Exzellenzstrategie: Mit fünf Exzellenzclustern setzt die Berlin University Alliance wichtigen Impuls für die Zukunft des Wissenschafts- und Innovationsstandorts Berlin
22.05.2025
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat heute die Förderentscheidungen für die kommende Phase der Exzellenzstrategie bekanntgegeben. Berlin geht mit einem guten Ergebnis aus diesem nationalen Wettbewerb: Ab 2026 werden fünf Exzellenzcluster über einen Zeitraum von sieben Jahren von Bund und Ländern gefördert.
Im hochkompetitiven Verfahren haben sich drei Fortsetzungs- und zwei Neuanträge mit überzeugenden Konzepten erfolgreich durchgesetzt. Sie reichen von den Natur-, über die Lebens- bis hin zu den Sozialwissenschaften. Die ausgewählten Cluster sind ein Zeugnis des starken Berliner Forschungs-Ökosystems und der gelebten Kooperation über die Berliner Institutionen hinweg. Sie tragen zur weiteren Profilbildung des gemeinsamen Wissens- und Innovationsraums und damit auch zu den Zielen des Berliner Exzellenzverbunds, bestehend aus Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin, bei. Mit diesem Fundament bleibt die Bundeshauptstadt fester Bestandteil der Exzellenzförderung und wird weiter auch im internationalen Kontext mit Spitzenforschung sichtbar sein.
„Das Ergebnis stärkt Leuchttürme der Spitzenforschung entlang unserer Profillinien der Berliner Wissenschaft und erlaubt uns, zwei neue Leuchtturmprojekte aufzubauen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Günter M. Ziegler, Sprecher der Berlin University Alliance und Präsident der Freien Universität Berlin. „Zugleich verstehen wir es als Aufforderung, unsere gemeinsame strategische Ausrichtung weiter zu präzisieren. Der Wettbewerb war intensiv, die Qualität der eingereichten Anträge außerordentlich – umso mehr dankt das Board of Directors der Berlin University Alliance allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihr beeindruckendes Engagement. Auch den nicht bewilligten Vorhaben gebührt höchste Anerkennung: Sie belegen eindrucksvoll die Vielfalt des Berliner Forschungsstandorts.“
Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege: „Berlin ist und bleibt ein zentraler Ort wissenschaftlicher Innovation und Spitzenforschung in Deutschland. Die Förderung von fünf Exzellenzclustern zeigt: Die Hauptstadt steht für international sichtbare exzellente Forschung. Ich gratuliere den Universitäten und der Charité – Universitätsmedizin zu diesem Erfolg. Mein Dank gilt den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller zehn Anträge, die sich mit ihrem Einsatz in den letzten Jahren für die Zukunft des Standorts Berlin eingesetzt haben. Die Grundlage für die Weiterführung des Exzellenzverbunds Berlin University Alliance wurde heute gelegt, und gemeinsam werden wir nun die Stärkung und Weiterentwicklung des integrierten Wissens- und Innovationsraums vorantreiben.“
„Das Ergebnis bestätigt den Wert unserer Zusammenarbeit – gerade in Zeiten tiefgreifender Veränderungen“, so Dr. Alexandra-Gwyn Paetz, Geschäftsführerin der Berlin University Alliance. „Es ist zugleich ein Impuls, unsere Kooperation innerhalb des Verbunds sowie mit unseren Partnerinnen vor Ort und weltweit strategisch weiterzuentwickeln. Berlin steht für Relevanz der wissenschaftlichen Spitzenleistung – das werden wir auch in Zukunft unter Beweis stellen.“
Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist das zentrale Programm zur Förderung von international wettbewerbsfähiger Spitzenforschung in Deutschland. Bundesweit werden nun 70 Cluster mit jährlich rund 539 Millionen Euro gefördert – in diesem hochkompetitiven Verfahren haben die Berliner Universitäten folgende fünf Cluster eingeworben:
Center for Chiral Electronics CCE – Zentrum für Chirale Elektronik (Neuantrag)
Künstliche Intelligenz und Cloud Computing lassen den Energieverbrauch weltweit steigen. Um dem entgegenzuwirken, erforscht das Center for Chiral Electronics innovative Konzepte für energie-effizientere und ultraschnelle Elektronik.
- Antragsstellende Einrichtungen: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Freie Universität Berlin, Universität Regensburg
- Sprecher*innen: Prof. Dr. Georg Woltersdorf (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Katharina Franke (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Christoph Strunk (Universität Regensburg)
ImmunoPreCept – Erforschung der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Krankheit für zellbasierte molekulare Prävention und interzeptive Medizin (Neuantrag)
Chronische Erkrankungen wie immunvermittelte Entzündungen und Krebs nehmen zu. Aktuelle Therapien setzen oft zu spät an und behandeln Symptome. ImmunoPreCept erforscht unter Beteiligung des Max Delbrück Centers gesunderhaltende Ansätze, die Prävention bzw. frühe therapeutische Interventionen erlauben.
- Antragsstellende Einrichtungen: Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin für Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Sprecher*innen: Prof. Dr. Britta Siegmund, Prof. Dr. Andreas Diefenbach (beide Charité - Universitätsmedizin Berlin), Prof. Dr. Nikolaus Rajewsky (Max Delbrück Centrum für Molekular Medizin)
MATH+ – Berlin Mathematics Research Center (Fortsetzungsantrag)
Der Exzellenzcluster entwickelt mathematische Methoden zur Analyse komplexer Systeme wie Klima, Krankheitsausbreitung oder Mobilität und hilft hiermit Lösungen für zentrale Herausforderungen der Zukunft zu finden.
- Antragsstellende Einrichtungen: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin
- Sprecher*innen: Prof. Dr. Sebastian Pokutta (Technische Universität Berlin und Zuse-Institut Berlin); Prof. Dr. Andrea Walther (Humboldt-Universität zu Berlin); Prof. Dr. Claudia Schillings (Freie Universität Berlin)
NeuroCure – Neue Wege in der Erforschung und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems (Fortsetzugsantrag)
Die Lücke zwischen Forschung und Klinik überbrücken – das will der Cluster NeuroCure, der sich auf Neurowissenschaften konzentriert. Er erforscht Krankheiten aus dem gesamten Lebensbereich: von der embryonalen Entwicklung bis ins hohe Alter.
- Antragstellende Einrichtungen: Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin für Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Sprecher: Prof. Dr. Dietmar Schmitz (Charité – Universitätsmedizin Berlin)
SCRIPTS – Auseinandersetzungen um das liberale Skript (Fortsetzungsantrag)
Der Exzellenzcluster Contestations of the Liberal Script beschäftigt sich mit Anfechtungen der liberalen Ordnung. Das Erstarken populistischer Parteien oder der Krieg in der Ukraine – das Forschungsthema ist hochaktuell.
- Antragstellende Einrichtung: Freie Universität Berlin
- Sprecherin: Prof. Dr. Tanja Börzel (Freie Universität Berlin)
Die Berlin University Alliance
Die Berlin University Alliance – der Exzellenzverbund von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin – positioniert Berlin zu einem der führenden Wissens- und Innovationsräume der Welt, in dem über Disziplinen und Gesellschaftsbereiche hinweg integriert zusammengearbeitet wird. Gemeinsam trägt dieses Ökosystem zum nachhaltigen Gelingen der großen Transformationen bei. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.
Pressekontakt
- Suhana Reddy, Leitung der Kommunikation der Berlin University Alliance, E-Mail: suhana.reddy@berlin-university-alliance.de