Religionswissenschaft
- Konsekutiver Masterstudiengang
Institut für Religionswissenschaft
14195 Berlin
Für den Zugang zum Masterstudiengang müssen Bewerber*innen die folgenden Voraussetzungen nachweisen:
- Bachelorabschluss (oder gleichwertiger anderer Hochschulabschluss) in einem geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftlichen Hochschulstudium mit mindestens 30 LP mit Bezug zu religionswissenschaftlichen Themen
- Englischkenntnisse auf der Niveaustufe B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) oder ein gleichwertiger Kenntnisstand
Bei Bewerber*innen, die ihren Studienabschluss an einer ausländischen Hochschule oder gleichgestellten Einrichtung erworben haben, ist der Nachweis von Deutschkenntnissen zu erbringen. Dies kann durch das Bestehen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) oder durch Nachweis eines gleichwertigen Kenntnisstandes gemäß der Ordnung für die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerberinnen und Studienbewerber an der Freien Universität Berlin erfolgen.
Weitere Informationen enthält die Zugangssatzung für den Masterstudiengang Religionswissenschaft (pdf-Datei).
Dabei werden, vor dem Hintergrund wissenschaftshistorischer Reflexion, vertiefte Kenntnisse religionswissenschaftlicher Aspekte insbesondere der europäischen Kulturgeschichte erworben, und zwar hinsichtlich der für gesellschaftliche, künstlerische, philosophische und wissenschaftsgeschichtliche Fragestellungen relevanten Forschungsgegenstände. Kulturelle Traditionen und Aktualisierungen von außereuropäischen schriftlosen und schriftzentrierten Religionen sollen dabei komparatistisch einbezogen werden. Dadurch werden die Studierenden befähigt, historisch-anthropologische, materialhermeneutische und komparatistische Problemstellungen disziplinenübergreifend zu bearbeiten. Überdies werden Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen sozialen, politischen, historischen, wissenschaftlichen und kulturellen Kontexten ausgebildet; einbezogen sind dabei unterschiedliche disziplinäre Zugänge zur Konstruktion von Gender und zur Ausprägung von Geschlechterverhältnissen.
Die Studentinnen und Studenten erwerben die Fähigkeit zur eigenständigen wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Religionswissenschaft. Ein möglicher Auslandsstudienaufenthalt dient sowohl der Verstärkung der integrativen und interdisziplinären Kompetenz der Studierenden als auch der Erweiterung bzw. Vertiefung ihrer berufsorientierten Fremdsprachenpraxis (z. B. Englisch, Französisch oder Italienisch).
Das Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin arbeitet forschungsorientiert und interdisziplinär. Alle Lehrenden lassen ihre Forschungen in die Lehre einfließen. Dadurch werden Studierende vom Beginn ihres Studiums an in die wissenschaftliche Forschung eingeführt. Die Forschungsprojekte am Institut für Religionswissenschaft werden durchgeführt in engem Austausch mit Nachbardisziplinen wie der Klassischen Philologie, der Klassischen Archäologie, der Philosophie sowie den Literaturwissenschaften. Kooperationen bestehen darüber hinaus mit zahlreichen auswärtigen nationalen und internationalen universitären Einrichtungen.
Zu den Projekten, die am Institut angesiedelt sind bzw. in jüngerer Zeit abgeschlossen wurden, gehören u.a.
- die Erforschung religiöser Konzepte in der Geschichte des Romans (Heilsplan, Kontingenz, Säkularisierung)
- die Untersuchung antiker Opferpraktiken und moderner Theorien des Opfers
- Antike Libationsrituale
- Götterkonstellationen in der antiken Religion
- Kosmologie und Aitiologie bei den Vorsokratikern
- die Erforschung von Narrativen des Anfangs (DFG-Forschungsgruppe ‚Aitiologien‘)
- Mythenrezeption und Mythostheorien
- Tugendaskese bei Immanuel Kant
- Theologie und Metaphysik der Frankfurter Schule
Editionen und Kommentierungen aus dem Nachlass des Philosophen Hans Blumenberg
Insbesondere im Rahmen der Forschungsprojekte, jedoch auch in anderen Zusammenhängen, werden am Institut Vorträge, Kolloquien und Symposien organisiert sowie Gastwissenschaftler*innen für den wissenschaftlichen Austausch eingeladen.
Ein weiterer Standortvorteil für die Erforschung von Religionen besteht darin, dass in Berlin praktisch alle heute relevanten Religionen durch eigene Gemeinschaften vertreten sind, so dass es für Studierende wie Forschende möglich ist, Religion nicht nur aus Texten, sondern auch aus der unmittelbaren Anschauung kennen zu lernen und insbesondere Transformationsprozesse, die durch die Dislozierung von fremden Religionen nach Berlin entstehen, beispielhaft zu untersuchen. Solche Transformationsprozesse stellten und stellen in allen Religionen einen wichtigen Faktor dar.
Die Freie Universität Berlin bietet den Studierenden der Religionswissenschaft im Rahmen europäischer Austauschprogramme Studienaufenthalte an den Universitäten Arezzo, Basel, Bern, Szeged und Wien an.
Der Masterstudiengang Religionswissenschaft umfasst den Pflichtbereich und den Interdisziplinären Bereich.
Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studienordnung. Sie enthält detaillierte Beschreibungen der Inhalte und Qualifikationsziele jedes einzelnen Moduls und einen exemplarischen Studienverlaufsplan. Die Prüfungsordnung definiert Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module und der Master-Prüfung. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte (LP) für jedes Modul bzw. jede Veranstaltung sowie der Arbeitsaufwand in Zeitstunden für das gesamte Studium angegeben.
Im Interdisziplinären Bereich soll zur Erweiterung des fachspezifischen Wissens und der Fähigkeit zu disziplinübergreifender, integrativer Reflexion ein oder mehrere interdisziplinäre Module aus einem mit der Religionswissenschaft in sinnvollem Zusammenhang stehenden Fach gewählt werden.
Die Masterarbeit soll zeigen, dass die Studierenden in der Lage sind, eine Forschungsaufgabe mit wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu bearbeiten und darzustellen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms wird der Hochschulgrad Master of Arts (M.A.) verliehen.
Module des Master Religionswissenschaft | |
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Kernbereich |
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Modul | Grundlagen religionswissenschaftlicher Forschung |
Modul | Methoden religions- und kulturgeschichtlicher Forschung |
Modul | Religionstransfer und Kulturtransformation |
Modul | Historisch-analytische Vertiefung |
Modul | Interdisziplinäre Forschungen und Projektforschung |
Interdisziplinärer Bereich |
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Module | ein oder mehrere interdisziplinäre Module |
Das Studium im Masterstudiengang Religionswissenschaft bereitet die Studentinnen und Studenten auf eine wissenschaftliche Laufbahn sowie auf berufliche Tätigkeiten im Kultur- und Bildungsbereich vor (z. B. Medien und Kommunikation, Kultur- und Bildungseinrichtungen).
- Cancik, Hubert, Burkhard Gladigow, Matthias Laubscher (Hg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Stuttgart 1988.
- Frey, Christiane, Uwe Hebekus und David Martyn (Hg.): Säkularisierung. Grundlagentexte zur Theoriegeschichte, Frankfurt a. M. 2020.
- Gladigow, Burkhard: Religionswissenschaft als Kulturwissenschaft, Stuttgart 2005.
- Kippenberg, Hans G.: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München 1997.
- Kühnlein, Michael (Hg.): Religionsphilosophie und Religionskritik. Ein Handbuch, Frankfurt a. M. 2018.
- Michaelis, Axel (Hg.): Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade, München 1997, zugleich Lizenzausgabe für die WB, Darmstadt.
- Rüpke, Jörg: Historische Religionswissenschaft. Eine Einführung, Stuttgart 2007.
- Schmidt, Thomas M. und Annette Pitschmann (Hg.): Religion und Säkularisierung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2014.
- Zinser, Hartmut: Grundfragen der Religionswissenschaft, Paderborn, München u.a. 2010.