Späte Reaktion. In der Thielallee 63 forschen der Chemiker Otto Hahn und die Physikerin Lise Meitner zusammen an der Radiochemie. 1944 wird Otto Hahn für die Entdeckung der Uranspaltung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, der Beitrag Lise Meitners, die als Jüdin vor den Nationalsozialisten fliehen musste, bleibt unberücksichtigt. 2010 benennt die Freie Universität den „Otto-Hahn-Bau“, heute ein Standort des Instituts für Chemie und Biochemie, in „Hahn-Meitner-Bau“ um.
Quellen und weitere InformationenOtto Hahn hatte Lise Meitner als einzige über die Ergebnisse der radiochemischen Experimente brieflich vorab in Kenntnis gesetzt. Lise Meitner und ihr Neffe Otto Robert Frisch konnten daher Anfang 1939 aus dem schwedischen Exil eine erste theoretisch-physikalische Erklärung der Kernspaltung in der englischen Zeitschrift Nature veröffentlichen. Sie schätzten darin die Freisetzung einer sehr großen Energiemenge. Frisch prägte dabei den Begriff „nuclear fission“ (Kernspaltung), der in der Folgezeit international anerkannt wurde.1957 erhielt die Experimentalphysikerin Lise Meitner die Ehrendoktorwürde der Freien Universität, 1968 starb sie im englischen Cambridge.
- campus.leben-Artikel „Die Wissenschaft ist gewiss nicht schlecht, wir Menschen sind es leider“ vom 10. Januar 2019 über „KERNFRAGEN“, ein szenisches Porträt Lise Meitners, das an der Freien Universität aufgeführt wurde
- campus.leben-Interview „Lise Meitner hatte großen Anteil an der Entdeckung“ mit Professor Ulrich Abram vom 17. Dezember 2013
- campus.leben-Artikel „Ehrung der Physikerin Lise Meitner“ vom 28. Oktober 2010 über die Umbennung in Hahn-Meitner-Bau
- Kleine Chronik der Freien Universität Berlin, 17. Dezember 1956, Verleihung der Ehrendoktorwürde an Lise Meitner