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Das neue Präsidium ist komplett

Eine Vizepräsidentin und drei Vizepräsidenten der Freien Universität sind gewählt – im Interview erzählen sie, was sie sich für ihre Amtszeit vorgenommen haben

28.11.2018

Das Präsidium der Freien Universität Berlin (v.l.n.r.): Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, Prof. Dr. Hauke Heekeren, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Dr. Andrea Bör, Prof. Dr. Klaus Mühlhahn.

Das Präsidium der Freien Universität Berlin (v.l.n.r.): Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, Prof. Dr. Hauke Heekeren, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Dr. Andrea Bör, Prof. Dr. Klaus Mühlhahn.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Nun kann die Arbeit beginnen: Nach der Wahl der Japanologin Professorin Verena Blechinger-Talcott und des Sinologen Professor Klaus Mühlhahn ist an diesem Mittwoch der Mediziner Professor Hauke Heekeren in das Vizepräsidentenamt gewählt worden. Mit Mathematikprofessor Günter M. Ziegler als Präsident, dem Juristen Professor Klaus Hoffmann-Holland als Erstem Vizepräsidenten und der Kanzlerin Andrea Bör ist die neue Universitätsleitung damit komplett. Günter Ziegler und Klaus Hoffmann-Holland haben die Amtsgeschäfte nach der Bestellung durch den Berliner Senat bereits am 6. Juli aufgenommen. Campus.leben hat mit Verena Blechinger-Talcott, Hauke Heekeren, Klaus Hoffmann-Holland und Klaus Mühlhahn über ihre Pläne und Ziele für ihre vierjährige Amtszeit gesprochen.

Frau Professorin Blechinger-Talcott, Herr Professor Heekeren, Herr Professor Hoffmann-Holland, Herr Professor Mühlhahn, wofür werden Sie zuständig sein?

Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott

Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott
Bildquelle: Martin Funck 

Verena Blechinger-Talcott: Meine Hauptzuständigkeit liegt im Bereich des Internationalen an der Freien Universität. Das umfasst die Weiterentwicklung der Internationalen Netzwerkuniversität und der Internationalisierungsstrategie, aber auch die Beziehungen zu Partneruniversitäten und -organisationen im Ausland sowie Fragen der Studierendenmobilität und Internationalisierung innerhalb der Universität. Ein wichtiges Thema ist für mich hier die Internationalisierung der Curricula, bei der ich mich auf die Zusammenarbeit mit dem Vizepräsidenten für Lehre freue.

Zudem gehören zu meinem Aufgabengebiet die Bereiche Diversity und Gleichstellung sowie Nachhaltigkeit. Hier liegt mein augenblicklicher Schwerpunkt auf der Erarbeitung einer Diversity-Strategie für die Freie Universität in Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteurinnen und Akteuren. Ich bin ebenso innerhalb des Präsidiums die Ansprechpartnerin für Anliegen der Statusgruppe des wissenschaftsunterstützenden Personals. Als zuständige Vizepräsidentin betreue ich die Fachbereiche Politik und Sozialwissenschaften, Physik sowie Mathematik und Informatik, dazu die Zentralinstitute – das John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien (JFKI), das Lateinamerika-Institut (LAI) und das Osteuropa-Institut (OEI).

Prof. Dr. Hauke Heekeren

Prof. Dr. Hauke Heekeren
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Hauke Heekeren: Ich bin für den Bereich Studium und Lehre (insbesondere Qualitätsmanagement, Lehrkräftebildung) an der Freien Universität zuständig. Zu meinem Aufgabenbereich gehört auch die Betreuung der Fachbereiche Biologie, Chemie, Pharmazie; Erziehungswissenschaft und Psychologie; der Charité – Universitätsmedizin Berlin; des Zentralinstituts Dahlem School of Education sowie des Zentrums für Weiterbildung. Last but not least bin ich für studentische Angelegenheiten zuständig und Ansprechpartner der Statusgruppe der Studierenden.

Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland

Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Klaus Hoffmann-Holland: Als Erster Vizepräsident bin ich der ständige Vertreter des Präsidenten und für alle Berufungs- und Bleibeverhandlungen an der Freien Universität Berlin zuständig. Auch die Gewinnung von außerplanmäßigen Professuren und Honorarprofessuren gehört dazu. Der Dual Career und Family Service ist ein weiterer Teil meiner Zuständigkeit. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Verantwortlichkeit liegt bei der Einführung und Entwicklung des Tenure Track an der Freien Universität. Im Dialog des Präsidiums mit den Fachbereichen darf ich besonders für die Fachbereiche Veterinärmedizin, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft zuständig sein. Wir haben uns im neuen Präsidium darauf verständigt, dass alle Statusgruppen für ihre grundlegenden Interessen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner haben sollen. Die Aufteilung folgt dabei der allgemeinen Zuständigkeit. Ich bin deshalb für die Statusgruppe der Professorinnen und Professoren zuständig.

Prof. Dr. Klaus Mühlhahn

Prof. Dr. Klaus Mühlhahn
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Klaus Mühlhahn: Ich werde für die Querschnittsbereiche Forschung und Digitalisierung zuständig sein und bin daher für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ansprechpartner im Präsidium. Außerdem betreue ich die Fachbereiche Geowissenschaften, Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Philosophie und Geisteswissenschaften. Dazu kommen auch noch weitere wichtige Einrichtungen wie die Bibliotheken und der Bereich Nachwuchsförderung.“

Was sehen Sie als Ihre wichtigsten Aufgaben?

Verena Blechinger-Talcott: Von zentraler Bedeutung ist die Mitarbeit an der Internationalisierungsstrategie für den Berliner Universitätsverbund. Gleichzeitig geht es mir aber auch darum, die Internationalisierung noch stärker als bisher in alle Bereiche der Universität hineinzutragen. Dabei geht es um eine Ausweitung von internationalen Forschungskooperationen, aber auch um eine weitere Internationalisierung unserer Studiengänge und der Verwaltung. Wichtig ist es mir auch, mit der Stadt Berlin zu kooperieren und in sie hineinzuwirken.

Hauke Heekeren: Wie sich an der Liste der Zuständigkeiten ablesen lässt, sind die Aufgaben im Bereich Studium und Lehre vielfältig und umfassend. Besonders wichtig erscheint mir, dass wir Lehre und Forschung an der Freien Universität noch stärker in Einklang bringen und dabei die Situation für alle an der Lehre beteiligten Statusgruppen verbessern. Als Präsidiumsmitglied, das den medizinischen Bereich repräsentiert, möchte ich die Kooperation zwischen Freier Universität und der Charité in Forschung und Lehre stärken. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, dass wir als Universität den gesellschaftlichen Herausforderungen (wie beispielsweise dem Lehrkräftemangel oder der Digitalisierung) in Studium und Lehre begegnen.

Klaus Hoffmann-Holland: Da gibt es eine Menge zu tun. Nur drei Beispiele. Erstens gehören zu den wichtigsten Aufgaben ganz grundsätzlich faire und erfolgreiche Berufungs- und Bleibeverfahren, die den unterschiedlichen Fächerkulturen bei uns gerecht werden. Mir ist es dabei besonders wichtig, auch die Geschlechtergerechtigkeit und Diversität zu berücksichtigen. Zweitens wird die transparente Einführung des Tenure Track an der Freien Universität eine ganz zentrale Aufgabe sein. Damit sollen attraktive und verlässliche Karriereperspektiven eröffnet werden. Drittens können wir die Exzellenzinitiative als gemeinsame Aufgabe begreifen, an der alle teilhaben sollen. Im Grunde können wir das für alle Neuerungen und Änderungen als Anliegen begreifen. Kernaufgabe muss es sein, die Teilhabe aller Statusgruppen in der Universität mitzudenken.

Klaus Mühlhahn: Das Ziel ist es, die erfolgreiche Entwicklung der internationalen wettbewerbsfähigen Forschungsaktivitäten der Universität sowohl im Bereich der interdisziplinären Verbundforschung als auch mit Blick auf individuelle wissenschaftliche Spitzenforschung fortzusetzen. Hinzu kommt die Herausforderung, die Rolle der Forschung an der Freien Universität im neuen Berliner Universitätsverbund zu definieren und zu gestalten.

Digitalisierung an der Universität ist ebenfalls ein äußerst wichtiges Querschnittsthema, das ich weiterentwickeln möchte. Schließlich ist es mir wichtig, auch das Engagement der Universität im Bereich der gesellschaftlichen Umsetzung und Wirkung („impact“) von Forschung verstärken. Hier spielen die Planungen für den Forschungscampus Dahlem eine besondere Rolle.

Meine grundlegende Vision lautet: Die Freie Universität fördert und stärkt auf allen Ebenen Forschungsexzellenz, engagiert sich nachhaltig in der Erarbeitung von Lösungsansätzen für lokale und globale Probleme und beabsichtigt, die Forschungsergebnisse in einem partizipativen Prozess umzusetzen und gesellschaftlichen Fortschritt in Deutschland und der Welt zu bewirken.

Was möchten Sie am Ende Ihrer Amtszeit erreicht haben?

Verena Blechinger-Talcott: Am Ende meiner Amtszeit soll Internationalisierung ein Querschnittsthema geworden sein, das alle Bereiche der Freien Universität prägt, von der Forschung über die Studiengänge bis in die Verwaltung. Ich sehe die Freie Universität auch im Rahmen des Berliner Verbunds als internationale Netzwerkuniversität mit europäischer Identität und weltweiten aktiven Kooperationsbeziehungen sowie sozialem Engagement. Ebenso möchte ich die Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Gleichstellung an der Freien Universität und darüber hinaus gestalten, etwa im Kontext von Fragen wie nachhaltiger Entwicklung oder Global Health, die sich hervorragend interdisziplinär bearbeiten lassen und auch Raum für Kooperation mit der Zivilgesellschaft und studentische Projekte geben.

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass die Freie Universität sich ein klares Profil auch im Bereich Diversity gibt. Dazu gehört ein gelebtes Bekenntnis zum Wert der Vielfalt an der Universität ebenso wie eine Governance-Struktur, die dieser Vielfalt Rechnung trägt, Chancengleichheit fördert und Diskriminierung entgegen wirkt.

Hauke Heekeren: Ich möchte erreicht haben, dass wir in einem lebendigen Entwicklungsprozess unter Mitwirkung aller Statusgruppen der Universität in allen drei oben genannten Aufgabenbereichen wesentliche Fortschritte erzielt haben werden.

Klaus Hoffmann-Holland: Zu Beginn dieser Amtsperiode will ich erreichen, dass wir an der Freien Universität eine transparente Berufungsordnung sowie eine tragfähige Tenure-Track-Professuren-Ordnung haben. Und kurz darauf müssen wir für die zweite Bewilligungsrunde einen überzeugenden Antrag im Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einreichen. Auf jeden Fall sollten wir ein ausgewogenes Tenure-Track-Programm etablieren, das Chancengleichheit und gute Entwicklungsbedingungen gewährleistet. Mit den Gremien der Universität will ich mich über eine Möglichkeit der W-Besoldung verständigen, die wir noch nicht an der Freien Universität etabliert haben: eine Ordnung für die Vergabe von besonderen Leistungsbezügen. Für alle Gruppen an der Universität brauchen wir einen dynamischen Prozess der Personalentwicklung. Das bedeutet auch, das Personalentwicklungskonzept zu überarbeiten. Insgesamt sollten wir die Freie Universität als attraktiven Arbeitsort weiterentwickeln, an dem eine Kultur des Willkommenseins und der Wertschätzung noch besser spürbar wird.

Klaus Mühlhahn: Am Ende meiner Amtszeit in vier Jahren möchte ich weitere konkrete Fortschritte im Bereich der Digitalisierung erreicht haben. Unsere Forschungsstrategie sollte durch eine Reihe neuer strategischer Initiativen in Form von zusätzlichen Forschungsaktivitäten erweitert werden, die explizit für das Gemeinwohl relevant sind und sich mit einigen der dringlichsten globalen Probleme unserer Zeit befassen. Schließlich sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität in den Forschungsinitiativen und -maßnahmen des dann hoffentlich bereits etablierten und erfolgreich arbeitenden Berliner Verbundes eine tragende und profilierte Rolle spielen.

Wie erholen Sie sich von der Arbeit?

Verena Blechinger-Talcott: Ich bin auf dem Land aufgewachsen und daher gerne draußen unterwegs, sehr gerne mit meiner Familie und dem Hund.

Hauke Heekeren: Ich erhole mich gerne bei der Bewegung in der Natur (etwa beim Joggen im Grunewald oder bei Spaziergängen mit unserem Hund), beim Jazzhören oder beim Jazzspielen mit meiner Frau und Freunden, sowie bei Heimspielen der Hertha im Olympiastadion gemeinsam mit meinen beiden Söhnen.

Klaus Hoffmann-Holland: Ich mache gerne Musik, Sport und koche leidenschaftlich gerne. Dabei probiere ich gerne Neues aus. Samstags freue ich mich auf die Koch-Kolumne von Yotam Ottolenghi im Guardian, die früher "The New Vegetarian" hieß. Aber all die Dinge, die ich außerhalb der Arbeit unternehme, mache ich nicht unmittelbar, um mich zu erholen, sondern weil sie mir einfach Freude machen. Wenn einmal ausnahmsweise wirklich Erholung nach der Arbeit gefragt ist, dann versuche ich das schon auf dem Weg nach Hause zu schaffen. Wenn ich mit dem Fahrrad fahre, genügt es schon, den Fahrtwind zu spüren. Und wenn ich nicht mit dem Fahrrad in Dahlem war, hilft Musik. Für den Weg nach Hause zur Entspannung regelmäßig besonders geeignet sind „Where is my mind" von den Pixies und „Road to Nowhere“ von den Talking Heads. Aber meistens ist alles gut, und der passende Soundtrack nach einem Tag an der Freien Universität kommt von Lou Reed: „Perfect Day".

Klaus Mühlhahn: Ich verbringe gerne Zeit mit der Familie. Meine beiden ältesten Töchter haben gerade ein Master- und Bachelor-Studium abgeschlossen. Durch die Gespräche mit ihnen kann ich mir immer wieder vor Augen führen, wie Studierende die Zeit des Studiums erleben. Mit meiner Familie gehe ich gerne wandern. Ich mache auch gerne Sport und bin sonntagmorgens oft mit dem Fahrrad im Grunewald unterwegs.

Weitere Informationen

Kurz und knapp: Wer sind die Vizepräsidentin und die Vizepräsidenten?

Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, geb. 1966, ist seit 2004 Professorin für Japanologie (Politik und Wirtschaft Japans) an der Freien Universität Berlin. Sie studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Dōshisha-Universität in Kyōto Japanologie, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft. Im Jahr 1997 wurde sie mit einer Arbeit zur Parteienfinanzierung und politischen Korruption in Japan im Fach Politikwissenschaft an der LMU München promoviert. Verena Blechinger-Talcott war von 1993 bis 1995 und erneut – nach einem einjährigen Aufenthalt in Japan – von 1996 bis 1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ostasienkunde der LMU München. Von 1997 bis 2001 forschte sie am Deutschen Institut für Japanstudien (DIJ), einem deutschen geisteswissenschaftlichen Auslandsinstitut, in Tokio. Dort war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und von 1999 bis 2002 Abteilungsleiterin für den Bereich Sozialwissenschaften sowie von 2001 bis 2002 stellvertretende Direktorin. Danach verbrachte sie mehrere Jahre in den USA; von 2002 bis 2003 als Advanced Research Fellow im Program on US-Japan Relations an der Harvard University und 2003 bis 2004 als Assistant Professor für Politikwissenschaft am Hamilton College in Clinton, New York. Im Jahr 2008 war sie Gastprofessorin am Institute of Social Science der University of Tokyo. Verena Blechinger-Talcotts Forschungsschwerpunkte liegen auf der Politik Japans und Ostasiens in vergleichender Perspektive. Sie ist Direktorin der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Graduate School of East Asian Studies (GEAS) und Sprecherin des Centers for Area Studies der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Hauke Heekeren, geb. 1971 in Herford, hat seit Februar 2009 eine Professur mit dem Schwerpunkt Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft der Freien Universität inne. Er studierte von 1992 bis 2000 Medizin an der Universität Münster, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Essen. Hauke Heekeren wurde im Jahr 2000 an der Humboldt-Universität mit „summa cum laude“ promoviert; der Titel seiner Dissertation lautete „Nichtinvasive optische Messung des zerebralen Cytrochrom-c-Oxidase Redox-Status bei visueller Stimulation. Nach einem Aufenthalt als Postdoktorand am National Institute of Mental Health in Bethesda, Maryland, leitete er von 2006 bis 2010 die Max-Planck-Forschungsgruppe „Neurokognition der Entscheidungsfindung“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die menschliche Entscheidungsfindung und die Hirnmechanismen, die dieser zugrunde liegen sowie kognitive Störungen bei Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen. Er wurde für seine Arbeit unter anderem mit dem Rudolf-Virchow-Forschungspreis der Charité – Universitätsmedizin Berlin ausgezeichnet sowie mit dem Preis für gute Lehre des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie; er war Präsident der Society for Neuroeconomics. Hauke Heekeren ist Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität und Managing Director des dort angesiedelten Center for Cognitive Neuroscience Berlin. Er war stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“, der von 2007 bis 2014 gefördert wurde, und ist Gründungsmitglied der Berlin School of Mind and Brain.

Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, geboren 1971 im Saarland, studierte Rechtswissenschaft in Saarbrücken, Marburg und Gießen. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter und später wissenschaftlicher Assistent an der Justus-Liebig-Universität Gießen, an der er im Jahr 2000 promoviert und fünf Jahre später habilitiert wurde. Nach dem Juristischen Vorbereitungsdienst in Mainz war er im Höheren Justizdienst des Landes Rheinland-Pfalz tätig. Seit 2008 ist er Professor für Kriminologie und Strafrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seit 2013 ist er Vorsitzender Richter am Landgericht Berlin im zweiten Hauptamt. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn an die University of Warwick (2006), die École Normale Supérieure in Paris (2011, 2013), die Johannes-Kepler-Universität Linz (2012) und die Université de Strasbourg (2013). Er war Gastprofessor am Center for Transnational Legal Studies London (2009), an der Hebrew University of Jerusalem und der Nihon University Tokyo (2010). Seit 2010 ist er regelmäßig Adjunct Professor am Georgetown University Law Center.

Schwerpunkte in Lehre und Forschung bilden die Grundlagen und interdisziplinären Bezüge der Strafrechtswissenschaft, insbesondere in den Themenfeldern Human Rights und Law and Literature. Klaus Hoffmann-Holland war von 2014 bis 2017 Berliner Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs Human Rights under Pressure – Ethics, Law and Politics, das seit 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Einstein Stiftung Berlin an der Freien Universität Berlin und der Hebrew University of Jerusalem gefördert wird.

Prof. Dr. Klaus Mühlhahn, geboren 1963, studierte Sinologie an der Freien Universität Berlin und der National Taiwan Normal University und schloss 1993 mit einem Magister ab. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bis zu seiner Promotion 1998 am Institut für Sinologie an der Freien Universität Berlin. Bis 2002 war er dort als wissenschaftlicher Assistent tätig. Im Zeitraum von 2002 bis 2004 forschte und lehrte er als Visiting Fellow am Center for Chinese Studies der University of California, Berkeley, USA. Danach nahm er 2004 einen Ruf der University of Turku in Finnland an, an der er als Professor für gegenwärtige chinesische und asiatische Geschichte am Institut für Geschichte lehrte. Im Jahr 2007 folgte er dem Ruf der Indiana University, Bloomington, USA, und unterrichtete dort als Professor für chinesische Geschichte. An die Freie Universität Berlin wurde er im Jahr 2010 als Professor für chinesische Geschichte und Kultur berufen. Derzeit ist Klaus Mühlhahn stellvertretender Direktor der 2013 eröffneten Graduate School of East Asian Studies, von 2014 bis 2018 war er Vizepräsident für Internationales der Freien Universität.