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Ma Salama – Auf Wiedersehen, Maskat!

Mit Salome Baders Abschied aus dem Oman endet unsere Serie „Post aus..."

29.02.2016

Viel mehr als „nur Wüste“: Oman, seine Einwohner und Kultur haben Salome Bader in den Bann gezogen. Ein letztes Mal schickt sie Post aus dem Sultanat.

Viel mehr als „nur Wüste“: Oman, seine Einwohner und Kultur haben Salome Bader in den Bann gezogen. Ein letztes Mal schickt sie Post aus dem Sultanat.
Bildquelle: Privat

Wadis, die Fjorde Omans, haben Salome genauso beeindruckend wie die Wüste. (Das Foto zeigt Wadi Shab, ungefähr zwei Stunden Fahrt von Maskat entfernt und nur durch eine kleine Wanderung erreichbar.)

Wadis, die Fjorde Omans, haben Salome genauso beeindruckend wie die Wüste. (Das Foto zeigt Wadi Shab, ungefähr zwei Stunden Fahrt von Maskat entfernt und nur durch eine kleine Wanderung erreichbar.)
Bildquelle: Salome Bader

Der Hafen von Mattrah. Das Foto ist während eines Uniprojekts entstanden.

Der Hafen von Mattrah. Das Foto ist während eines Uniprojekts entstanden.
Bildquelle: Salome Bader

Die Lichter Maskats in der Nacht: So wie Salome die Stadt zuerst erblickt hat, verlässt sie diese auch wieder.

Die Lichter Maskats in der Nacht: So wie Salome die Stadt zuerst erblickt hat, verlässt sie diese auch wieder.
Bildquelle: Salome Bader

Und dann ist es so weit: Das Flugzeug hebt ab, und ich blicke das letzte Mal auf die erleuchteten Straßen der Stadt, die während der vergangenen Monate mein Zuhause war – Ma Salama, auf Wiedersehen, Maskat! Während des Flugs lasse ich mein Auslandssemester Revue passieren.

Ich erinnere mich an die anfänglichen Schwierigkeiten, eine akzeptable Unterkunft zu finden und an die langsame Eingewöhnung in die arabische Kultur – zum Beispiel, dass „gleich“ so etwas bedeutet wie „vielleicht morgen“. An unseren ersten Ausflug außerhalb Maskats, das Uni-Fotoprojekt auf dem Markt in Mattrah, bei dem wir den Händlern verständlich machen mussten, dass wir nichts kaufen, sondern nur Fotos machen wollten, an ein eingestürztes Zelt an einem frühen Morgen im Gebirge bis hin zu einem irakischen Mittagessen mit einer Gruppe junger Männer. Was mich darüber nachdenken lässt, warum wir hier so viele männliche, aber kaum weibliche Freunde gefunden haben. Oder wie es dazu kam, dass wir in einem leerstehenden Apartment „gecampt“ haben – mit Schlafsäcken auf dem Teppich, nur das Zelt war nicht nötig, wir hatten ja bereits ein Dach über dem Kopf… die Liste der Erinnerungen ist ewig lang.

Meine Erwartungen? Übertroffen und enttäuscht

Ob meine Erwartungen erfüllt wurden? Teilweise wurden sie sogar übertroffen, teilweise wurde ich auch enttäuscht. Von der Vorstellung einer mit der neuesten Technik ausgestatteten Privat-Universität konnte ich mich beispielsweise gleich bei unserer Ankunft verabschieden. Allerdings muss ich sagen, dass das College sich gerade in der Umzugsphase und damit in einem Übergangsquartier befindet, bevor es im nächsten Semester in den Neubau zieht. Auch ein halbes Jahr ohne schnelles, immer funktionierendes Internet war für mich anfangs unvorstellbar – doch ich habe mich recht schnell daran gewöhnt und auch gemerkt, wie viel Zeit ich manchmal in Deutschland im Internet vergeude.

Viel mehr als „nur Wüste“

Dagegen haben das Land, die Leute und die Kultur mich stärker in den Bann gezogen, als ich das zuvor erwartet habe. Wegen dieser Erfahrungen, den Begegnungen mit so vielen Menschen, den Erkundungen dieses wundervollen Landes, das mehr zu bieten hat als „nur Wüste“, und den neuen Freundschaften, die ich geschlossen habe, war es die beste Entscheidung, mein Auslandssemester im Sultanat Oman zu verbringen. Es war nicht immer einfach, und ich wurde immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, aber daraus lernt man bekanntlich am meisten.

Die Eingewöhnung in Deutschland braucht ein paar Wochen

Zurück in Deutschland fällt mir die Eingewöhnung nicht immer ganz leicht. Allein schon, morgens nicht mit Sonnenschein aufzuwachen, macht mir schlechte Laune. Die deutsche Kälte tut ihr Übriges, denn im Oman habe ich bereits bei 19 Grad gefroren. Die bestimmenden Farben sind nicht mehr Erdtöne im Kontrast zu weißen Häusern und dem blauen Meer, sondern regnerisches Grau, das nur manchmal von einem Stück blauem Himmel oder dem ersten Grün durchzogen wird. Doch ich bin mir sicher, dass ich mich auch daran in ein paar Wochen wieder gewöhnen werde. Auch wenn ich bis zu meinem nächsten Besuch von der Sonne des Mittleren Ostens, den Palmen und dem Arabischen Meer träumen werde.

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen bedanken, die meine Reise in den Oman verfolgt haben und meine Berichte gelesen haben. Vielleicht konnte ich euch ja begeistern, das Land selber kennenzulernen und zu erkunden. Ich werde sicherlich so bald wie möglich zurückkehren.

Weitere Informationen

In unserer campus.leben-Serie „Post aus...“ haben sechs Studierende, zwei Doktorandinnen und ein Auszubildender zwischen September 2015 und Februar 2016 von ihren Auslandsaufenthalten berichtet. Hier haben wir die neun Reisenden vorgestellt, und hier finden Sie Salome Baders Berichte. Mit ihrem Abschlussbericht endet unsere Serie.

Lust bekommen, im Ausland zu studieren, zu promovieren oder einen Teil der Ausbildung zu verbringen? Informationen dazu gibt es hier. Der nächste Go-out-Tag an der Freien Universität, der über die verschiedenen Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen, informiert, findet am 29. Juni 2016 statt.

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