ehrungen gibt es auch für die Arbeit vieler Wissenschaftler der Freien Universität. Die Islamwissenschaften werden gleich zweifach ausgezeichnet: Professorin Gudrun Krämer erhält den Gerda-Henkel-Preis, Koranforscherin Professorin Angelika Neuwirth den Wissenschaftspreis der Fritz Behrens-Stiftung.
Weltmeister
Was der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika nicht geglückt ist, haben die Roboterfußballer der Freien Universität in diesem Jahr geschafft: Sie sind Vizeweltmeister. Die von Informatikern trainierten „FUmanoids“ mussten sich bei der Weltmeisterschaft in Singapur lediglich den Darmstadt Dribblers geschlagen geben. Und noch einen Weltmeistertitel gibt es:Julia Richter, Studentin der Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin, gewinnt bei der Ruder-WM in Neuseeland Bronze.
Natürlich gäbe es noch viel mehr zu berichten aus der Freien Universität. Wir zeigen es Ihnen in unserer Fotogalerie – schauen Sie doch einfach mal herein!
Wir wünschen Ihnen besinnliche Tage zwischen den Jahren und einen guten Start für 2011!