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1. Hat die Freie Universität Berlin die Veranstaltung mit Francesca Albanese und Eyal Weizman abgesagt?

Nein, die Universität hat die Veranstaltung nicht abgesagt. Die Entscheidung der Freien Universität Berlin bestand darin, die ursprünglich geplante Präsenzveranstaltung aus Sicherheitsgründen nicht in einem Hörsaal zuzulassen, sondern ein Online-Format in Räumen der Freien Universität mit Streaming anzubieten. Dieses Angebot wurde von Francesca Albanese und Eyal Weizman nicht angenommen. Die Absage betraf zu keinem Zeitpunkt die Durchführung der Veranstaltung selbst, sondern lediglich deren Durchführung in Präsenz.

Dazu erklärte die Freie Universität: Angesichts der aktuellen Polarisierung und der nicht kalkulierbaren Sicherheitslage hat das Präsidium entschieden, dass die für den 19.02.2025 geplante wissenschaftliche Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion mit der UNO-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese und dem Direktor von „Forensic Architecture“ Eyal Weizman an der Freien Universität nicht als öffentliche Präsenzveranstaltung stattfinden kann. Das Präsidium hat den organisierenden Professor*innen angeboten, die wissenschaftliche Veranstaltung im digitalen Raum zu realisieren.

Die Freie Universität Berlin stellt sich ihrer Verantwortung als Ort der freien Wissenschaft und des offenen Diskurses. Wissenschaftsfreiheit bedeutet, dass auch kontroverse Themen diskutiert werden können – gleichzeitig müssen Universitäten sicherstellen, dass wissenschaftliche Veranstaltungen in einem Rahmen stattfinden, der einen sachlichen Austausch ermöglicht. "Wo, wenn nicht an einer Universität, können kontroverse Debatten geführt, Standpunkte gehört und wissenschaftlich eingeordnet werden? Wissenschaftsfreiheit ist ein grundgesetzlich geschütztes Gut, das man nicht hoch genug bewerten kann. Politische und öffentliche Einflussnahme sowie zunehmende Polarisierung schaden der Wissenschaft", sagte Prof. Günter M. Ziegler.