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„Qualitätskontrolle ist immer wichtiger geworden“

14. Juni: Tag der guten wissenschaftlichen Praxis zum Thema „Publikationsprozesse“

09.06.2017

Der „Tag der guten wissenschaftlichen Praxis“ behandelt in diesem Jahr das Thema „Publikationsprozesse“.

Der „Tag der guten wissenschaftlichen Praxis“ behandelt in diesem Jahr das Thema „Publikationsprozesse“.
Bildquelle: Caio / pexels.com

Wissenschaft vermittelt sich über Veröffentlichungen: Bücher, Aufsätze und Essays von Wissenschaftlern werden von Kolleginnen und Kollegen gelesen, kritisiert, hinterfragt. So entsteht im Idealfall eine Debatte, die zur Qualitätssicherung beiträgt: Bücher und Aufsätze, die wissenschaftlichen Standards nicht genügen, werden gekennzeichnet, herausragende Forschungsergebnisse erhalten durch die Bezugnahme in anderen Texten Anerkennung. Aber was passiert, wenn in diesem Verfahren die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis nicht eingehalten werden? Der „Tag der guten wissenschaftlichen Praxis“, den die Dahlem Research School (DRS) am 14. Juni an der Freien Universität ausrichtet, wendet sich an alle, die sich für diesen Themenkomplex interessieren: In vier Vorträgen werden fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Thema „Publikationsprozesse“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.

„Qualitätskontrolle und die damit verbundene gute wissenschaftliche Praxis sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden“, sagt Andrea Adams von der DRS. Insbesondere das Peer-Review-Verfahren, also die Bewertung wissenschaftlicher Leistungen durch andere Wissenschaftler, sei vielfach Gegenstand der Diskussion gewesen. „Es ist das bislang beste Verfahren, das wir kennen“, sagt Adams.

Weil immer wieder Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten bekannt geworden sind, sind in den vergangenen Jahren bei vielen wissenschaftlichen Zeitschriften und Universitäten Verfahren eingeführt und Richtlinien verabschiedet worden, mit denen Fehlverhalten aufgedeckt und bekämpft werden soll. Die Kontrolle durch andere Forscher sei ein Fortschritt, sagt Andrea Adams: In früheren Zeiten habe oftmals allein die Autorität eines Gelehrten gezählt, um Erkenntnisse als „wahr“ gelten zu lassen.

Beim „Tag der guten wissenschaftlichen Praxis“ an der Dahlem Research School wird Felicitas Heßelmann vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zum Thema „Peer-Review-Verfahren“ sprechen. Sie wird darüber berichten, wie Verlage reagieren, wenn eine geplante Veröffentlichung in den Verdacht gerät, Qualitätsstandards zu verletzen. Zuvor wird sich der Science Slammer André Lampe in seinem Vortrag „Mein Hamster, der Co-Autor“ mit den Grundsätzen der guten wissenschaftlichen Praxis befassen. In weiteren Vorträgen wird es um wissenschaftliche Bewertungskriterien gehen, dabei konkret um die Frage, ob bestimmte Personengruppen oder wissenschaftliche Felder in standardisierten Bewertungsverfahren benachteiligt werden. Der abschließende Vortrag behandelt schließlich das Thema „Open Access“, also den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen.

Weitere Informationen

Zeit & Ort

  • Mittwoch, 14. Juni 2017, 9.30 bis 13.30 Uhr
  • Freie Universität, Seminarzentrum, Raum L 115, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, U-Bahnhof Freie Universität (Thielplatz), U3

Eine Anmeldung ist erforderlich über das Online-Formular der Dahlem Research School.