DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich an der Freien Universität Berlin
Neuer SFB 1772 „Heterostrukturen aus Molekülen und zweidimensionalen Materialien“ vereint Spitzenforschung in Physik und Chemie
Nr. 083/2025 vom 30.05.2025
Moleküle in zweidimensionalen Materialien stehen im Mittelpunkt eines neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) an der Freien Universität Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte den SFB zunächst mit einer Fördersumme von rund 10 Millionen Euro für fast vier Jahre. Sprecherin des SFB 1772 ist die Physikerin Prof. Dr. Stephanie Reich. Die Laufzeit beginnt voraussichtlich im Oktober 2025. Sonderforschungsbereiche sind langfristige, bis zu zwölf Jahre an Universitäten angelegte Verbünde zur Grundlagenforschung. In SFBs arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen, um neue Erkenntnisse zu einem Forschungsthema zu erlangen.
„Der neu bewilligte SFB Heterostrukturen aus Molekülen und zweidimensionalen Materialien schlägt eine Brücke zwischen zwei der spannendsten Bereiche der modernen Naturwissenschaft – dem Design organischer Moleküle und den Eigenschaften zweidimensionaler Materialien, also atomar dünnen Kristallblättchen“, erläutert die Sprecherin des neuen SFB 1772 Stephanie Reich, Physikprofessorin an der Freien Universität Berlin. „Im Sonderforschungsbereich wollen wir aus diesen Zutaten Sandwiches aufbauen, die Moleküle liegen quasi als ‚Füllung‘ zwischen den zweidimensionalen Materialien als ‚Brotscheiben‘.“ Ein solches Sandwich soll die Stärken der organischen Moleküle mit denen der zweidimensionalen Materialien verbinden. „Dadurch könnten wir künftig zum Beispiel den Fluss von Elektrizität präzise steuern, die Reaktion auf Licht individuell anpassen oder sogar neue exotische Quantenzustände realisieren.“
Diese Konzepte sollen theoretisch ergründet und verfeinert werden und während der Laufzeit des SFB 1772 praktisch umgesetzt werden. „Auf diese Weise wollen wir die Synthese industriell relevanter Chemikalien verbessern oder bessere Batterien erfinden, indem wir Elektronen zwischen den einzelnen Teilen des Sandwich fließen lassen“, ergänzt Co-Sprecher Prof. Dr. Siegfried Eigler. „Der SFB 1772 wird in Physik und Chemie an der Freien Universität Berlin wissenschaftliche Spitzenleistungen erbringen und gleichzeitig unsere technologische Zukunft mitgestalten“, betont der Chemiker.
Die DFG fördert den neuen SFB 1772 zunächst mit 10,6 Millionen Euro für drei Jahre und neun Monate. Die insgesamt 18 wissenschaftlichen Projekte des SFB 1772 kommen neben der Freien Universität Berlin von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie in Hamburg.
Weitere Informationen
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Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft: https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2025/pressemitteilung-nr-11
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Kontakt: SFB Heterostrukturen aus Molekülen und zweidimensionalen Materialien (SFB 1772), Sprecherin: Prof. Stephanie Reich, Fachbereich Physik, Telefon: 030 / 838-56162; E-Mail: stephanie.reich@fu-berlin.de