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Freie Universität Berlin stuft Vorfall vom 17. Oktober 2024 als gewaltsamen Angriff ein / Update vom 23. Oktober 2024

Nr. 206/2024 vom 18.10.2024

23. Oktober 2024

Im Zuge der internen Analyse des Vorfalls haben Mitarbeitende, die sich am Donnerstag, 17. Oktober 2024, im Präsidiumsgebäude aufhielten, ihre persönlichen Erlebnisse in detaillierten Berichten geschildert. Diese Berichte werden protokolliert und der Polizei übergeben.

Die Mitarbeitenden berichten, dass sie in schwer verständlichem Englisch unter Androhung von Gewalt dazu aufgefordert wurden, ihre Büros zu verlassen. Personen, die dem nicht nachkamen, wurden körperlich attackiert. Angreifer*innen versuchten, Bürotüren, die Mitarbeitende zu ihrem eigenen Schutz von innen verriegelt hatten, gewaltsam zu öffnen. Als besonders beunruhigend empfanden die FU-Beschäftigten die Tatsache, dass sie nicht einschätzen konnten, mit welchen Absichten die Angreifenden in das Gebäude eingedrungen waren.

Eine Bewertung zieht sich durch alle Aussagen: Der Vorfall wurde nicht als versuchte Besetzung wahrgenommen, sondern vielmehr als gewaltsamer Angriff.

18. Oktober 2024 – Ergänzung der Stellungnahme vom 17. Oktober 2024

Die Stellungnahme von Donnerstag, 17.10.2024, gibt weiterhin den aktuellen Stand wieder. Folgende Informationen können ergänzt werden:

Nach Schätzung von mehreren FU-Mitarbeitenden haben am 17.10.2024 in der Mittagszeit insgesamt rund 40 vermummte Personen versucht, das Präsidiumsgebäude gewaltsam zu besetzen. Ein Großteil der Angreifer*innen verließ das Haus, als die Polizei eintraf.

Die versuchte Besetzung wurde durch die Polizei umgehend beendet. Die Personen sind äußerst brutal aufgetreten und haben Mitarbeitende körperlich angegriffen und verbal bedroht. 

Zur Gruppe der Angreifer liegen bisher keine Informationen vor. Daher ist auch nicht klar, ob FU-Studierende an dem Angriff beteiligt waren. 

Die Polizei wurde unmittelbar nach Bekanntwerden des gewaltsamen Besetzungsversuchs gerufen. Die ersten Polizeikräfte trafen nach etwa zehn Minuten ein. Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Angriffs ca. 60 FU-Mitarbeitende im Haus, einige haben das Haus verlassen können, andere blieben eingeschlossen in ihren Büros, im Haus, bis etwa 45 Minuten nach Beginn des Angriffs alle Mitarbeitenden das Haus verlassen konnten.

Die betroffenen FU-Mitarbeitenden stehen noch unter dem Eindruck der Geschehnisse. Viele können ihre Arbeit aktuell nicht fortsetzen. Allen Mitarbeitenden wurde unmittelbar nach dem Angriff psychologische Unterstützung durch die Psychologische Beratung der Freien Universität angeboten. Mitarbeitende der „Support.Points“ waren unmittelbar vor Ort, um Kolleg*innen zu unterstützen. Die Universitätsleitung gibt den Mitarbeitenden Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten.

„Das war eine absolute Grenzüberschreitung und wir verurteilen diese Gewalt aufs Schärfste. Wir sehen das als Angriff auf die Freie Universität Berlin und auch auf unsere Angebote, einen Dialog zu diesem schwierigen und wichtigen Thema zu ermöglichen“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Günter M. Ziegler. „Unsere erste und wichtigste Aufgabe ist es nun, uns um die Mitarbeitenden und andere betroffene Personen zu kümmern und für ihren Schutz und ihre Sicherheit zu sorgen.“

Im dem historischen Gebäude ist durch Vandalismus der eingedrungenen Personen erheblicher Sachschaden entstanden. Es wurden Räume verwüstet, Technik zerstört sowie Parolen und Hamas-Dreiecke an die Wände und Fassade gesprüht.

Zur Schadenshöhe liegen noch keine abschließenden Informationen vor. Schmierereien an der Fassade des Gebäudes und der Eingangstür wurden noch am Abend des Angriffs durch technische Fachkräfte der Freien Universität Berlin entfernt. Schmierereien im Innenbereich wurden, soweit möglich, ebenso umgehend entfernt bzw. überstrichen.

Die Leitung der Freien Universität prüft bereits Maßnahmen, um die Sicherheit der Mitarbeitenden und Studierenden zu verbessern. Dabei gilt jedoch: Eine Universität ist ein offener Ort und muss auch ein solcher bleiben. Das liegt in der Natur einer Universität und insbesondere der der Freien Universität Berlin.

17. Oktober 2024 – Stellungnahme der Freien Universität Berlin zum Versuch, das Präsidiumsgebäude der Hochschule zu besetzen

Mindestens 40 Personen haben am Donnerstag, 17.10. in der Mittagszeit versucht, das Präsidiumsgebäude der Freien Universität Berlin zu besetzen. Die versuchte Besetzung wurde durch die Polizei umgehend beendet. Die Personen sind äußerst brutal aufgetreten und haben Mitarbeitende körperlich angegriffen und verbal bedroht. Es wurden Personen verletzt. Es wurden Räume verwüstet sowie Parolen und Hamas-Dreiecke an die Wände des historischen Gebäudes gesprüht. Durch Vandalismus entstand erheblicher Sachschaden im gesamten Gebäude.

„Das war eine absolute Grenzüberschreitung und wir verurteilen diese Gewalt aufs Schärfste. Wir sehen das als Angriff auf die Freie Universität Berlin und auch auf unsere Angebote, einen Dialog zu diesem schwierigen und wichtigen Thema zu ermöglichen“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Günter M. Ziegler. „Unsere erste und wichtigste Aufgabe ist es nun, uns um die Mitarbeitenden und andere betroffene Personen zu kümmern und für ihren Schutz und ihre Sicherheit zu sorgen.“

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