Von Stofftigern, Drachen und chinesischen Abzählreimen
Ausstellung zu chinesischem Spielzeug am Konfuzius-Institut an der Freien Universität
20.04.2012
Das Diabolo ist längst auch im Westen bekannt, ebenso der traditionelle Holzkreisel, der mit einer kleinen Peitsche angetrieben wird und bei früheren Generationen auch in Europa beliebtes Spielzeug war. Die Ausstellung „Stein, Schere, Papier. Von Abzählreimen und Kinderspielen“, die gerade im Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin eröffnet worden ist, zeigt eine breite Auswahl an chinesischem Spielzeug. Am 21. April ab 11 Uhr lädt das Konfuzius-Institut zum Tag der offenen Tür ein.
Stofftiger, die westlichen Kuscheltieren ähneln und ursprünglich als Kissen für die Kleinsten gedacht waren; Tonfiguren aus der Welt chinesischer Legenden und Mythen, die neben der Spielfunktion auch dekorativen Charakter haben und ein gutes Beispiel für traditionelle chinesische Volkskunst sind – ein Teil der vorgestellten Spiele und Spielzeuge wirkt bei aller Fremdheit vertraut. Inmitten der chinesischen Kinderwelt finden sich in der Ausstellung "Stein, Schere, Papier" verschiedene Objekte, die an westliche Spiele und dort verbreitetes Spielzeug erinnern. Ob Stehaufmännchen, Hampelmänner oder gleichartige Kinderreime – es ist faszinierend, wie viele Gemeinsamkeiten der beiden scheinbar so unterschiedlichen Kulturen sich entdecken lassen.
Vergleich mit westlichen Spielen
„Die Ausstellung liefert Einblicke in die Welt traditioneller chinesischer Kinderspiele, reflektiert ihren Ursprung und sucht den Vergleich mit westlichen Spielen“, sagt Dagmar Yu-Dembski, Geschäftsführerin des Konfuzius-Instituts und Kuratorin der Ausstellung. Auch verschiedene Lautspielzeuge werden vorgestellt und erklärt, so die Drehtrommel oder die Tiger mit „Ziehharmonikaeffekt“ – Tonfiguren, die zwischen Kopf und Rückenteil mit einer eingebauten Tröte oder Pfeife beim Zusammendrücken quietschende Laute erzeugen.
Der Flugdrachen gilt wohl als ein besonders typisches chinesisches Spielzeug. Tatsächlich sind Drachen in China sehr beliebt und besitzen die unterschiedlichsten und außergewöhnlichsten Formen: Schmetterlinge, Fische oder beliebte Figuren aus der Mythologie. Spiele, die nicht direkt ausgestellt werden können, werden beschrieben und mit Objekten dargestellt, etwa das chinesische Seilhüpfen. Auch das Knobelspiel „Stein, Schere, Papier“, das chinesische Kinder und deutsche kennen, kommt nicht zu kurz. Besondere Beachtung finden Fingerspiele und Kinderreime: Abzähl- und Trostreime. Diese werden auf Texttafeln den deutschen Versen gegenübergestellt und können als chinesisches Original angehört werden.
Geschichte, Funktion und Kulturvergleich
Werden Spiele als reine Unterhaltungsmöglichkeit gesehen, dienen sie auch der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern oder werden sie als ein Mittel der Sozialisation gesehen, das die Kinder auf ihre zukünftige Rolle in der Gesellschaft vorbereiten soll? Neben den Exponaten bieten acht großformatige Poster Hintergrundwissen zum Thema. So verweist eine Entwicklungsgeschichte des chinesischen Spielzeugs auf eine jahrtausendealte Tradition, die den Wandel kulturspezifischer Konzepte und die unterschiedliche Funktion der Spielzeuge erkennen lässt.
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Ausstellung „Stein, Schere, Papier“
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Tag der offenen TürAm 21. April 2012 ab 11 Uhr öffnet das Konfuzius-Institut seine Türen für Familien, Studierende und China-Interessierte. Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm für jedes Alter und alle Sinne. Der Tag der offenen Tür bildet den Auftakt zu weiteren feierlichen Veranstaltungen anlässlich des sechsjährigen Bestehens des Konfuzius-Institutes. Der Eintritt ist frei. Zeit und Ort
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Im InternetProgramm unter: www.konfuziusinstitut-berlin.de |