Liebesbotschaften, Laserstrahlen, Los-Demokratie
Lange Nacht der Wissenschaften 2025: Freie Universität Berlin bietet mehr als 200 Veranstaltungen zur klügsten Nacht des Jahres am 28. Juni 2025 / Jubiläumstickets kosten online nur 5 Euro
Nr. 087/2025 vom 10.06.2025
Am Samstag, den 28. Juni 2025, öffnet die Freie Universität Berlin von 17 bis 24 Uhr ihre Türen zur 25. Langen Nacht der Wissenschaften. Auf dem Campus in Dahlem erwarten Besucherinnen und Besucher mehr als 200 spannende Programmpunkte in 12 Gebäuden – von interaktiven Experimenten über Vorträge bis hin zu Ausstellungen. Rund 1.000 Forschende und Studierende der Freien Universität Berlin geben Einblicke in aktuelle Wissenschaftsthemen. Kinder und Familien, Wissenschaftsinteressierte und Kulturbegeisterte sind zum Mitmachen herzlich eingeladen. Einen detaillierten Überblick zu Highlights des FU-Programms gibt es online auf www.fu-berlin.de/langenacht. Zum 25. Bestehen der Langen Nacht der Wissenschaften sind Tickets zum Jubiläumspreis von jeweils nur 5 Euro online erhältlich, Kinder unter 6 Jahren erhalten freien Eintritt.
Am 28. Juni 2025 findet die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Die Freie Universität Berlin bietet an diesem Abend mehr als 200 Veranstaltungen an.
Bildquelle: Michael Fahrig
Eine Auswahl der Angebote der Freien Universität Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften 2025:
Liebesbriefe, Rhetorische Strategien und Künstliche Intelligenz
- Erstmals dabei ist die an der FU neugegründete Forschungsplattform echo – Center for the Study of Rhetoric between Old and New Media. Zum schönen Thema „Liebesbriefinschriften von der Baumrinde bis zum digitalen Liebesbrief“ werden Forschende nun nicht nur literarische Beispiele zur Schrift und zur Dauerhaftigkeit oder Flüchtigkeit von Liebesbotschaften vorstellen. Es gibt auch die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Materialien selbst eine Liebesbotschaft zu gestalten. (Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin)
- Zudem erklären Wissenschaftler*innen: Was machen KI & Co mit der Sprache? Wie bringt uns sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) dazu, ihr Glauben zu schenken? (Amphitheater im Theaterhof der Freien Universität Berlin, von 18 bis 19.30 Uhr)
- Die Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Anita Traninger führt in die Welt des globalen Buchmarkts ein mit einem interaktiven Vortrag zum Thema „Buch und Barcode. Was uns ISBN & Co über die Literatur erzählen. (Silberlaube, Fabeckstraße 25, 14195 Berlin, 18 Uhr und 19.30 Uhr)
Wetterpaten und Mathepaten
- Die Namen für die Tief- und Hochdruckgebiete, die das Wetter in Europa beeinflussen, werden seit 1954 vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin vergeben. Warum werden Hochs und Tiefs getauft? Und was wird damit erreicht? (Wetterturm, Meteorologie, Schmidt-Ott-Straße 13, 12165 Berlin, ab 17 Uhr)
- Das Rechenpate-Projekt der Freien Universität Berlin unterstützt mit Bildung und Gesellschaft e. V. Kinder mit Rechenschwierigkeiten. Ehrenamtliche und Lehramtsstudierende fördern diese Kinder in Mathematik an Berliner und Brandenburger Grundschulen – vor allem mit Lernspielen. Das Förderkonzept mit Mitmachexperimenten und Spielen für Kinder wird auf der Langen Nacht der Wissenschaften vorgestellt. (Wellblechlaube, Pädagogik, Fabeckstraße 35, 14195 Berlin, ab 17 Uhr)
Fledermäuse, Wölfe, Waschbären und soziale Insekten
- Was ist das Besondere an Fledermäusen, und warum brauchen wir sie? Dazu gibt es eine Kinderrallye. Ein Mitmachexperiment zeigt, warum soziale Insekten wie Termiten, Ameisen, Bienen und Wespen echte „Superorganismen“ sind. Und welchen Einfluss eigentlich Wölfe auf das Ökosystem haben, wo die Berliner Waschbären herkommen und was invasive Pflanzenarten sind, erklärt ein Infostand zu Ökosystemen in Berlin und Brandenburg. (Pflanzenphysiologie, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Königin-Luise-Straße 12-16, 14195 Berlin, ab 17 Uhr)
Coronatests, Duftparcours, Arzneistoffe und Schleim
- Die Chemie muss stimmen: Ob Coronatests oder Schwangerschaftstests – jede*r von uns hat schon Lateral-Flow-Tests benutzt. Wie die Tests eigentlich funktionieren und warum Gold-Nanopartikel dabei eine Rolle spielen, erklärt ein Mitmachexperiment. Ein Duftparcours lädt dazu ein, Moleküle zu riechen. Ein Vortag erklärt, was mit Medikamenten passiert, nachdem wir sie eingenommen haben und was das mit Doping zu tun hat. Übrigens: Der Mensch produziert täglich rund zwei Liter Schleim (lat.: Mucus), der die Schleimhäute schützt. Der Mucus wirkt wie ein Biofilter, doch er kann auch zur Belastung werden – ein Vortrag gibt Einblicke in die aktuelle Forschung. Apropos Schleim: Wer mag, kann auch glibberige Massen in der Lieblingsfarbe herstellen. (Anorganische Chemie, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Fabeckstraße 34-26, 14195 Berlin ab 17 Uhr)
Licht und Materie – und was Festplatten mit Laserstrahlen zu tun haben
- Der Fachbereich Physik gibt faszinierende Einblicke in die Welt des Lichts, der Materie und modernste Technologien. Besucher*innen können zum Beispiel erleben, wie sich Licht mit haushaltsüblichem Zuckerwasser „verdrehen“ lässt, warum Gold auch blau schimmern kann und welche Tricks Pflanzen nutzen, um das volle Farbspektrum für die Photosynthese auszuschöpfen. Man kann auch erfahren, wie Festplatten Informationen speichern, wie ultraschnelle Prozesse in der Natur gemessen werden oder wie winzige magnetische Schichten unser digitales Leben revolutionieren können. (Fachbereich Physik, Arnimallee 17, 14195 Berlin ab 17 Uhr)
Die Vermessung der Bäume, Erdbebenregistrierung und Virtual-Reality-Reise durchs Sonnensystem
- Geoinformatiker*innen zeigen, wie moderne Technologien wie Laserscanning und Bildanalyse genutzt werden, um Bäume dreidimensional zu vermessen. So lassen sich Waldzustand, Kohlenstoffspeicher und Krankheitsanzeichen präzise erfassen – ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Nur wenige Schritte entfernt erklären Paläontolog*innen, wie Fossilien präpariert werden, es gibt ein "Haizahnangeln" im Sand, und auch an anderen Mitmachstationen zur Evolution wird Erdgeschichte anschaulich. Ein Blick ins Erdinnere ist möglich: Ein Seismometer zeichnet live die Bodenbewegungen der Besucher*innen auf und veranschaulicht, wie Erdbeben weltweit registriert werden. Und wer den Weltraum selbst erkunden möchte, kann über den Mars, den Saturnmond Enceladus und durchs Sonnensystem per Virtual Reality reisen. (Fachbereich Geowissenschaften, Silberlaube, Fabeckstraße 25, 14195 Berlin, ab 17 Uhr)
Einblicke in die Tiermedizin
- Die Tiermedizin präsentiert wichtige Themen zu den liebsten Gefährten des Menschen. Ein Vortrag mit Infostand zeigt, welche gesundheitlichen Folgen extreme Schönheitsideale für Haustiere haben können. Beleuchtet werden die Hintergründe qualvoller Zuchtpraktiken bei beliebten Rassen von Hund, Katze, Kaninchen und Meerschweinchen – und mögliche Auswege. Im Zentrum steht dabei die Frage: Sind wir bereit, unsere Vorstellungen von Schönheit zugunsten der Tiergesundheit zu verändern?
- Ausbilder*innen, Auszubildende und Tierpfleger*innen geben praxisnahe Tipps, wie Hund und Halter gut vorbereitet in den Urlaub starten können und wie man zum Beispiel Hunden das Reisefieber erspart. (Fachbereich Veterinärmedizin, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45, ab 17 Uhr)
Ist Losen die Zukunft der Demokratie?
- Politikwissenschaftler*innen präsentieren ein Stück Demokratiegeschichte mit einer detailgetreuen Rekonstruktion eines Kleroterions, einer ausgefeilten Losmaschine, mit der im antiken Stadtstaat Athen öffentliche Ämter vergeben wurden. Besucher*innen können live erleben, wie das Verfahren funktionierte und darüber diskutieren, ob das Los ein Werkzeug für mehr Gerechtigkeit in der Demokratie sein kann oder bloßer Zufall bedeutet.
- Der Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ lädt dazu ein, die kollektive und relationale Natur von Emotionen zu erforschen, über eigene Emotionen nachzudenken und am Beispiel Klimawandel kollektive emotionale Reaktionen zu verdeutlichen. Kurze Vorträge geben einen Einblick in die Mobilisierung von Affekten in Protestbewegungen. Auch die Rolle von Religion, Wirtschaft und Politik in der Gestaltung kollektiver und individueller emotionaler Reaktionen wird thematisiert bei gleichzeitigem Austausch zwischen Publikum und Forschenden. (Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Holzlaube, Fabeckstraße 23/25, 14195 Berlin ab 17 Uhr)
Recht, Macht, Menschenrechte
- Nationale Interessen statt internationaler Verpflichtungen? In einer Podiumsdiskussion ab 19 Uhr debattieren eine Juristin, eine Politikwissenschaftlerin und ein Historiker über die wachsende Entfremdung vom Völkerrecht, über Risiken für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie die Frage, wie Deutschland in einer neuen, konfliktreichen Welt seine Glaubwürdigkeit bewahren kann. (Fachbereich Rechtswissenschaft, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, 19 Uhr)
- Studierende der Rechtswissenschaft stellen zudem Gerichtsverfahren zu menschenrechtlichen Fragen – etwa dem Gesundheitsschutz, der Kriminalisierung marginalisierter Gruppen oder die Cannabis-Legalisierung vor. In der Theateraufführung „Law in Action“ werden juristische Streitgespräche und Vortragskunst spielerisch in Szene gesetzt. (Fachbereich Rechtswissenschaft, Rostlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, 18 Uhr und 19 Uhr)
Weitere Informationen
Tickets und Programm
- Zum 25-jährigen Bestehen der Langen Nacht der Wissenschaften gibt es Tickets zum Jubiläumspreis online für 5 Euro unter: www.fu-berlin.de/langenacht
- An der Abendkasse kosten die Tickets 7 Euro. Kinder unter 6 Jahren erhalten freien Eintritt. Der Vorverkauf ist bereits gestartet. Tickets sind online verfügbar unter: www.fu-berlin.de/langenacht
- Einen detaillierten Überblick zu Highlights des FU-Programms gibt es online unter: https://www.fu-berlin.de/sites/langenacht/index.html
- Das Gesamtprogramm findet sich auf https://www.langenachtderwissenschaften.de/, wo das komplette FU-Angebot detailliert per Filter angezeigt werden kann.
Kontakt
- Eric Ostermann, Freie Universität Berlin, Stabsstelle Kommunikation und Marketing, E-Mail: lndw@fu-berlin.de