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Virtuelles Nachschlagewerk über Ersten Weltkrieg online

Die an der Freien Universität initiierte und koordinierte englischsprachige Online-Enzyklopädie „1914-1918-online“ ist heute freigeschaltet worden

08.10.2014

Soldat im Ersten Weltkrieg auf zerstörter Straße im französischen Etricourt.

Soldat im Ersten Weltkrieg auf zerstörter Straße im französischen Etricourt.
Bildquelle: Bundesarchiv

100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs wird die Enzyklopädie an diesem Mittwoch in Brüssel vorgestellt und öffentlich zugänglich gemacht. Das Projekt, an dem rund 1000 Experten aus 54 Ländern mitwirken, wird von Professor Nicolas Apostolopoulos, Leiter des Center für Digitale Systeme (CeDiS), und Professor Oliver Janz, Historiker am Friedrich-Meinecke-Institut, beide Freie Universität, koordiniert und in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek erarbeitet. „1914-1918 online. International Encyclopedia of the First World War“ bietet einen globalgeschichtlichen Überblick über den Ersten Weltkrieg und soll die internationale Forschung stärker vernetzen.

Der Erste Weltkrieg gilt als wichtiger Bezugspunkt für ein transnationales und globales Geschichtsbewusstsein. Wie kaum ein anderes Thema bietet die Beschäftigung mit dem „Großen Krieg“ die Chance, über Wurzeln und Perspektiven der europäischen Integration zu diskutieren. Gerade in einer Zeit neuer wirtschaftlicher und politischer Krisen in Europa und seinen unmittelbaren Nachbarländern zeigt sich, dass die umfassende Betrachtung und Analyse dieser „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ unabdingbar ist.

Die neue Online-Enzyklopädie ermöglicht erstmals eine umfassende Darstellung der Kriegsgeschehnisse aus gesamteuropäischer und globaler Perspektive. Eine innovative Navigation ermöglicht den Nutzern einen nicht-linearen, interessegesteuerten oder thematischen Zugang zu Informationen aus verschiedenen Kontextbereichen. Mit der Visualisierung von komplexen Zusammenhängen und durch die Integration multimedialer Inhalte setzt das Nachschlagewerk auch Maßstäbe für die sogenannten E-Humanities, die durch digitale Technologien unterstützte Forschung und Lehre in den Geisteswissenschaften.

„1914-1918- online“ verbindet neueste historische Forschung mit den Vorteilen des Semantischen Web und verfolgt im Sinne des Open-Access-Gedankens den freien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen ohne finanzielle, technische oder rechtliche Barrieren im Internet. Entstanden ist eine nutzerfreundliche, leicht erschließbare, moderne digitale Ressource – nicht nur für Historikerinnen und Historiker weltweit, sondern für alle am Thema Interessierten.

In Zusammenarbeit mit den Ländern Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie dem Ausschuss der Regionen der Europäischen Union wird die Online-Enzyklopädie am 8. Oktober 2014 in Brüssel vorgestellt und feierlich freigeschaltet. Darüber hinaus wird in einem internationalen Panel über den Ersten Weltkrieg im Kontext des europäischen Geschichtsbewusstseins diskutiert