Akademischer Senat der Freien Universität Berlin kritisiert Haushaltskürzungen des Landes Berlin scharf
Stellungnahme vom 18. Dezember 2024
Nr. 249/2024 vom 18.12.2024
Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin kritisiert scharf den Umfang und die Kurzfristigkeit der geplanten Haushaltskürzungen des Landes Berlin in der Wissenschaft. Die Freie Universität Berlin sieht durch derartig massive Einschnitte die Leistungsfähigkeit in Forschung und Lehre fundamental bedroht. Dies wird sich auf Jahre hinaus negativ für die gesamte Stadt auswirken.
Nachdem erst im Februar 2024 fünfjährige Hochschulverträge bis 2028 unterzeichnet worden waren, sieht der Akademische Senat durch die jetzt geplanten Haushaltskürzungen das Vertrauen in die Verlässlichkeit von Zusagen des Landes gegenüber den Hochschulen nachhaltig belastet. Der Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin gemeinsam mit dem Land, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Berliner Wirtschaft wird hiermit die Grundlage entzogen.
Als Akademischer Senat machen wir deutlich, dass die geplanten Kürzungen unter anderem folgende Effekte haben würden, sollten sie in der angekündigten, massiven Form beschlossen werden:
- Die dann unvermeidliche Reduzierung der Studiengänge und Studienplätze wird sich negativ auf die Fachkräftesicherung in der Stadt auswirken. Dies betrifft nicht zuletzt auch das Lehramt. Die Bedarfe der Stadt in Schulen, Verwaltung, medizinischer Versorgung und Wirtschaft können dann nicht mehr erfüllt werden.
- Die Umsetzung der seit fünf Jahren diskutierten Karrierewegekonzepte für die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und das Ziel der „guten Arbeit“ werden durch die Kürzungen noch weiter erschwert. Damit ist zu befürchten, dass der „brain drain“ herausragender Talente aus der Universität verstärkt wird.
- Im Bereich von Technik, Service und Verwaltung werden viele Stellen für qualifizierte Beschäftigte entfallen. Auch diese Chancen werden dem Berliner Arbeitsmarkt entzogen. Für alle Beschäftigten sind damit höhere Belastungen unabwendbar.
- Kürzungen und Rücknahmen von Co-Finanzierungen des Landes bei den universitären Bauvorhaben werden den schon jetzt bedrohliche Sanierungsstau weiter verschärfen. Damit wird die für wissenschaftliche Exzellenz unverzichtbare Infrastruktur in Frage gestellt. Die Diskussion über die vermeintlich zu hohen Rücklagen der Hochschulen ist auch deshalb irreführend.
Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin sieht daher in den Haushaltskürzungen des Landes Berlins eine substantielle Gefährdung für den Wissenschaftsstandort Berlin sowie für seine Studierenden und Beschäftigten. Kürzungen an den Universitäten gefährden nicht nur die akademische Exzellenz in der Forschung und Lehre, sondern auch die Innovationskraft und wirtschaftliche Zukunft der Hauptstadt.
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