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Verbesserte Qualität der Lehrerausbildung an der Freien Universität

Ergebnisse der Befragung von Lehramtsstudierenden liegen vor

01.02.2010

Im Sommersemester 2009 wurden die lehrerbildenden Studiengänge an der Freien Universität evaluiert.

Im Sommersemester 2009 wurden die lehrerbildenden Studiengänge an der Freien Universität evaluiert.
Bildquelle: photocase / tobi.tobsen tobi.tobsen

Was hat sich durch die Einrichtung der modularisierten Studiengänge im Lehramtsstudium an der Freien Universität verändert? Das wollte eine Befragung herausfinden, die im Auftrag des Präsidiums von der Arbeitsgruppe Schulpädagogik/Schulentwicklungsforschung unter der Leitung von Professorin Felicitas Thiel während des vergangenen Sommersemesters durchgeführt wurde. Es liegen die Angaben von 64 Prozent der Lehramts-Masterstudierenden vor und 42 Prozent der Staatsexamensstudierenden.

Die Ergebnisse der Befragung der Lehramtsstudierenden, die im vergangenen Sommersemester an der Freien Universität durchgeführt wurde, sind nun im Einzelnen ausgewertet worden: Gut – und im Vergleich mit den traditionellen Staatsexamensstudiengängen deutlich besser – wurden die Betreuung durch die Lehrenden, die Lehrqualität und die Reflexion professioneller Überzeugungen beurteilt. Deutlich besser als von den Studierenden der alten Studiengängen – wenngleich immer noch eher negativ – schnitten der Praxisbezug, die anschauliche Vermittlung von didaktischen Ansätzen, die Anleitung zur Reflexion und die Anwendung fachdidaktischen Wissens in den Praxisphasen ab. Unterschiede ergaben sich auch bei der Selbsteinschätzung des Kompetenzerwerbs: Die Masterstudierenden verfügen über ein umfangreicheres Wissen hinsichtlich der Bildungsstandards, der Unterstützung von Schülern und Schülerinnen beim Aufbau ihres Fähigkeitsselbstkonzepts, Verfahren der Leistungsfeststellung und eines effektiven Klassenmanagements als die Studierenden der alten Studiengänge. Was die didaktischen Kompetenzen und den Erwerb von Fachwissen betrifft, unterscheiden sich die Masterstudierenden nicht von ihren Kommilitonen in den alten Studiengängen.

Verbesserungswürdig: Aufbau und Struktur der Studiengänge

Defizite sahen die befragten Lehramtsmasterstudierenden vor allem bei  der Studierbarkeit, der Überschneidungsfreiheit und der Organisation der Prüfungstermine. Negativ bewertet wurden außerdem Aufbau und Struktur der Studiengänge. Die Lehramtsmasterstudierenden beklagten hier vor allem die fehlende inhaltliche Abstimmung der Lehrveranstaltungen eines Moduls sowie die fehlende Übereinstimmung von Modulbeschreibungen und Lehrangebot. Weniger gut als die Studierenden in den alten Studiengängen beurteilten die Masterstudierenden die inhaltliche Breite des Lehrangebots. Verbesserungsbedürftig erscheinen außerdem die studienbegleitende Studienberatung und die Informationsangebote über studiengangsbezogene Inhalte, Anforderungen, Bedingungen und die zeitliche Belastung im Vorfeld der Studienaufnahme.

Details zur Datenerhebung

Im Sommersemester 2009 wurden an der Freien Universität Berlin alle Lehramtsmasterstudierenden befragt. Die Befragung wurde im Auftrag des Präsidiums von der Arbeitsgruppe Schulpädagogik/Schulentwicklungsforschung unter der Leitung von Professorin Felicitas Thiel durchgeführt. Mit der Befragung wurden Daten zur Studiensituation, zur Beurteilung der praxisbezogenen Ausbildungsanteile sowie zum Kompetenzerwerb in den Lehramtsmasterstudiengängen erhoben. Um die Frage beantworten zu können, ob mit der Umstellung der universitären Lehrerbildung auf Bachelor- und Masterstudiengänge die Studiensituation der Lehramtsstudierenden verbessert werden konnte, wurden parallel die Lehramtsstudierenden in den Staatsexamensstudiengängen mitbefragt. Es liegen die Angaben von 140 Masterstudierenden (dies entspricht einem Rücklauf von 64 Prozent) und 315 Staatsexamensstudierenden (dies entspricht einem Rücklauf von 42 Prozent) vor. Der Rücklauf bei den Masterstudierenden liegt deswegen höher, weil die Befragung im Rahmen der Lehrveranstaltungen durchgeführt werden konnte. Die Staatsexamensstudierenden mussten dagegen per Post angeschrieben werden.