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Die Biene – ein vielseitiges Forschungsobjekt

Bienenforschung hat an der Freien Universität lange Tradition / Am 12. Oktober findet der 4. Berliner Imkertag an der Freien Universität statt

10.10.2014

Bienen sind für viele Wissenschaftsbereiche interessante Forschungsobjekte, etwa für die Biologie, die Veterinärmedizin und die Informatik.

Bienen sind für viele Wissenschaftsbereiche interessante Forschungsobjekte, etwa für die Biologie, die Veterinärmedizin und die Informatik.
Bildquelle: rollingroscoe, morguefile.com

Sie leben im Schwarm, haben eine Königin und produzieren ganz nebenbei und natürlich Süßes. Außerdem verfügen Bienen über erstaunliche Fähigkeiten, so haben sie etwa einen besonders guten Orientierungssinn. Diese und andere Eigenschaften machen die Honigbiene zu einem begehrten Forschungsgegenstand für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen. Anlässlich des Berliner Imkertages, der am 12. Oktober an der Freien Universität stattfindet, sprach campus.leben mit Professorin Petra Skiebe-Corrette. Die promovierte Biologin leitet unter anderem das Mitmach- und Experimentierlabor „NatLab“ an der Freien Universität.

Frau Professorin Skiebe, weshalb ist Bienenforschung so wichtig?

Bienen sind faszinierende Tiere. Sie besitzen verschiedene Fähigkeiten, die für zahlreiche wissenschaftliche Bereiche aufschlussreich sein können. Sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Wissenschaft werden Bienen deshalb als Modellorganismen interdisziplinär beforscht. In der Neurobiologie beispielsweise stehen die Insekten Modell für die Lern- und Gedächtnisforschung. Und auch in der Immunologie, der Veterinärmedizin und der Informatik sind Bienen wichtige Forschungsobjekte.

Was verbindet die Freie Universität mit der Bienenforschung?

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftler der Freien Universität mit Honigbienen. Führend im Bereich der Neurobiologie sind etwa Professor Randolf Menzel, der inzwischen emeritiert ist, sowie Professorin Dorothea Eisenhardt und Professor Martin Nawrot. Für seine Arbeiten zum Lern- und Gedächtnisverhalten der Honigbiene erhielt Randolf Menzel den renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Und das sind noch nicht einmal alle an unserem Fachbereich. Erwähnenswert sind auch die Forschungsthemen des emeritierten Zoologen Professor Burkhard Schricker und der promovierten Biologin Eva Rademacher. Eva Rademacher hat einen großen Anteil an der Entwicklung und Zulassung etlicher ökologisch vertretbarer Mittel zur Bekämpfung der Bienenmilbe Varroa. Dabei kooperiert sie nicht nur mit der Industrie, sondern auch mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Zulassungsbehörden. Im Zentrum steht dabei stets das Wohl der Biene.

Wie sieht es in den anderen Wissenschaftsbereichen aus?

Auch an anderen Fachbereichen der Freien Universität wird an Bienen geforscht. So überträgt der Informatikprofessor Raúl Rojas die Navigationsleistungen der Biene auf Flugroboter. Und die am Fachbereich Veterinärmedizin lehrende habilitierte Mikrobiologin Elke Genersch vom Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf untersucht Bienenkrankheiten. Der Leiter dieses Instituts, Professor Kaspar Bienefeld, spricht am 12. Oktober auf dem Imkertag.

Das ist das Stichwort: Der Berliner Imkertag findet zum vierten Mal an der Freien Universität statt. Ist auch das Tradition?

Indem die Freie Universität die Räumlichkeiten für den Imkertag zu Verfügung stellt, demonstrieren wir als Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie unseren Respekt für die Arbeit der Imker. Die Imker leisten einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Vielfalt – nicht nur in Berlin. Die Freie Universität ist darüber hinaus auch ganz direkt mit dem Imkerberuf verbunden: Sie bietet eine Ausbildung zum Tierwirt in der Fachrichtung Bienenhaltung unter Leitung eines Imkermeisters an.

Die Fragen stellte Verena Blindow

Weitere Informationen

Berliner Imkertag 2014

  • Sonntag, 12. Oktober 2014, 10 bis 18 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Fabeckstraße 34/36, 14195 Berlin und Domäne Dahlem, Königin-Luise-Straße 49, 14195 Berlin
  • Programm als PDF

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