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Wer sind wir? Konzepte des ‚Selbst‘ in der Antike

Öffentliche Veranstaltungsreihe zu philosophischen Fragen der Antike

Nr. 180/2025 vom 07.11.2025

Das Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Freien Universität Berlin lädt die Öffentlichkeit zu einem neuen Philosophischen Propädeutikum ein. Unter dem Titel „Wer sind wir? Konzepte des ‚Selbst‘ in der Antike“ werden von November bis Dezember 2025 philosophische Fragestellungen aus der Antike erkundet. Die Reihe beginnt am 17. November 2025 und endet am 15. Dezember 2025, die Vorträge finden jeweils montags um 18:15 Uhr an der Freien Universität Berlin auf dem Campus in Dahlem statt. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an alle Interessierten, insbesondere an Studierende, Schüler*innen und Gäste, die sich mit philosophischen Konzepten der Antike beschäftigen möchten.

Welche philosophische Konzepte des "Selbst" gab es in der Antike? Das Philosphische Prodädeutikum an der FU gibt Antworten dazu.

Welche philosophische Konzepte des "Selbst" gab es in der Antike? Das Philosphische Prodädeutikum an der FU gibt Antworten dazu.
Bildquelle: Unbekannter Urheber, Roman-mosaic-know-thyself (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roman-mosaic-know-thyself.jpg), Zuschnitt und Verbesserung der Auflösung durch KI von Jonas Sültmann, CC0 1.0. Zu finden ist das Mosaik in Terme di Diocleziano

Sigmund Freud sprach zu Beginn des 20. Jahrhunderts von drei großen Kränkungen des menschlichen Selbstverständnisses: Kopernikus habe den Menschen aus dem Zentrum des Weltalls verdrängt, Darwin seine Sonderstellung in der Natur genommen, und die Entdeckung des Unbewussten habe gezeigt, dass das „Ich“ nicht mehr Herr im eigenen Haus ist. Seither folgten weitere Erschütterungen. Ende des 20. Jahrhunderts stellten Neurobiologen gar die menschliche Entscheidungsfreiheit in Frage. Mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird nun auch die geistige und kreative Sonderstellung des Menschen herausgefordert. Texte und Gespräche, Bilder und Musik – oft ist kaum mehr erkennbar, ob sie von Menschen oder Maschinen stammen.

Was also macht uns noch aus? Wer sind wir?

Das diesjährige Philosophische Propädeutikum wendet sich dieser Frage mit Blick auf die Antike zu, in der die Selbstbilder des Menschen, wie sie Freud behauptet, teilweise noch nicht etabliert waren. In der Veranstaltungsreihe fragen Forschende mit Dichtern und Philosophen der Antike: Was bedeutet es, unser Selbst zu erkennen? Wie können wir es bewahren, pflegen – oder überwinden? Ist das Selbst wandelbar? Was unterscheidet uns von Tieren? Welche Rolle spielt Gott bei der Selbstfindung? Mit Platon und Aristoteles, Homer und Plutarch, mit Augustinus und weiteren Autoren werden in Vorträgen und Diskussionen antike Perspektiven auf das Selbst erkundet.

Weitere Informationen

Termine, Zeit und Ort

  • 15. Philosophisches Propädeutikum, jeweils montags ab 17. November bis 15. Dezember von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Hörsaal 2, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin

Website und Anmeldung

Kontakt

  • Prof. Dr. Christian Vogel, Freie Universität Berlin, Institut für Griechische und Lateinische Philologie (Klassische Gräzistik), E-Mail: christian.vogel@fu-berlin.de