Gemeinsam Zukunft gestalten
107 Studierende der Freien Universität werden in diesem Förderjahr mit einem Deutschlandstipendium unterstützt – zur feierlichen Urkundenverleihung kamen auch Stifterinnen und Stifter
01.02.2019
Gemeinschaft und Freiheit – diese Aspekte verbinden die Grundschulpädagogik-Studentin Corinna Limbach und der BWL-Student Maximilian Weber auf Anhieb mit dem Deutschlandstipendium. Die beiden Stifter Heinz-Joseph Loddenkemper (Dr. Hermann-Schmitt-Vockenhausen Stiftung) und Roger Schlerf (Santander Universitäten Deutschland) ergänzten spontan die Punkte Zukunftsgestaltung und Bereicherung. Die vier Gäste sprachen im Rahmen der feierlichen Veranstaltung unter anderem darüber, welche Freiräume das Deutschlandstipendien-Programm eröffnet: Ganz allgemein, indem es zum Lebensunterhalt der Studierenden beiträgt, ohne dass sie dafür Zeit in einen Nebenjob investieren müssen. Und ganz konkret: Der monatliche Zuschuss erlaube beispielsweise die Anschaffung eines Tablets, wodurch das Lernen und die Organisation des Studiums erleichtert werden. Mit der gewonnenen Zeit werde es möglich, sich selbst zu entfalten und beispielsweise auch gesellschaftlich zu engagieren, so Maximilian Weber.
Wer sich engagiert, gewinnt
Doch nicht nur für die geförderten Studierenden bietet das Stipendienprogramm Vorteile. Auch die privaten Stifterinnen und Stifter sehen ihr Engagement als Gewinn. Dabei gehe es nicht in erster Linie um das Anwerben von Arbeitskräften, sondern auch darum, voneinander zu lernen, so Roger Schlerf. Für Heinz-Joseph Loddenkemper eröffnet das Deutschlandstipendium die Möglichkeit, „sich gemeinsam für eine erfolgreiche Migration und Integration durch Bildungsförderung stark zu machen“. Nicht zuletzt sehen die Stifter es als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, junge Talente auf ihrem Weg zu unterstützen. Und das nicht nur materiell, sondern auch durch die Weitergabe von Erfahrungen: Sie bieten ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten Praktika an, übernehmen eine Mentorenrolle oder begleiten die Studierenden bei ihrer Abschlussarbeit.
Herbert Grieshop, Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität, der das Gespräch moderierte, verwies darauf, dass sich das Deutschlandstipendium zu einem festen Grundstein einer neuen Stipendienkultur entwickelt habe, die nicht zuletzt die Bindung zur Freien Universität stärke: Dazu beigetragen habe auch das Mentoring-Programm der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium, das nicht nur Fördernde, sondern auch Alumni der Freien Universität mit den Studierenden vernetzt.
Neue Stipendienkultur
Der Präsident der Freien Universität Professor Günter M. Ziegler gratulierte den 107 Studierenden, die in diesem Förderjahr von der Jury ausgewählt worden waren. 30 Vertreter der fördernden Einrichtungen waren in das Tagungshotel Seminaris nach Dahlem gekommen, um „ihren“ Stipendiatinnen und Stipendiaten die Urkunde persönlich zu übergeben. In seiner Begrüßung betonte der Universitätspräsident, dass das Deutschlandstipendium an der Freien Universität auch für Diversität stehe. Das zeige sich nicht nur an der internationalen Herkunft vieler Stipendiatinnen und Stipendiaten, sondern auch an deren breitem Fächerspektrum, das die Vielfalt der Freien Universität und des Stipendien-Programms widerspiegele. Bemerkenswert sei ebenfalls, dass viele der durch ein Deutschlandstipendium Geförderten sich neben dem Studium ehrenamtlich engagierten, beispielsweise in der Obdachlosenhilfe, in Naturschutzprojekten oder Sportvereinen.
So wie Corinna Limbach und Maximilian Weber. Sie haben mit Natascha Hainbach das Kapitel Deutschlandstipendium in der „Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen“ gegründet. Mit diesem Verein unter dem Dach des zentralen Fördervereins möchten sie künftig gemeinsame Aktivitäten der Stipendiatinnen und Stipendiaten anstoßen und die Vernetzung mit Fördernden und Alumni des Programms unterstützen. Interessenten aus diesem Kreis sind herzlich zur Mitarbeit und Mitgliedschaft im Kapitel eingeladen. Professor Hauke Heekeren, Vizepräsident der Freien Universität, brachte das Anliegen des Deutschlandstipendien-Programms und des Abends noch einmal auf den Punkt: „Die Zukunftsgestaltung in einer Gemeinschaft ist bereichernd und hilft, die Freiheit zu schützen.“
Weitere Informationen
Das Deutschlandstipendium fördert Studierende vom ersten Semester an, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Neben besonderen Erfolgen an Schule und/oder Universität werden auch die Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg berücksichtigt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten eine Förderung von monatlich 300 Euro. 150 Euro davon übernehmen private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen, Alumni und andere Privatpersonen. Die anderen 150 Euro übernimmt der Bund.
Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten haben die Möglichkeit, zu Sonderkonditionen in das Kapitel Deutschlandstipendium der Ernst-Reuter-Gesellschaft einzutreten. Die Mitgliedschaft ist bis drei Jahre nach ihrem Studienabschluss kostenfrei.
Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium an der Freien Universität unter www.fu-berlin.de/deutschlandstipendium oder per E-Mail: deutschlandstipendium@fu-berlin.de