Elisabeth-Schiemann-Wettbewerb
Bachelorstudierende der Studiengänge Biologie produzierten Kurzfilme
03.08.2010
Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Elisabeth-Schiemann-Wettbewerb des Instituts für Biologie
Bildquelle: Freie Universität
Der Elisabeth-Schiemann-Wettbewerb wurde erstmals im Rahmen der Bachelorstudiengänge „Biologie“ am Institut für Biologie ausgeschrieben und war mit einem Buchpreis dotiert. Den ersten Preis erhielt Leonhardt Schmidt, Platz zwei ging an Simona Kostova, den dritten Preis gewannen Julia Scheiblich und Katja Ullmann.
Wie erklärt man mit dem Spiel „Wer oder was bin ich“ einen Begriff aus der Genetik? Wie kann man den Science-Fiction-Klassiker „Krieg der Sterne“ neu synchronisieren um den Wirkungsmechanismus eines Antibiotikums darzustellen? Das waren zwei filmisch umgesetzte und prämierte Ideen aus dem Wettbewerb.
Im Rahmen des Elisabeth-Schiemann-Wettbewerbs konnten sich Studierende des Moduls Genetik im Sommersemester 2010 mit einem selbsterstellten maximal dreiminütigen Filmbeitrag über eine molekularbiologische Methode bewerben.
Alle Teilnehmer mussten darüber hinaus auch als Jury die anderen Filmbeiträge bewerten. Der Gewinner erhielt ein Buch des Thieme-Verlages und hatte die Ehre, als allererster Teilnehmer des Wettbewerbs den Preis in Empfang zu nehmen.
Bei der Preisverleihung am 14. Juli wurden die ersten drei Beiträge öffentlich vorgeführt. Viele Filme überzeugten durch ihre Kreativität. Der Wettbewerb setzte auch ein positives Signal für Lehrende, neue Lehrformen zu integrieren.
Es ist geplant, dass der Wettbewerb in den folgenden Semestern auch hochschulübergreifend für Berliner Studierende offensteht. Die Premiere lieferte gute Argumente dafür.
Die Namensgeberin des Wettbewerbs, die 1881 in Estland geborene Agnes Marie Elisabeth Schiemann, war eine der ersten Frauen, die an der Berliner Universität (damals Friedrich-Wilhelm-Universität) studierte, promovierte und sich habilitierte. Von den Nationalsozialisten wurde ihr die Lehrberechtigung entzogen. Elisabeth Schiemann hat Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes geholfen und Juden bei sich versteckt.
Nach dem 2. Weltkrieg war sie maßgeblich am Wiederaufbau der Wissenschaft in der Stadt beteiligt. Sie war Professorin für Genetik und Geschichte der Kulturpflanzen an der Friedrich-Wilhelm-Universität (1946-49), sie wirkte mit im Gründungskomitee der Freien Universität Berlin, sie leitete eine Max-Plank-Forschungsgruppe in Berlin (1949-1956), und sie erhielt als erste Frau die Ehrenpromotion der Technischen Universität Berlin (1962). Der Wettbewerb, der ihren Namen trägt, soll auch an die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaft erinnern.