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Ankommen in Berlin und Dahlem

Die „Orientation Week“ an der Dahlem Research School der Freien Universität hilft Doktorandinnen und Doktoranden aus Deutschland und aller Welt, sich auf dem Campus und in der Stadt zurechtzufinden

14.10.2013

Harrison Kalunga Mwilima, Giulia Zennaro und Maja Grubisic (v. l. n. r.) finden sich dank der Orientation Weeks an der Dahlem Research School schon gut in Berlin und auf dem Campus zurecht.

Harrison Kalunga Mwilima, Giulia Zennaro und Maja Grubisic (v. l. n. r.) finden sich dank der Orientation Week an der Dahlem Research School schon gut in Berlin und auf dem Campus zurecht.
Bildquelle: Verena Blindow

„Andere Länder, andere Sitten“ heißt es sprichwörtlich. Für Doktoranden, die im Rahmen ihrer Promotion an die Freie Universität Berlin kommen, ist nicht nur das Forschungsumfeld neu: Die „Berliner Schnauze“ ist für die meisten ebenso ungewohnt wie das U- und S-Bahn-System, und auch die Wohnungssuche hat ihre Tücken. Damit der Einstieg auf dem Campus und in der Hauptstadt leichter fällt, veranstaltet die Dahlem Research School (DRS) der Freien Universität regelmäßig vor Semesterstart die sogenannte Orientation Week. In diesem Jahr nahmen 33 Promovenden aus 18 Ländern daran teil.

Maja Grubisic, Giulia Zennaro und Harrison Kalunga Mwilima sind sich einig: Berlin ist der richtige Ort für junge Menschen aus aller Welt und die Freie Universität Berlin das richtige Umfeld für ihre Forschung. Die Serbin Maja Grubisic und die Italienerin Giulia Zennaro sind erst vor Kurzem nach Berlin gekommen, haben aber in dieser Zeit schon Einiges gesehen und erlebt: „Die DRS organisiert viele gemeinsame Ausflüge“, erzählt Giulia Zennaro, „zuerst haben wir uns den Reichstag angeschaut.“

Für Harrison Kalunga Mwilima, der bereits vor drei Jahren nach Berlin kam, waren diese Veranstaltungsangebote besonders reizvoll: Der 27-jährige Tansanier hat sich schon früh mit der Geschichte Deutschlands befasst, besonders der Mauerbau und die Sonderstellung Berlins im geteilten Deutschland haben ihn interessiert. „Ich wollte unbedingt nach Berlin kommen und hier studieren“, sagt er. „Als ich dann hier war, habe ich mir als Erstes die Überreste der Berliner Mauer angeschaut.“

„Kulturelles Zentrum Europas“

Die Stadt habe auch kulturell viel zu bieten, sagt Giulia Zennaro: „Berlin ist das kulturelle Zentrum Europas. Hier leben Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die Stadt pulsiert.“

In diesem „pulsierenden Zentrum“ bietet die Dahlem Research School den Neuankömmlingen erste Hilfestellung, auch bei Fragen, die über die Promotion hinausgehen. „Wir bekommen in wirklich allen Bereichen, in denen wir nicht weiter wissen, Unterstützung, etwa bei der Wohnungssuche oder auch bei Meldeangelegenheiten“, sagt die 28-jährige Maja Grubisic.

Die DRS gibt während ihrer Orientierungswoche außerdem Tipps zum Deutschlernen. So wurde Giulia Zennaro auf einen zweiwöchigen Intensiv-Kurs aufmerksam. Den möchte sie unbedingt belegen, um sich in Alltagssituationen, etwa in der Bäckerei oder am BVG-Schalter, verständigen zu können. „Außerdem ist es eine Frage des Respekts gegenüber dem Gastland und seiner Kultur, die Landessprache lernen zu wollen“, findet sie. Nach dem Intensivkurs möchte sie ihre Deutschkenntnisse am Sprachenzentrum der Freien Universität erweitern.

Forschen im interkulturellen und interdisziplinären Umfeld

Neben allem, was die Stadt Berlin den Doktoranden zu bieten hat, war es vor allem das Forschungsumfeld, das alle drei dazu bewogen hat, an der Freien Universität zu promovieren. In den Promotionsprogrammen der DRS werden die Doktoranden mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Disziplinen zusammenarbeiten. Auch darauf bereitet die Orientierungswoche vor: Es gibt spezielle Workshops zu Forschungsmethoden, zur Wissenschaftskultur in Deutschland und zu interkulturellen Aspekten in der akademischen Kommunikation.

Maja Grubisic nimmt am Graduiertenprogramm „Plant Sciences“ teil, das, wie sie sagt, genau ihren Forschungsschwerpunkt trifft. Sie ist über das Erasmus Mundus-Programm „SMART“ an die Freie Universität gekommen – einem gemeinsamen Promotionsprogramm zum Management von Fließgewässern von der italienischen Universität Trento, der Queen Mary University London und der Freien Universität Berlin. Auch Giulia Zennaro fand an der Freien Universität ein Promotionsprogramm, das genau ihren Vorstellungen entspricht: An der Graduiertenschule „East Asian Studies“ beschäftigt sie sich mit dem tiefgreifenden politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel in Ostasien. Harrison Kalunga Mwilima bewarb sich – nachdem er einen Bachelor im tansanischen Daressalam und einen Master an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht abgeschlossen hatte – an der „Graduate School for Transnational Studies“, die am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften angesiedelt ist.

In den nächsten drei Jahren können die drei Promovenden darüber hinaus aus dem breiten Angebot der DRS schöpfen: vom Workshop-Angebot des „Professional Development Program“ bis zum Mentoring speziell für weibliche Doktoranden. Schon jetzt sind sie vom Campus in Dahlem begeistert: „Mich hat das Uni-Gelände an den Campus in Tansania erinnert, der auch außerhalb der Stadt liegt und sehr grün ist“, sagt Harrison Kalunga Mwilima. Auch Giulia Zennaro fühlt sich im Südwesten Berlins wohl: „Hier habe ich immer dieses Gefühl der Entspannung – selbst wenn ich einmal eigentlich gar nicht so entspannt bin.“