Die Freie Universität Berlin trauert um ihre Ehrendoktorin Margot Friedländer, die am 9. Mai 2025 im Alter von 103 Jahren verstorben ist. Als Überlebende der Schoah, Zeitzeugin und engagierte Mahnerin für Menschlichkeit und Erinnerung hat sie Generationen junger Menschen geprägt – auch an unserer Universität.

Margot Friedländer überlebte Ausgrenzung, Verfolgung und die Internierung im KZ Theresienstadt. Jahrzehntelang lebte sie in den USA und schwieg über ihre Vergangenheit, doch seitdem sie 2010 im Alter von 88 Jahren aus New York zurück nach Berlin kam, wurde sie zu einer unermüdlichen Stimme gegen das Vergessen. Ihre Besuche an Schulen und Universitäten, darunter auch mehrere Male an der Freien Universität, waren bewegende Zeugnisse der Geschichte und ein Aufruf vor allem an junge Menschen zur Zivilcourage.

Vor drei Jahren, im Mai 2022, verlieh ihr die Freie Universität Berlin die Ehrendoktorwürde – in Anerkennung ihres außergewöhnlichen Engagements für Erinnerung, Versöhnung und Dialog.

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Günter M. Ziegler, betont: „An der Freien Universität Berlin verlieren wir mit unserer Ehrendoktorin Dr. h.c. Margot Friedländer einen großartigen Menschen voller Liebe – und gewinnen die Erinnerungen und den Auftrag, sie als #Zweitzeugen weiterzutragen. Mit Margot: ‚Seid Menschen!‘, das bleibt. Wir verneigen uns vor einem beeindruckenden Leben. Margot Friedländers Mut, ihr unerschütterlicher Wille zum Dialog und ihre Menschlichkeit bleiben uns ein Vermächtnis.“