Mit Schere, Uhu und Lupe
Zur Silbernen Promotionsfeier kamen ehemalige Doktoranden aus dem Jahr 1987 an die Freie Universität
14.05.2012
Vielleicht in Eile und im letzten Moment, vielleicht in aller Ruhe, gut strukturiert und organisiert: Vor 25 Jahren haben die Doktoranden des Jahrgangs 1987 ihre Doktorarbeit an der Freien Universität Berlin eingereicht. Heute leben und arbeiten sie in Brasilien, in den USA und in Berlin. Sie sind Mediziner, Universitätsprofessoren oder in der Wirtschaft tätig. Am Wochenende kehrten rund 200 Jubilarinnen und Jubilare an die Freie Universität zurück, um gemeinsam Silberne Promotion zu feiern.
Sabine Griebel wurde 1987 in Medizin promoviert. Sie erinnert sich noch gut an die Zeit ihrer Doktorarbeit, die sie ohne Computer und Schreibprogramme in aufwendiger Kleinarbeit schrieb: „Wenn es Änderungen in der Arbeit gab, dann wurde mühsam mit Schere, Uhu-Klebstoff und der Lupe ein Textteil ersetzt. Und man hoffte, dass es die Seitenzahlen nicht verhaut, denn das wäre noch mehr Arbeit geworden“, erzählt die Medizinerin, die heute leitende Betriebsärztin in einem größeren Berliner Unternehmen ist.
Berlin vor 25 Jahren und heute
In den vergangenen 25 Jahren haben sich allerdings nicht nur die technischen Hilfsmittel des wissenschaftlichen Arbeitens verändert: „1987 war da noch die Mauer, man konnte sich in Berlin nicht verlaufen“, erinnert sich Eduardo Thüroff. Der promovierte Biologe, der aus den USA/New Jersey zur Silbernen Promotion anreiste, war nach seiner Post-Doc-Zeit an der Freien Universität zunächst für ein Jahr nach Genua in ein Krebsforschungszentrum gewechselt. Heute ist er Geschäftsführer der US-Niederlassung der Firma TIB MOLBIOL.
Der Freien Universität Berlin bis heute verbunden
Norval Baitello junior ist heute Professor für Medien- und Kulturtheorie an der Katholischen Universität São Paulo. Seine Doktorarbeit an der Freien Universität Berlin hatte der Kommunikations- und Literaturwissenschaftler über einen Vergleich zwischen dem Berliner Dadaismus und dem brasilianischen Modernismus geschrieben. Danach startete Baitello eine internationale wissenschaftliche Karriere. An der Katholischen Universität São Paulo hat er inzwischen selbst mehr als einhundert Doktoranden betreut. Die Förderung junger Wissenschaftler und der Wissenschaft im Allgemeinen liegt Baitello am Herzen: „Neben meiner Professur an der Uni koordiniere ich seit einigen Jahren das Wissenschaftsfeld Kommunikation für die Stiftung zur Förderung der Wissenschaft des Bundeslandes São Paulo.“ Durch zahlreiche wissenschaftliche Forschungsprojekte ist Norval Baitello der Freien Universität Berlin bis heute verbunden.
Kontakt wieder aufnehmen
Sabine Griebel, Norval Baitello, Eduardo Thüroff – sie alle kommen auch aus Interesse, und um alte Bekannte wiederzusehen, nach Berlin: „Als ich vom Alumni-Büro angeschrieben wurde, fand ich das so überraschend, so freundlich, dass ich spontan Lust hatte, den Kreis der damals Promovierten wieder zu treffen. Im Laufe der Jahre verlieren sich ja einige Kontakte. Das war ein wunderbarer Anlass zu schauen, wen man noch kennt und was aus den Mitstreitern von damals geworden ist.“
Weitere Informationen
In Kontakt bleibenHaben Sie, Ihre Freunde oder Bekannten ebenfalls an der Freien Universität Berlin promoviert und möchten an einer der kommenden Jubiläumsveranstaltungen zur Silbernen oder Goldenen Promotion teilnehmen? Dann melden Sie sich bitte im Alumni-Büro der Freien Universität unter der E-Mail-Adresse alumni@fu-berlin.de. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! |