Springe direkt zu Inhalt

Berliner Weltliteraturen

Öffentliche Vorlesungsreihe an der Freien Universität Berlin als Online-Stream / erster Termin: 3. November 2020

Nr. 205/2020 vom 02.11.2020

Die internationalen literarischen Beziehungen in Ost und West nach dem Mauerbau stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Vorlesungsreihe an der Freien Universität Berlin. Im kommenden Wintersemester vom 3. November an referieren immer dienstagabends Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland sowie ein Zeitzeuge über „Berliner Weltliteraturen“. Die Ringvorlesung gehört zum Vorlesungsprogramm des „Offenen Hörsaals“. Aufgrund der geltenden Bestimmungen zum Infektionsschutz und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ist Gästen die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen des Offenen Hörsaals der Freien Universität Berlin zurzeit leider nicht möglich. Ein Livestream zu den Vorträgen der Ringvorlesung ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.temporal-communities.de/explore/listen-read-watch/lectures/berliner-weltliteraturen. Interessierte – mit oder ohne Studierendenausweis – können zudem die Videoaufzeichnung der Vorlesungen anschauen. Der Video-Stream kann auf der Webseite des Offenen Hörsaals sowie auf dem YouTube-Kanal der Freien Universität aufgerufen werden.

Die Ringvorlesung „Berliner Weltliteraturen“ soll ein Schlaglicht auf die kulturpolitischen Aktivitäten und den internationalen literarischen Austausch im Berlin der früheren 1960er Jahre werfen. Die Referentinnen und Referenten beschreiben jene umwälzende Phase in der Entwicklung Berlins, in der die geteilte Stadt in der Wahrnehmung vieler zur Vorreiterin wurde im internationalisierten Literatur- und Kulturbetrieb.

„Nach dem Mauerbau begann im geteilten Berlin eine Zeit der kulturpolitischen ‚Aufrüstung’, in deren Zentrum die gezielte Förderung internationaler literarischer und künstlerischer Kontakte stand“, erklärt Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Literaturwissenschaftlerin und Organisatorin der Vorlesungsreihe. „Während im Westen führende Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Moderne und Avantgarde sowie vielversprechende Nachwuchskünstlerinnen und -künstler in die Inselstadt geholt wurden, entwarf auch der Schriftstellerverband im Osten Pläne zur Verstärkung der Auslandsarbeit.“ Bei all diesen Aktivitäten in Ost und West seien ehrgeizige und vielschichtige Ziele verfolgt worden, ergänzt Jutta Müller-Tamm. Konkurrierende Literaturkreise und künstlerische Gemeinschaften hätten dabei das Konzept der ‚Weltliteratur‘ neu verhandelt.

Der Offene Hörsaal

Seit über drei Jahrzehnten bietet die Freie Universität mit ihren öffentlichen Vorlesungen einem breiten Publikum die Chance, teilzuhaben an Gesprächen und Diskussionen über Wissenschaft, Gesellschaft, Natur und Technik. Renommierte Forscherinnen und Forscher aus Deutschland und der ganzen Welt stellen leicht verständlich aktuelle Forschungsergebnisse vor sowie fundierte Analysen zu allen möglichen Wissensgebieten – und eröffnen so einen vergnüglichen Zugang zur Welt der Wissenschaft.

Zeit

„Berliner Weltliteraturen. Internationale literarische Beziehungen in Ost und West nach dem Mauerbau“ (Konzeption: Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm)

Dienstags, 18.15 – 19.45 Uhr; Beginn: 03. November 2020

Programm

3. November 2020

Das geteilte Berlin als Katalysator der Internationalisierung des Literaturbetriebs
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Freie Universität Berlin

10. November 2020

Zeitzeugengespräch mit Klaus Völker

17. November 2020

„In Schwingung versetzt“: Das internationale Kolloquium des Schriftstellerverbands 1964 in Ost-Berlin
Dr. Bernadette Grubner, Freie Universität Berlin

24. November 2020

Ménage à trois: Theatertransfer zwischen Paris und dem geteilten Berlin
Prof. Dr. Nicole Colin, Aix Marseille Université

1. Dezember 2020

East East and West West. Ein russisch-amerikanisch-deutsches Gespräch im Zeichen Goyas, Berlin, Januar 1967
Prof. Dr. Cornelia Ortlieb, Freie Universität Berlin

8. Dezember 2020

Literarische Völkerverständigung im Kalten Krieg: Lateinamerika-Kolloquien in Westberlin 1962 und 1964
Prof. Dr. Susanne Klengel, Freie Universität Berlin

15. Dezember 2020

Faux amis? Der Nouveau Roman in West & Ost: die frühen Jahre
Prof. Dr. Ulrike Schneider, Freie Universität Berlin

5. Januar 2021

Übersetzungsförderung und die Formierung des Autor-Übersetzer-Diskurses am LCB um 1966
PD Dr. Heribert Tommek, Universität Regensburg

12. Januar 2021

Die angloamerikanische Dramenwerkstatt im LCB 1964: Zirkulationen des Absurden
Prof. Dr. Ute Berns, Universität Hamburg

19. Januar 2021

Der griechische Bürgerkrieg und das geteilte Berlin: „Weiße Rosen aus Athen“ und Antigone lebt
Prof. Dr. Miltos Pechlivanos, Freie Universität Berlin

26. Januar 2021

„In der Situation des Radwechslers“: Ingeborg Bachmann in Berlin und das transnationale Zeitschriftenprojekt Gulliver (1963–1964)
Prof. Dr. Valentina Di Rosa, Universität L’Orientale, Neapel

2. Februar 2021

Gombrowicz in Berlin und das DAAD-Künstlerprogramm im Ost-West-Konflikt
Dr. Olaf Kühl, Berlin

9. Februar 2021

„Ludvik Kundera hat mit Milan nicht das Geringste zu tun.“ Franz Fühmann als deutsch-tschechischer Literaturvermittler
Prof. Dr. Alfrun Kliems, Humboldt-Universität zu Berlin

16. Februar 2021

„Die schönste Liebesgeschichte der Welt“: „Multinationale Sowjetliteratur“ auf dem Buchmarkt zwischen Ost und West
Prof. Dr. Susi Frank, Humboldt-Universität zu Berlin

Weitere Informationen

Das wöchentliche Vorlesungsprogramm und weitere Informationen

www.fu-berlin.de/sites/offenerhoersaal/index.html

Artikel über das Programm des Offenen Hörsaals im Wintersemester 20/21 bei campus.leben

Kulturpolitik im kalten Krieg und Körperbilder im Comic: www.fu-berlin.de/campusleben/lernen-und-lehren/2020/201103-offener-hoersaal/index.html 

Kontakt

  • Sebastian Treu, Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin, Koordinierungsstelle Offener Hörsaal, Telefon: 030 / 838-63325, E-Mail: sebastian.treu@fu-berlin.de
  • Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaft, Freie Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-459204, E-Mail: muellert@zedat.fu-berlin.de