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DFG fördert Sonderforschungsbereiche an der Freien Universität Berlin

Förderung für einen neuen SFB/TRR und Verlängerung von zwei bestehenden SFB/TRR

Nr. 115/2024 vom 31.05.2024

Mit drei Anträgen für die Förderung großer, international sichtbarer Forschungsverbünde ist die Freie Universität Berlin in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich. Die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs/Transregios (SFB/TRR), den die Hochschule mit beantragt hatte, sowie die Verlängerung von zwei bereits bestehenden SFB/TRR mit Sprecherschaft der FU, hat der DFG-Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Sonderforschungsbereiche sind langfristige, auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Forschende im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. SFB/Transregios werden von mehreren antragstellenden Hochschulen gemeinsam getragen.

Neu eingerichtet wird der SFB/TRR 388 „Raue Analysis, stochastische Dynamik und verwandte Gebiete“ („Rough Analysis, Stochastic Dynamics and Related Fields“). Antragstellende Hochschulen sind die Freie Universität Berlin Prof. Dr. Nicolas Perkowski als Co-Sprecher des Verbundes, die Humboldt Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin. Der Forschungsverbund nimmt grundlagenwissenschaftliche Ansätze sowie Anwendungsbeispiele etwa aus der Finanzmathematik in den Blick. Die beteiligten Mathematiker*innen verbinden dazu die sogenannte raue Analysis und stochastische Dynamik und vernetzen diese mit weiteren verwandten Teilgebieten der Mathematik wie Geometrie und Algebra. Zentral ist dabei die „Theorie der rauen Pfade“, die nicht nur mathematisch bedeutend ist, sondern mit deren Hilfe auch wesentliche neue Ansätze für die Modellierung dynamischer Vorgänge in den Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften entwickeln werden können.

Verlängert wurde die Förderung (dritte und letzte Förderperiode) des seit 2016 bestehenden SFB/TRR 183 „Verschränkte Materiezustände“ („Entangled States of Matter“) in der Physik. Neben der Freien Universität Berlin mit Prof. Dr. Piet Brouwer als Co-Sprecher sind das Weizmann-Institut für Wissenschaften und die Universität zu Köln an dem Verbund beteiligt. Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, die fundamentalen Gesetze der Quantenmechanik zu nutzen, um Festkörpersysteme zu entwickeln, die Verschränkung in greifbarer Form materialisieren. Komplexe Quantensysteme können Verschränkungen eingehen, also simultane Überlagerungen unterschiedlicher Zustände ihrer Subsysteme. Die theoretischen Untersuchungen zielen darauf, solche Verschränkungen auch in makroskopischen Systemen nutzbar zu machen und dadurch letztlich Grundlagen für neue Formen von Informationsverarbeitung zu legen.

Ebenso bewilligt wurde von der DFG die dritte und letzte Förderperiode des ebenfalls seit 2016 bestehenden SFB/TRR 186 „Molekulare Schalter zur räumlichen und kinetischen Regulation der zellulären Signaltransmission“ („Molecular Switches“) im Bereich Biologie, Chemie und Medizin. Die Sprecherschaft liegt bei Prof. Dr. Christian Freund von der Freien Universität Berlin. Die Universität Heidelberg ist Mitantragstellerin. Der räumlich und zeitlich kontrollierte Aufbau von Proteingerüsten an Membranen spielt eine entscheidende Rolle für Prozesse des Membrantransports und der Membranremodellierung, für zelluläre Signalwege und für Zelldifferenzierung und -entwicklung. Die Forschung der SFB zielt darauf ab, die molekularen Mechanismen aufzuklären, die es dynamisch organisierten Proteinkomplexen erlauben Membranen einzurüsten und zelluläre Funktionen zu steuern.

Beteiligt ist die Freie Universität Berlin zudem an zwei weiteren Forschungsverbünden, deren Finanzierung oder weitere Förderung die DFG bewilligt hat. Prof. Dr. Christine Knaevelsrud (Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie) forscht mit am SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“, der den Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse zur Optimierung von Therapien zu nutzen versucht. Am neuen SFB 1671 „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“, der die Vielfalt und die Dimensionen von Heimat ergründen möchte und in historisch und global vergleichender Perspektive analysiert, ist zudem Frau Prof. Dr. Bettina Rentsch (Fachbereich Rechtswissenschaft) von der Freien Universität Berlin beteiligt. (cxm)

Weitere Informationen

 Kontakt:

  • Für den SFB/TRR 388, Prof. Dr. Nicolas Perkowski, Freie Universität Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik, E-Mail: perkowski@math.fu-berlin.de
  • Für den SFB/TRR 183: Prof. Dr. Piet Brouwer, Freie Universität Berlin, Institute of Theoretical Physics, E-Mail: brouwer@physik.fu-berlin.de
  • Für den SFB/TRR 186: Prof. Dr Christian Freund, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, E-Mail: chfreund@zedat.fu-berlin.de

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