Lüge und Manipulation in der griechischen Literatur
11. Literaturwissenschaftliches Propädeutikum der Klassischen Gräzistik an der Freien Universität Berlin vom 16. Juni bis 14. Juli 2025 für Schüler*innen, Studierende und Gäste
Nr. 086/2025 vom 10.06.2025
Die Lüge ist bequem, sie verleiht Macht – und sie kann zerstörerisch sein. In den Erzählungen der Antike sind es oft die Götter selbst, die täuschen und in die Irre führen. Die griechische Literatur entfaltet dabei ein eindrucksvolles Panorama von Unwahrheit und Täuschung. Unter dem Titel „Lüge und Manipulation in der antiken griechischen Literatur“ lädt das 11. Literaturwissenschaftliche Propädeutikum der Klassischen Gräzistik an der Freien Universität Berlin zu einer literarischen Reise zu dem Thema ein. Gezeigt wird, wie facettenreich sich griechische Autoren der Antike mit Wahrheit, Lüge und der Kunst der Manipulation auseinandergesetzt haben – und was wir heute noch daraus lernen können. Die öffentliche Vortragsreihe findet vom 16. Juni bis zum 14. Juli 2025 jeweils montags um 18:15 Uhr statt und richtet sich vor allem an Schüler*innen der Oberstufe, an Studierende und interessierte Gäste. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich.
Das 11. Literaturwissenschaftliche Propädeutikum der Klassischen Gräzistik der Freien Universität Berlin findet im Zeitraum vom 16.06. bis zum 14.07. jeweils montags um 18:15 Uhr in der Habelschwerdter Allee 45 statt.
Bildquelle: Klassische Gräzistik
Ob bei Homer oder Hesiod, Thukydides oder Plutarch, die griechische Literatur reflektiert auf vielfältige Weise die Wirkungsmacht der Lüge. In fünf Einzelterminen untersuchen Forschende, wie Lüge und Manipulation literarisch inszeniert, gedeutet und bewertet werden, als Thema, als Mittel, als Problem. In den Fokus rücken dabei Dichter, Historiographen und Biographen, die sich dem Verhältnis von Wahrheit und Täuschung auf ganz unterschiedliche Weise nähern. Was bedeutet es, wenn Dichter ihre eigene Wahrhaftigkeit infrage stellen? Und was geschieht mit einer Gemeinschaft, wenn sie die Orientierung an der Wahrheit verliert?
Den Auftakt am 16. Juni macht Maximilian Knade mit seinem Vortrag „Demagogie und Demokratie. Zur rhetorischen Verführbarkeit bei Thukydides“. Am 23. Juni folgt Michelle Marú mit „Schmeichelei als Manipulation. Plutarchs ‚Wie man den Schmeichler vom Freund unterscheiden kann‘“ und am 30. Juni Prof. Dr. Christian Vogel mit „Alle Dichter lügen? Zum Verhältnis von Dichtung und Wahrheit in Hesiods Theogonie“. Am 7. Juli spricht Jonas Sültmann über „Manipulation durch Götter. Zeus’ trügerischer Traum in der Ilias“. Den Abschluss am 14. Juli bildet Gregory Dikaios mit „Wahrheit oder List? Täuschen und Selbsttäuschung bei Sophokles“.
Über die Propädeutika
Die Philosophischen und Literaturwissenschaftlichen Propädeutika der Freien Universität Berlin bestehen seit 2010 und werden von der Klassischen Gräzistik in Kooperation mit dem Aristotelismus-Zentrum Berlin veranstaltet. Die Veranstaltungsreihen finden in der Regel zweimal jährlich statt: die philosophische im Wintersemester und die literaturwissenschaftliche im Sommersemester. In Vorträgen und Diskussionen wird anhand bedeutender Texte der griechischen Antike ein Zugang zu zentralen Fragen aus Literaturwissenschaft und Philosophie eröffnet, etwa zu Wahrheit und Täuschung, Bildung, Glück oder der Darstellung von Tragik und Gefühlen. Ziel ist es, geisteswissenschaftliche Themen niedrigschwellig zu vermitteln und ihre Relevanz für aktuelle Debatten aufzuzeigen.
Weitere Informationen
- Termin, Ort und Teilnahme:
Propädeutikum „Lüge und Manipulation in der antiken griechischen Literatur“
Zeitraum: 16. Juni bis 14. Juli 2025, jeweils montags, 18:15 Uhr
Veranstaltungsort: Hörsaal 2, Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Teilnahme: kostenfrei, Anmeldung per E-Mail erforderlich unter prop@klassphil.fu-berlin.de
- Mehr zur Veranstaltungsreihe: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we02/griechisch/graezistik/propaedeutikum_phi/index.html
Kontakt
- Prof. Dr. Christian Vogel, Freie Universität Berlin, Institut für Griechische und Lateinische Philologie (Klassische Gräzistik), E-Mail: christian.vogel@fu-berlin.de