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Azubis zwischen Hausse und Baisse

Fachinformatik-Azubi René Kopper von der Freien Universität belegte im Planspiel Börse der Berliner Sparkassen den dritten Platz

11.02.2014

René Kopper (m.) mit seinen Teamkollegen in Aktion.

René Kopper (m.) mit seinen Teamkollegen in Aktion.
Bildquelle: Privat

„Es lief erstaunlich gut“, resümiert René Kopper das Abschneiden seines Teams beim Planspiel Börse der Berliner Sparkassen im vergangenen Dezember. Mit einer klugen Anlegestrategie konnten der Fachinformatik-Auszubildende der Freien Universität und seine Teamkollegen an der virtuellen Börse ihr Startkapital um 10 Prozent steigern. Die Teilnahme an dem Planspiel war für den 19-Jährigen Teil seiner Ausbildung im „Ausbildungsverbund Fachinformatik Berlin“, dem Ausbildungsnetzwerk von Freier Universität, Technischer Universität, der Charité und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

50.000 Euro bekamen René Kopper und seine Teamkameraden Martin Max Neumann und Nick Rauter vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Anfang Oktober letzten Jahres in die Hand gedrückt. Virtuelle 50.000 Euro natürlich. Das Geld sollte innerhalb von zehn Wochen möglichst geschickt an der simulierten Börse in Aktien oder Investmentfonds angelegt werden, um am Ende einen größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Nach Ablauf der Spielzeit lagen bei Kopper & Co. 55.020,82 Euro auf dem Konto.

Ein schönes Sümmchen, das den spielenden Börsenspekulanten den dritten Platz eingebracht hat. Ihr Erfolgsrezept? „Wir haben in Amazon investiert, in der Zeit lief ja schließlich das Weihnachtsgeschäft“, erklärt Kopper die gewieften Schachzüge seines Teams. Außerdem wurde Geld in den Reifenhersteller Continental gesteckt, um Erträge aus dem Geschäft mit Winterreifen abzustauben. Auch die Commerzbank habe dem Team ordentliche Gewinne eingefahren.

Aber es lief nicht alles so glatt: „Volkswagen wurde uns wegen einer Rückrufaktion beinahe zum Verhängnis“, erzählt Kopper. Die großangelegte Rückrufaktion im November 2013, bei der VW insgesamt 2,6 Millionen Autos in die Werkstätten rief, ließ auch an der virtuellen Börse die Kurse fallen. „Da sind wir gerade noch so ohne größere Verluste rausgekommen.“ Auf jeden Fall sei es „spannend bis zum Schluss“ gewesen. Nur 700 Euro hätten bis zur Goldmedaille gefehlt. „Zum Ende hin hatten wir richtig Pech, was uns den ersten Platz gekostet hat“, ärgert sich Kopper.

Aber auch der dritte Platz hat sich gelohnt. Für Kopper und seine Teamkameraden gab es bei der Siegerehrung neben einem Pokal auch noch 400 Euro Siegerprämie für das Team. Diesmal natürlich echtes Geld. „Das ist eine willkommene Finanzspritze für meinen Auslandsaufenthalt in Irland“, freut sich Kopper über seinen Anteil. Mit dem „Ausbildungsverbund Fachinformatik Berlin“ („afib“) wird er im Mai dieses Jahres für zwei Monate nach Irland fliegen. Eines der besonderen Weiterbildungsangebote des „afib“, auf das sich Kopper schon jetzt freut. „Natürlich bin ich aufgeregt und nervös, aber ich bin gespannt darauf zu sehen, wie es in einem anderen Land so läuft“, blickt der Fachinformatik-Azubi voller Vorfreude in die Zukunft.

Im Ausbildungsnetzwerk erfolgreich

René Kopper absolviert seine Ausbildung zum „Fachinformatiker Systemintegration“ im „Ausbildungsverbund Fachinformatik Berlin“ (kurz: „afib“), einer Kooperation von Freier Universität, Technischer Universität, der Berliner Charité – der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität – sowie dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Das Ausbildungsnetzwerk bietet seinen Auszubildenden die Möglichkeit, an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten zu lernen. Nächstes Jahr feiert der „afib“, den die Freie Universität als projektverantwortliche Institution koordiniert, zehnjähriges Bestehen.

„Wir sind wie eine Patchwork-Familie“, vergleicht Stefan Bavar, Ausbilder für Fachinformatiker an der Freien Universität und zugleich Koordinator des „afib“, den Zusammenhalt der Azubis aus den drei verschiedenen Betrieben. Neben der Vielfalt der Einsatzorte bietet die Ausbildung im Netzwerk zahlreiche Zusatzqualifikationen, wie beispielsweise Auslandsaufenthalte, Sprachzertifikate oder technische Vertiefungskurse. „Wer will, kann es hier sehr weit bringen“, weiß Ausbilder Bavar. Die Erfahrung gibt ihm recht: Neben dem Erfolg für Azubi René Kopper beim Planspiel Börse gewann René Skillen, ehemals Fachinformatik-Auszubildender an der Freien Universität, 2012 beim „SkillsGermany“-Wettbewerb und holte damals als Deutscher Meister in Informationstechnologie und Netztechnik mit seinem Team bei der „EM der Berufe“ in Belgien die Bronzemedaille.