Verschneite Grüße aus Edmonton
Post aus Kanada! Robert Brundage hat Thanksgiving und Halloween in Kanada gefeiert
17.11.2015
Thanksgiving im Hause seines Großvaters: Robert Brundage, dessen Vater aus Edmonton stammt, hat das traditionelle Fest im Kreise seiner Familie gefeiert.
Bildquelle: Privat
Auf zum Fest der Kobolde und schrägen Gestalten: Robert Brundage (links) mit Freunden an Halloween.
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Ein Hauch deutscher Küche in Kanada: Robert Brundage knetet einen Semmelknödelteig.
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Der Oktober ist in Kanada ein ganz besonderer Monat mit zwei für Nordamerika typischen Feiertagen: Immer am zweiten Montag im Oktober findet das Erntedankfest statt, „Thanksgiving“ – übrigens einige Wochen früher als in den Vereinigten Staaten. Der andere besondere Tag ist natürlich der 31., Halloween. In diesem Jahr kam ein drittes Ereignis hinzu: Am 16. Oktober fanden die kanadischen Wahlen statt, an denen ich als vorübergehend ortsansässiger Kanadier teilnehmen durfte.
Die „Liberals“ haben die absolute Mehrheit gewonnen und den von vielen Kanadiern verabscheuten Premierminister Stephen Harper nach zehnjähriger Amtszeit abgelöst. Der neue Premier heißt Justin Trudeau und ist der Sohn des ehemaligen Premierministers Pierre Trudeau. Auch wenn Kritiker befürchten, dass der junge Trudeau der Aufgabe nicht gewachsen sein könnte, scheint die Mehrheit der Kanadier – inklusive mir – froh zu sein, dass er gewonnen hat. Seine erste Amtshandlung war der Abzug kanadischer Kampfjets aus der von den USA angeführten Militäraktion gegen den IS in Syrien und in Irak. Außerdem hat Trudeau vor der anstehenden Klimakonferenz in Paris angekündigt, deutlich bessere Klimapolitik als Harper betreiben zu wollen. Es wird sich zeigen, wie sich Kanada unter seiner Regierung entwickeln wird.
Thanksgiving in der Familie
So, genug über Politik geschrieben, jetzt geht es ums Essen! Am 12. Oktober war Thanksgiving, ein Tag an dem keine Kalorien gezählt und landesweit Millionen Truthähne und Schinken in kanadischen Esszimmern verspeist werden. Ich habe den Feiertag bei meinem Großvater mit meiner Familie verbracht. Es gab einen fünf Kilo schweren Schinken, der stundenlang bei niedriger Temperatur im Ofen schmoren musste. Ich wurde gebeten, dem Essen einen deutschen Hauch zu verpassen und zauberte deswegen einen klassischen deutschen Apfelrotkohl auf den Tisch. Der Tag bestand im Grunde genommen nur aus Essen und Trinken – was wir meinetwegen auch gerne in Deutschland einführen könnten.
Zu Gast bei irischen Fabelwesen
Eine Woche zuvor habe ich mit meinen Freunden ein inoffizielles „Friendsgiving“ gefeiert, bei dem es ähnlich zuging. Die einzigen Unterschiede bestanden darin, dass statt Familie Freunde dabei waren, es anstelle eines Schinkens Truthahn gab und ich statt Apfelrotkohl Semmelknödel machen musste.
Am 31. Oktober war ich bei einem irischen Leprichaun zu Gast – einem Wesen der irischen Mythologie – und feierte bis in die frühen Morgenstunden Halloween – mit Freunden und allerhand anderen Fabelwesen: Untoten, Zombies, Katzen und Superhelden.