Ein Neubau, der verbinden soll
Spatenstich in der Otto-von-Simson-Straße in Dahlem – die Geisteswissenschaften der Freien Universität erhalten ein neues Gebäude
18.12.2019
Gegenüber der Mensa II und neben dem Weiterbildungszentrum der Freien Universität entsteht ein neues Gebäude. Es wird nach der Fertigstellung zum Sommersemester 2021 geisteswissenschaftlicher Forschung zur Verfügung stehen; Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des literaturwissenschaftlichen Exzellenzclusters „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ sollen dort als erste zur Nutzung einziehen. Am 22. Oktober wurde der symbolische erste Spatenstich von drei beteiligten Personen vollzogen.
„Man merkt, das ist lehmiger Boden“, sagt Tiemo Klumpp, als er mit dem Spaten in den Boden fährt. Der Architekt ist für die Planung des Neubaus zuständig, der hier entsteht, schräg gegenüber der Mensa II und neben dem Weiterbildungszentrum in der Otto-von-Simson-Straße in Dahlem. Bis vor Kurzem stand hier noch eine im Zweiten Weltkrieg beschädigte und ursprünglich als Wohnhaus genutzte Villa, etwas versteckt im hinteren Teil des Grundstücks. Sie wurde vom Institut für Schulqualität genutzt, das nun in einer Villa in der Schwendenerstraße untergebracht ist. Die Entscheidung für einen Neubau fiel, weil das alte Gebäude eine zu geringe Nutzfläche hatte und für eine moderne universitäre Nutzung nicht mehr geeignet war. Die Bagger zum Abriss waren im September angerückt.
650 Quadratmeter Hauptnutzfläche auf drei Ebenen, energieeffizient und ökologisch
Für das neue Gebäude sind knapp fünf Millionen Euro veranschlagt. Ein „landmark building“ sei geplant, sagte Andrea Bör, Kanzlerin der Freien Universität, die gemeinsam mit dem Architekten und der Romanistikprofessorin Anita Traninger zum Spaten griff. Sie habe hohe Erwartungen an das in der Otto-von-Simson-Straße geplante Gebäude. Sie dankte allen Beteiligten, insbesondere der Technischen Abteilung der Freien Universität.
Durch den Neubau wird die Fläche des Grundstücks optimal genutzt werden, ca. 650 Quadratmeter Hauptnutzfläche werden auf drei Ebenen verfügbar sein. „Es wird energieeffizient und ökologisch gebaut“, sagte Kanzlerin Andrea Bör. So verwenden die Planer beispielsweise langlebige Materialien und nutzen bei der Beleuchtung weitgehend das Tageslicht. Auch werden Vorrichtungen erarbeitet, um Regenwasser auf dem Gelände versickern lassen zu können. Im oberen Geschoss des Neubaus entsteht ein Verbindungsgang zum benachbarten Weiterbildungszentrum.
„Fachlich wird das künftige Gebäude mit den nahegelegenen Instituten in der Rost-, Silber- und Holzlaube verknüpft sein, die geistes- und sozialwissenschaftliche sowie sogenannte Kleine Fächer beherbergen“, sagt Anita Traninger, Professorin für Literaturwissenschaft und eine Sprecherin des Exzellenzclusters „Temporal Communities“. Die Dritte mit Spaten in den Händen wird mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Clusters den Neubau nach der geplanten Fertigstellung zum Sommersemester 2021 für ihre Arbeit nutzen. „Wir wollen auf diesem schönen, großen Grundstück nicht nur innerhalb der Universität, sondern auch internationale Verbindungen schaffen“, sagt Anita Traninger.
Vorher rollen jedoch wieder die Bagger an, es werden Gerüste aufgebaut, die Rohbauarbeiten durchgeführt und der Richtkranz hochgezogen – es gibt noch sehr viel zu tun, bis der lehmige Untergrund ein fertiges Gebäude trägt.