Hochschulsportleiter in Bewegung
Das Exekutiv-Komitee des „European Network of Academic Sport Services” (ENAS) tagte an der Freien Universität Berlin
19.10.2012
Rob Cuppen sprang auf das Podium im Max-Kade-Auditorium der Freien Universität: „Wir sind Berliner“, rief der Leiter des Hochschulsports an der niederländischen Universität Nijmegen. Cuppen wollte es sich nicht nehmen lassen, John-F.-Kennedy zu geben. Der ehemalige US-Präsident hatte bei seinem historischen Besuch an der Freien Universität am 26. Juni 1963 nur wenige Meter entfernt gesprochen. Cuppen gehört zu den sieben ENAS-Vertretern, die Ende September nach Dahlem gekommen waren. Das „European Network of Academic Sport Services“ (ENAS) ist der 1997 gegründete Zusammenschluss von 98 Hochschulsporteinrichtungen aus 20 europäischen Ländern.
Die Freie Universität Berlin war erstmals Gastgeberin der ENAS-Konferenz. Und lud, wie es sich für eine Veranstaltung mit Hochschulsportvertretern gehört, zu Bewegung ein: Thomas Schad, Mitarbeiter des Besucherbüros der Freien Universität, führte die international zusammengesetzte Gruppe aus Deutschland, der Schweiz, Spanien, Großbritannien und den Beneluxstaaten über den Dahlemer Campus.
„Hochschulsport ist längst mehr als ein temporärer Ersatz für den heimatlichen Sportverein“, sagte Jörg Förster, Leiter der Zentraleinrichtung Hochschulsport an der Freien Universität (ZEH). „Er dient der sozialen Integration an der Universität, vor allem an einem international attraktiven und anerkannten Hochschulstandort wie Berlin.“ Hochschulsportleiter Stéphane Stievenart von der Universität Antwerpen spielt regelmäßig Fußball mit den Studierenden: „Um deren Sicht auf den Hochschulsport zu erfahren.“ In Nijmegen, erklärte Rob Cuppen, machten die 33.000 Studierenden fast ein Fünftel der Bevölkerung aus. Durch den zentral gelegenen Campus, der das Stadtbild studentisch prägt, habe der Hochschulsport einen festen Platz in der Stadt.
„Wir profitieren von der gegenseitigen Expertise”
Auf einer gemeinsamen Internetplattform tauschen sich die ENAS-Mitglieder über neue Forschungsergebnisse und Trends im Hochschulsport aus und beraten einander, um das Sportangebot für die Studierenden zu optimieren. Dabei gehe es auch um die Finanzierung von Hochspulsport und um Marketingfragen sowie die technische Unterstützung: „Wir profitieren von der gegenseitigen Expertise.”
Beim Besuch der ENAS-Vertreter in Dahlem wurde das Jahrestreffen im November in Lissabon vorbereitet. Es wird unter der Überschrift „Strengthening the Relevance of Student Sport” stehen.
Jörg Förster zufolge dient ENAS dem Austausch zwischen den Vertretern der Hochschulsporteinrichtungen der Mitgliedshochschulen sowie der Weiterentwicklung des Hochschulsports und der Angebote mit dem Fokus auf Breitensport und Gesundheitssport. Zusätzlich würden strukturelle Entwicklungen und Veränderungen durch den Rollenwechsel hin zur Serviceeinrichtung im Markt der Bewegungsanbieter diskutiert. Und dies vor dem Hintergrund der hochschulpolitischen Umstrukturierungen im Rahmen des Bologna-Prozesses und des völkerrechtlichen Lissabon-Vertrags.
Die Freie Universität ist seit 2011 ENAS-Mitglied
Die ZE Hochschulsport als Serviceeinrichtung der international ausgerichteten Freien Universität profitiere von diesem Netzwerk, sagt Förster: „Durch den Austausch mit anderen Hochschulsport-Standorten, die mögliche Teilnahme an EU-Projekten, die vergünstigte Teilnahme an Tagungen sowie die Möglichkeit, an EU-geförderten Austausch- und Qualifizierungsprogrammen im Bereich der Personalentwicklung teilzunehmen.“
Die ZE Hochschulsport der Freien Universität Berlin ist seit 2011 Mitglied in ENAS. Sie orientiert sich am Leitbild der „Internationalen Netzwerk Universität“ und beteiligt sich auf diese Weise aktiv an den Entwicklungsprozessen des Hochschulsports im Europäischen Bildungsraum. Jörg Förster, Leiter der ZE Hochschulsport, ist derzeit kooptiertes Mitglied des Exekutiv-Komitees.