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Freie Universität Berlin bietet berufsbezogene Weiterbildung zu Provenienzforschung an

Jubiläum: Zertifikatskurs „Provenienzforschung – Über die Herkunft der Objekte“ startet im September zum zehnten Mal/Anmeldeschluss: 8. August 2025

Nr. 115/2025 vom 07.07.2025

Bereits zum zehnten Mal lädt das Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin bundesweit zum berufsbezogenen Weiterbildungslehrgang „Provenienzforschung – Über die Herkunft der Objekte“ ein. Vom 17. September 2025 bis 16. Januar 2026 haben Fachleute aus Museen, Archiven, Universitäten, Forschungsinstitutionen, dem Kunsthandel oder Mitarbeitenden von Firmensammlungen sowie von privaten und öffentlichen Sammlungen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Herkunftsgeschichte von Sammlungsobjekten auseinanderzusetzen, deren Herkunft unklar oder potenziell belastet ist. Im Mittelpunkt des Kurses stehen Fragen nach der Objektbiografie und der Rekonstruktion historischer Kontexte von Erwerbungen – insbesondere in Bezug auf Kulturgutentziehungen während der NS-Zeit, in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR sowie im kolonialen Kontext.

Der Zertifikatskurs zu Provenienzforschung bietet die Möglichkeit, sich mit der Herkunftsgeschichte von Sammlungsobjekten auseinanderzusetzen.

Der Zertifikatskurs zu Provenienzforschung bietet die Möglichkeit, sich mit der Herkunftsgeschichte von Sammlungsobjekten auseinanderzusetzen.
Bildquelle: Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst / Christian Krug

Das Jubiläum unterstreicht die anhaltend hohe Relevanz des Themas und erfolgreiche Etablierung des Programms“, sagt Esther Hülsewede, Bildungsreferentin am Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin.

Der Kurs findet in Berlin und Dresden statt und ist modular aufgebaut. Jedes der vier Module besteht aus zwei oder drei Seminartagen und kombiniert theoretische Grundlagen mit praxisnahen Übungen. Die Teilnahmegebühr für den gesamten Zertifikatskurs beträgt 690 Euro.

Zu den Kursinhalten zählen u.a.:

  • Ziele und Methoden der Provenienzforschung
  • rechtliche Grundlagen und der Umgang mit „schwierigen“ Provenienzen
  • Recherchemethoden und Quellenlage
  • Objekt- und kontextbezogene Dokumentation
  • Projektplanung und Fördermöglichkeiten (z. B. durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste)
  • Sensibilisierung für Kulturgut aus kolonialen Kontexten

Nach Abschluss des Kurses verfügen die Absolventinnen und Absolventen über systematische Kenntnisse der Provenienzforschung zur Identifizierung unrechtmäßig entzogener Kulturgüter, können Neuerwerbungen und Sammlungsobjekte unter Berücksichtigung z.B. kulturhistorischer, juristischer und moralisch-ethischer Aspekte analysieren und können erläutern, in welchen Fällen tiefergehende Provenienzanalysen notwendig sind.

Der Zertifikatskurs wird durch eine Vielzahl ausgewiesener Expertinnen und Experten begleitet. Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit geboten, ihre Kenntnisse anhand konkreter Objekte in Museumssammlungen zu vertiefen und praxisorientiert zu arbeiten. Zu den Kooperationspartnern des Weiterbildungslehrgangs zählen die Berlinische Galerie, das Institut für Museumsforschung (Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz), die Stiftung Stadtmuseum Berlin, das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutsverluste, Stiftung bürgerlichen Rechts, Magdeburg, ermöglicht den Weiterbildungskurs zudem durch personelle und finanzielle Förderung.

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