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Professor Günter M. Ziegler zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt

Erweiterter Akademischer Senat votiert für Nachfolger des langjährigen Präsidenten Prof. Dr. Peter-André Alt

Nr. 087/2018 vom 02.05.2018

Der Mathematiker Prof. Günter M. Ziegler, Professor an der Freien Universität Berlin, ist zum Präsidenten der Freien Universität gewählt worden. In der Sitzung des Erweiterten Akademischen Senats erhielt Ziegler am Mittwoch im ersten Wahlgang 39 von 61 abgegebenen Stimmen, wie der Zentrale Wahlvorstand mitteilte. Ziegler setzte sich damit gegen die Professorin für Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Tanja Brühl durch, die 15 Stimmen auf sich vereinigte. Erforderlich war die absolute Mehrheit, die bei 31 Stimmen liegt. Ziegler tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Peter-André Alt an, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte; er war am 24. April zum Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz gewählt worden. Der Präsident der Freien Universität wird vom Senat von Berlin bestellt; die Amtszeit dauert vier Jahre. Zum Ersten Vizepräsidenten wählte der Erweiterte Akademische Senat den Professor für Kriminologie und Strafrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität und bisherigen Vizepräsidenten der Freien Universität, Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland. Er erhielt 43 Stimmen. Erforderlich war auch hier die absolute Mehrheit, die bei 31 Stimmen liegt.

Lebenslauf Prof. Günter M. Ziegler

Prof. Günter M. Ziegler wurde 1963 in München geboren. Nach Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte er 1987 am Massachusetts Institute of Technology

(MIT) in Cambridge in den USA. Nach vierjähriger Tätigkeit in Augsburg und einem Forschungsaufenthalt in den Herbst- und Wintermonaten in Stockholm kam er 1992 nach Berlin, wo er am Konrad-Zuse-Zentrum – dem heutigen Zuse Institute Berlin (ZIB Berlin) – arbeitete, einem mathematischen Forschungsinstitut des Landes Berlin. Ziegler habilitierte sich an der Technischen Universität und war dort von Januar 1995 bis Februar 2011 Professor für Mathematik. Seit März 2011 forscht und lehrt er an der Freien Universität Berlin. Seit Mai 2017 ist er Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2006 baute er federführend die Berlin Mathematical School (BMS) als gemeinsame Graduiertenschule der drei Berliner Universitäten auf; er ist gegenwärtig wieder Sprecher der BMS.

Für seine Forschung wurde Günter M. Ziegler 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Im Jahr 2008 erhielt er den Communicatorpreis der DFG und des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft.  Im Jahr 2010 wurde ihm ein Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates zugesprochen.  Im November 2017 wurde er mit dem Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ausgezeichnet.

Ziegler ist Vorstandmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der deutschen Nationalen Akademie Leopoldina und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und ein Fellow der American Mathematical Society. In den Jahren 2006 bis 2008 war Ziegler Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV).  Ziegler engagiert sich für ein vielfältiges und lebendiges Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit: Er war ein Initiator des Jahrs der Mathematik 2008 und leitet zurzeit das Medienbüro Mathematik der DMV und das Netzwerkbüro Schule – Hochschule der DMV. Günter M. Zieglers fachlichen Schwerpunkte sind Aspekte der Diskreten Geometrie, besonders der Theorie der Polyeder, algebraische und topologische Methoden in der Kombinatorik, sowie Probleme der Optimierung.

Mit Professor Martin Aigner schrieb Günter Ziegler „Das BUCH der Beweise“, dessen 5. Auflage in der deutschen Fassung und 6. Auflage in der englischen Fassung in Vorbereitung sind und das in insgesamt 14 Sprachen vorliegt; es wurde im Januar 2018 mit dem „Steele Prize for Exposition“ der Amerikanischen Mathematischen Gesellschaft AMS ausgezeichnet. 2010 erschien „Darf ich Zahlen? Geschichten aus der Mathematik“ bei Piper (München) und 2013 „Mathematik – Das ist doch keine Kunst!“ bei Knaus (München).

Lebenslauf Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland

Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, geboren 1971 im Saarland, studierte Rechtswissenschaft in Saarbrücken, Marburg und Gießen. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter und später wissenschaftlicher Assistent an der Justus-Liebig-Universität Gießen, an der er im Jahr 2000 promoviert und fünf Jahre später habilitiert wurde. Nach dem Juristischen Vorbereitungsdienst in Mainz war er im Höheren Justizdienst des Landes Rheinland-Pfalz tätig. Seit 2008 ist er Professor für Kriminologie und Strafrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seit 2013 ist er Vorsitzender Richter am Landgericht Berlin im zweiten Hauptamt. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn an die University of Warwick (2006), die École Normale Supérieure in Paris (2011, 2013), die Johannes-Kepler-Universität Linz (2012) und die Université de Strasbourg (2013). Er war Gastprofessor am Center for Transnational Legal Studies London (2009), an der Hebrew University of Jerusalem und der Nihon University Tokyo (2010). Seit 2010 ist er regelmäßig Adjunct Professor am Georgetown University Law Center.

Schwerpunkte in Lehre und Forschung bilden die Grundlagen und interdisziplinären Bezüge der Strafrechtswissenschaft, insbesondere in den Themenfeldern Human Rights und Law and Literature. Klaus Hoffmann-Holland war von 2014 bis 2017 Berliner Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs Human Rights under Pressure – Ethics, Law and Politics, das seit 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Einstein Stiftung Berlin an der Freien Universität Berlin und der Hebrew University of Jerusalem gefördert wird.

Weitere Informationen

Goran Krstin, Pressesprecher des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73106, E-Mail: goran.krstin@fu-berlin.de

Hinweis

Die Pressemitteilung wurde nach der Wahl des Ersten Vizepräsidenten um das Wahlergebnis erweitert.

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