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„Offener Hörsaal“ im Sommersemester 2025: Antike im Zerrspiegel politischer Ideologien und Aspekte einer inklusiven Literaturwissenschaft

Öffentliche Vortrags- und Diskussionsreihen an der Freien Universität Berlin

Nr. 051/2025 vom 07.04.2025

Von April bis Juli können Wissenschaftsinteressierte kostenfrei zwei öffentliche Vorlesungsreihen an der Freien Universität Berlin besuchen oder online verfolgen. Die interdisziplinären Ringvorlesungen sind Teil des Programms „Offener Hörsaal“. Beiden Vorlesungsreihen gemeinsam ist die Behandlung der Themen aus den Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. In der Ringvorlesung „Antike im Zerrspiegel politischer Ideologien“ fragen Forschende vom 15. April an allwöchentlich nach (Fehl-)Deutungen der Alten Welt und ihrer Kulturen, ihrer ideologischen Ausbeutung und politischen Indienstnahme. In der Reihe „Literary Disability Studies. Aspekte einer inklusiven Philologie“ geht es vom 23. April an darum, welche bedeutungsstiftenden Funktionen Repräsentationen von Behinderung in literarischen Texten besitzen.

Bereits seit mehr als 40 Jahren können Interessierte beim „Offenen Hörsaal“ der Freien Universität Berlin Vorträge von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erleben und sich an Diskussionen beteiligen. Die Referentinnen und Referenten des vielfältigen Programms stellen allgemeinverständlich Forschungen aus ihren Fachgebieten vor. Die einzelnen Vorlesungen finden vor Ort in Räumen der Freien Universität Berlin statt. Sie können auch online per Livestream verfolgt werden. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Die Vorlesungen des Sommersemesters im Überblick

„Antike im Zerrspiegel politischer Ideologien“

In einer Gegenwart, in der sich die offene Gesellschaft mehr denn je zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von antidemokratischen, autoritären Gegenentwürfen herausgefordert sieht, steht die Deutung der Vergangenheit in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um die Gestaltung der Zukunft. In der Ringvorlesung „Antike im Zerrspiegel politischer Ideologien“ schaffen Referentinnen und Referenten aus Fächern wie Politikwissenschaft, Alter und Neuer Geschichte, Klassischer Philologie, Prähistorischer, Vorderasiatischer und Klassischer Archäologie sowie der Ägyptologie ein inter- und transdisziplinäres Forum, um Interpretationen der Alten Welt und ihrer Kulturen, ihre ideologische Ausbeutung und ihre politische Indienstnahme zu untersuchen und um die wissenschaftliche, methodenbasierte Erforschung der Alten Welt als Alternative aufzeigen.

Konzipiert wurde die Ringvorlesung von Prof. Dr. Dr. h. c. Friederike Fless, Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts und Professorin am Institut für Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin, Ida Viktoria Heinemann, Leiterin des Arbeitsbereichs "Knowledge Transfer and Communication" am Berliner Antike-Kolleg, und Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter, Professor am Institut für Ägyptologie der Freien Universität Berlin und Vorstandsmitglied des Berliner Antike-Kollegs.

Literary Disability Studies. Aspekte einer inklusiven Philologie

Auch wenn der Begriff „Behinderung“ jüngeren Datums ist, beschäftigen sich literarische Texte seit jeher mit der gesellschaftlichen und kulturellen Selbstverständigung über Phänomene verkörperter Differenz. Vor diesem Hintergrund berücksichtigt die gegenwärtige Lite-raturwissenschaft vermehrt Perspektiven der Disability Studies, die Behinderung weniger als individuell-medizinische denn als sozio-kulturelle Differenzkategorie verstehen, und untersucht im Sinne der Literary Disability Studies, welche bedeutungsstiftenden Funktionen Repräsentationen von Behinderung in literarischen Texten besitzen. Die Vortragenden mit und ohne Beeinträchtigungen kommen aus Anglistik/Amerikanistik, Comicstudien, Diversitätsstudien, Germanistik, Medical Humanities, Medien- und Kulturwissenschaften, Romanistik, Theaterwissenschaft und Vergleichender Literaturwissenschaft. Ihre Beiträge über Verhandlungen körperlicher oder psychischer Behinderungen in Literatur, Kunst und Medien der Gegenwart verbinden Einzelanalysen mit theoretischen Standortbestimmungen und gesellschaftspolitischen Überlegungen.

Konzipiert wurde die interdisziplinäre Ringvorlesung von Prof. Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem DFG-Netzwerk „Inklusive Philologie. Literary Disability Studies im deutschsprachigen Raum“.

Weitere Informationen

Kontakt:

  • Sebastian Treu, Freie Universität Berlin, Weiterbildungszentrum, Geschäftsstelle OFFENER HÖRSAAL, E-Mail: sebastian.treu@fu-berlin.de