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Die weite Welt hinter dem Bildschirm

Während der International Week an der Freien Universität vom 14. bis 18. Juni können sich Studierende und Beschäftigte digital über internationale Aktivitäten und länderspezifische Kooperationsprogramme informieren

09.06.2021

2018 trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „International Staff Week“, die immer zeitgleich zur International Week stattfindet, auf dem Campus in Dahlem. In diesem Jahr wird beides digital veranstaltet.

2018 trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „International Staff Week“, die immer zeitgleich zur International Week stattfindet, auf dem Campus in Dahlem. In diesem Jahr wird beides digital veranstaltet.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Ohne Koffer und Reisepass haben Britta Piel und Herbert Grieshop mit Kolleginnen und Kollegen im Mai dieses Jahres die Welt bereist – waren in Mexiko, Brasilien, China, Kolumbien, Ägypten, Indien, Israel, den USA, Kanada und der Schweiz. Für die Aktion „May we visit you“ haben die Referatsleiterin des Center for International Cooperation und der Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität knapp 20 Partneruniversitäten weltweit digital besucht. Ihr Ziel: Die internationale Vernetzung der Freien Universität auch während der Pandemie voranzutreiben. Ganz nach dem Motto „International? Jetzt erst recht“, unter dem vom 14. bis 18. Juni auch die International Week an der Freien Universität stattfinden wird. Ein Interview mit Britta Piel und Herbert Grieshop über die Angebote der International Week und die Auswirkungen der Pandemie auf den Fokus der Freien Universität auf Internationalisierung.

Frau Piel, Herr Grieshop: Wo steht die Freie Universität nach nunmehr einem Jahr Pandemie mit ihrer Internationalisierungsstrategie?

Herbert Grieshop: Durch die Pandemie haben auch bei uns – vor allem am Anfang – viele Aktivitäten nicht stattfinden können. Insgesamt hat die Situation aber nicht zu internationalen Kontaktverlusten, sondern eher zu einer besseren Vernetzung geführt. Mittelfristig denke ich, dass kein Bereich der Hochschule so sehr vom pandemiebedingten Digitalisierungsschub profitieren wird wie der Bereich „Internationales“.

Das betrifft sowohl die Möglichkeit, sich schnell und niedrigschwellig mit Partnern weltweit zu vernetzen, als auch die Lehre: Internationale, virtuelle Klassenräume etwa können unsere internationalen Beziehungen sogar noch vervielfältigen und stärken. Zudem wurde kürzlich die neue Internationalisierungsstrategie der Freien Universität verabschiedet – das Konzept zeigt, dass wir nach wie vor einen Schwerpunkt unserer gesamtuniversitären Strategie auf das Thema Internationalisierung setzen.

Britta Piel: Es ist eben mitnichten so, dass das Thema „Internationalisierung“ durch die Pandemie plötzlich keine Rolle mehr spielt. Ganz im Gegenteil: Durch die Einschränkungen ist vielen noch einmal bewusst geworden, wie wichtig internationale Beziehungen für den akademischen Betrieb sind – sei es in der Forschung oder der Lehre. Das Interesse an Auslandsaufenthalten ist auch nicht zurückgegangen.

Bei bestimmten Austausch-Förderprogrammen sind wir mit Blick auf das Wintersemester schon wieder auf einem Niveau wie vor der Pandemie. Auch die Zahl derjenigen, die aus dem Ausland für ein reguläres Studium an die Freie Universität gekommen sind, ist nicht deutlich eingebrochen.

Die International Week findet aufgrund der Pandemie nun schon zum zweiten Mal digital statt. Können Sie diesem Umstand etwas Positives abgewinnen?

Piel: Durch die digitale Form haben wir in diesem Jahr mit mehr als 50 Angeboten mehr Veranstaltungen, als wir jemals zuvor bei einer International Week hatten. Schon im vergangenen Jahr haben deutlich mehr Personen teilgenommen als in den analogen Jahren. Diesmal findet auch die „International Staff Week“ digital statt: Hier werden wir 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Universitäten zusammenbringen, die sich im internationalen Netzwerk über Ihre Fachgebiete austauschen.

Grieshop: Bei reinen Informationsveranstaltungen, zum Beispiel über Austauschprogramme, ist das digitale Format dem analogen teilweise sogar überlegen, weil wir Interessenten in kleine Gruppen einteilen oder gezielt regionalspezifische Informationen anbieten können. Aber trotzdem gilt: Ich hätte liebend gern wieder einen Sommerempfang im Garten des Harnack-Hauses gemacht, wo ich mit allen Gästen hätte persönlich plaudern können. Das war in den vergangenen Jahren immer ein Highlight.

Welche Angebote der diesjährigen International Week möchten Sie besonders hervorheben?

Piel: Eines meiner liebsten Formate ist tatsächlich der morgendliche „Kaffee mit Herbert Grieshop“, bei dem alle Fragen gestellt werden können, die man zu „Internationales“ hat. Interessant sind aber auch die Veranstaltungen „ Internationalisierungsmöglichkeiten mit der Berlin University Alliance oder „Digitale Szenarien zur internationalen Lehr-Kooperation und virtuellen Mobilität“.

Grieshop: Für Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden ist der Go-Out-Tag am 16. Juni wichtig: Hier erhalten sie alle wichtigen Informationen für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen von Studium, Lehre oder Praktikum.
Bereits zum siebten Mal findet darüber hinaus der sogenannte Watersheds on digitalization? Lunchtime Talk statt.

Warum sollten Angehörige der Freien Universität die Angebote der International Week wahrnehmen? Leiden womöglich nicht schon einige unter „digitaler Ermüdung“?

Piel: Weil hinter dem digitalen Angebot die große weite Welt steckt! Wir lassen nun hoffentlich die starken Einschränkungen aufgrund der Pandemie langsam hinter uns, von jetzt an kann es wieder darum gehen, herauszukommen und neue Erfahrungen zu machen.

Während der International Week informiere ich mich zwar erst einmal nur digital, in sechs Monaten kann dann aber aus dieser Information eine leibhaftige Dienstreise oder der – vielleicht auch virtuelle – Besuch einer Partneruniversität werden.

Die Fragen stellte Melanie Hansen