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Vortrag zu globalem Konservatismus und Weltordnung

„Global Conservatism, Micropolitics and World (Dis)Ordering" – Keynote Lecture des britischen Politikwissenschaftlers Ty Solomon am 25. Juni 2025, 18 Uhr, an der Freien Universität Berlin

Nr. 094/2025 vom 18.06.2025

Was hält konservative Bewegungen weltweit zusammen? Warum spielen Gefühle eine so wichtige Rolle beim Zerfall der Liberalen Internationalen Ordnung? Und wie können kleine, alltägliche politische Handlungen große weltpolitische Veränderungen erklären? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Keynote Lecture des Politikwissenschaftlers Prof. Ty Solomon von der University of Glasgow, zu der der Sonderforschungsbereich „Affective Societies" der Freien Universität Berlin am 25. Juni 2025 einlädt. Der englischsprachige Vortrag richtet sich an alle Interessierten aus Wissenschaft, Medien und Politik. Die Teilnahme ist kostenfrei. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, mit dem Experten über die Rolle von Emotionen als treibende Kraft hinter globalen politischen Bewegungen ins Gespräch zu kommen.

Das satirische Wandbild zeigt Donald Trump und Boris Johnson in überzeichneter Pose und veranschaulicht die emotionale Inszenierung politischer Nähe, wie sie im Rahmen der Veranstaltung thematisiert wird.

Das satirische Wandbild zeigt Donald Trump und Boris Johnson in überzeichneter Pose und veranschaulicht die emotionale Inszenierung politischer Nähe, wie sie im Rahmen der Veranstaltung thematisiert wird.
Bildquelle: Matt Brown/Flickr, CC BY 2.0

Die Liberale Internationale Ordnung ist in Bewegung – das ist eine der wichtigsten Debatten unserer Zeit. Während viele Ursachen dafür erforscht wurden, wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: die Rolle von Emotionen.

In seinem Vortrag untersucht Ty Solomon den Aufstieg rechter und reaktionärer Bewegungen weltweit. Während andere Studien oft analysieren, wie sich diese Bewegungen vernetzen oder welche Ideen sie teilen, interessiert Solomon etwas anderes: Wie halten Emotionen diese Bewegungen zusammen? Welche gemeinsamen Gefühle und Stimmungen schaffen Verbindungen über Ländergrenzen hinweg?

Dabei richtet er den Blick auf das Kleine im Großen: Nicht nur die großen politischen Strukturen sind wichtig, sondern auch die alltäglichen Handlungen und Räume, die weltpolitische Bedeutung haben. Ohne diese emotionalen Dynamiken zu verstehen, so Solomon, können wir die aktuellen Veränderungen der Weltordnung nicht richtig begreifen.

Prof. Ty Solomon ist Professor für Internationale Beziehungen an der School of Social and Political Sciences der University of Glasgow. Seine Forschungsinteressen umfassen Theorien der Internationalen Beziehungen, kritische Sicherheitsstudien, amerikanische Außenbeziehungen, Affekte und Emotionen in der Weltpolitik, globale soziale Bewegungen und interpretative Methoden. Er ist Autor von The Politics of Subjectivity in American Foreign Policy Discourses (University of Michigan Press) und hat in Zeitschriften wie International Studies QuarterlyEuropean Journal of International RelationsReview of International StudiesCooperation and ConflictMillennium und anderen publiziert.

Der Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin untersucht, wie Gefühle und Emotionen das gesellschaftliche Zusammenleben prägen. Ziel ist es, ein zeitgemäßes Verständnis von Gesellschaft zu entwickeln – eines, das der Bedeutung von Affekten in einer globalisierten, vernetzten und mediatisierten Welt gerecht wird. Aktuell arbeiten Wissenschaftler*innen aus neun Disziplinen der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften in zwölf Teilprojekten gemeinsam an diesen Fragen.

Weitere Informationen

  • Veranstaltungsdetails: 

-       Datum: 25. Juni 2025 

-       Uhrzeit: 18:00 Uhr 

-       Ort: Freie Universität Berlin, Ihnestraße 21, Hörsaal 21A, 14195 Berlin

Kontakt: 

Polina Aronson, Öffentlichkeitsarbeit – SFB 1171 „Affective Societies", Freie Universität Berlin, E-Mail: polina.aronson@fu-berlin.de