Kunstgeschichte im globalen Kontext mit dem Studienschwerpunkt Europa und Amerika
- Konsekutiver Masterstudiengang
Kunsthistorisches Institut
14195 Berlin
Für den Zugang zum Masterstudiengang müssen Bewerber*innen die folgenden Voraussetzungen nachweisen:
- Bachelorabschluss in Kunstgeschichte oder ein gleichwertiger anderer Hochschulabschluss im Fach Kunstgeschichte mit einem Anteil an Kunstgeschichte, der dem Bachelorstudiengang Kunstgeschichte im Umfang von mindestens 60 LP entspricht,
- Sprachnachweis in Englisch (Niveau B1 GER)
- Sprachnachweis in einer weiteren modernen Fremdsprache aus dem geografischen Raum Europa und Amerika (Niveaustufe B1 GER) oder Latein.
Bei Bewerber*innen, die ihren Studienabschluss an einer ausländischen Hochschule oder gleichgestellten Einrichtung erworben haben, ist der Nachweis von Deutschkenntnissen zu erbringen. Dies kann durch das Bestehen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) oder durch Nachweis eines gleichwertigen Kenntnisstandes gemäß der Ordnung für die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerberinnen und Studienbewerber an der Freien Universität Berlin erfolgen.
Weitere Informationen enthält die Zugangssatzung für den Masterstudiengang Kunstgeschichte im globalen Kontext mit den Schwerpunkten Afrika, Europa und Amerika sowie Ostasien (pdf-Datei) und die Erste Satzung zur Änderung der Zugangssatzung für den Masterstudiengang Kunstgeschichte im globalen Kontext mit den Schwerpunkten Afrika, Europa und Amerika sowie Ostasien (pdf-Datei).
Gegenstand der Kunstgeschichte sind gattungsübergreifend die historischen und zeitgenössischen Objekte der künstlerischen Produktion sowie auch nicht künstlerisch intendierter Bildproduktion und der Architektur unterschiedlicher Regionen und Kulturen im Vergleich. Diese werden auf ihre ästhetische Struktur, Inhalte, Voraussetzungen, Kontexte, Funktionen, Fertigungs- und Rezeptionsweisen unter den spezifischen historischen, kulturellen und politischen Bedingungen der jeweiligen Gesellschaften hin befragt. Weitere Untersuchungsfelder sind die Kunsttheorie im historischen Wandel und ihre Rezeption, die Geschichte und der gegenwärtige Status des Fachs Kunstgeschichte, ihre Methoden und Kategorien als Voraussetzung einer Historisierung und Reflexion wissenschaftlichen Arbeitens sowie Fragen der Konservierung, Präsentation und Vermittlung von Kunstwerken.
Der Masterstudiengang „Kunstgeschichte im globalen Kontext“ mit dem Schwerpunkt Europa und Amerika vermittelt gattungsübergreifend die Gegenstände und Entstehungskontexte der Kunst von der Spätantike bis in die Gegenwart, insbesondere Architektur, Malerei und Skulptur/Plastik, Design, Druckgraphik, Film, Fotografie, Gartenkunst, Installation, Textilkunst, Neue Medien, Mode, Performance, Zeichnung und Bildproduktionen der Wissenschaft, des Informationswesens und der Alltagskultur. Kunst- und Kulturtransfer der Schwerpunktregionen sind traditionelle Forschungsgebiete, wobei in Bezug auf die Moderne und insbesondere die zeitgenössische Kunst die Bedeutung regionaler zugunsten transkultureller Bezüge zurücktritt.
Am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität ist die Kunstgeschichte Europas und Amerikas epochenübergreifend durch Professuren vertreten und als Lehr- und Forschungsfeld hervorragend ausgewiesen. Das umfangreiche Lehrangebot umfasst Schwerpunkte in der italienischen, französischen, niederländischen, deutschen, englischen und nordamerikanischen Kunst.
Auf dieser Basis arbeitet das Kunsthistorische Institut seit vielen Jahren kontinuierlich an einer inhaltlichen und strukturellen Verbindung regionaler Kunstgeschichten und an einer entsprechenden Öffnung des Faches auf seine globalen Kontexte hin. Es verfügt über Abteilungen zur Kunst Afrikas und Asiens sowie über Honorarprofessuren mit Schwerpunkten in Islamischer Kunstgeschichte.
In allen Schwerpunktbereichen bestehen langjährige, enge Kooperationen und Kontakte mit den entsprechenden Sammlungen und Instituten vor Ort sowie mit Universitäten, Forschungsinstituten und Museen in zahlreichen europäischen Ländern, Afrika, Asien und Nordamerika.
Die in diesem Umfang im deutschen Sprachraum einmalige transkulturelle Struktur eines Kunsthistorischen Institutes wird durch die im Exzellenzwettbewerb prämierte wissenschaftliche Infrastruktur der Freien Universität als internationale Netzwerk-Universität unterstützt. Neben einem vielfältigen Angebot an einschlägigen Studiengängen, die Module zur Verfügung stellen, bieten die am Kunsthistorischen Institut angesiedelten drittmittelgeförderten Forschungsprojekte sowie fachbereichsübergreifende, interdisziplinär und transkulturell ausgerichtete Initiativen, etwa das „Center for Area Studies“ oder die „Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies“ ein umfassendes Forschungs- und Veranstaltungsprogramm, von dem die Studierenden profitieren.
Berlin ist auf Grund der einmaligen Sammlungen der Staatlichen Museen, nicht nur hinsichtlich der europäischen Kunstgeschichte sondern gerade auch im Bereich Asien und Afrika, den dadurch ermöglichten Originalstudien und der traditionell engen Zusammenarbeit des Kunsthistorischen Instituts mit den Sammlungen geradezu prädestiniert als Ort eines Masterstudiengangs „Kunstgeschichte im globalen Kontext“. Die reichen Bestände der Institutsbibliothek und die hervorragende Berliner Bibliothekslandschaft insgesamt schaffen zudem optimale Arbeitsbedingungen.
Der Masterstudiengang umfasst einen Pflichtbereich und einen Wahlpflichtbereich.
Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studienordnung. Sie enthält detaillierte Beschreibungen der Inhalte und Qualifikationsziele jedes einzelnen Moduls und einen exemplarischen Studienverlaufsplan. Die Prüfungsordnung definiert Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module und der Master-Prüfung. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte (LP) für jedes Modul bzw. jede Veranstaltung sowie der Arbeitsaufwand in Zeitstunden für das gesamte Studium angegeben.
Die Masterarbeit soll zeigen, dass die Studierenden in der Lage sind, eine Forschungsaufgabe mit wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu bearbeiten und darzustellen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms wird der Hochschulgrad Master of Arts (M.A.) verliehen.
Module des Studiengangs | |
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Pflichtbereich | |
Modul | Epochen und Kulturen, Europa und Amerika |
Modul | Gattungen, Themenfelder und Diskurse, Europa und Amerika |
Modul | Forschung am Objekt, Europa und Amerika |
Modul | Forschungspraxis I, Europa und Amerika |
Modul | Forschungspraxis II, Europa und Amerika |
Wahlpflichtbereich | |
3 Schwerpunktübergreifende Module sind zu wählen |
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Modul | Praxis und Vermittlung |
Modul | Kunstgeschichte und Transkulturalität A oder B |
Modul | Kunsttheorie und Methodik |
Modul | Kunst und Recht: Provenienz, Urheberrecht, Kulturgüterschutz A oder B |
Modul | Berufspraxis |
Komplementärbereich: Es wird ein Modul im Umfang von 10 LP aus dem Modulangebot der Freien Universität Berlin oder anderer Hochschulen frei gewählt. |
Der eher forschungsorientierte Studiengang und die Ausrichtung auf einen transkulturellen Schwerpunkt bereiten insbesondere auf wissenschaftliche Aufgaben im Museum sowie eine Tätigkeit in der Wissenschaft vor. Für eine leitende Museumstätigkeit sowie für die Arbeit an der Universität oder einem Forschungsinstitut wird in der Regel eine Promotion vorausgesetzt, die im Anschluss an den Master erfolgen kann.
Absolventen des Masterstudiengangs kommen darüber hinaus für verschiedene Tätigkeiten im Bereich des Kulturmanagements und der Kulturvermittlung in Frage, vorrangig in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Verlagswesen, Tourismus, Museumspädagogik, Erwachsenenbildung, Bildarchivierung und Digitalisierung sowie in der Wirtschaft (z. B. bei Versicherungen, im Projektmanagement, in der Werbung).
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Rasheed Araeen: Die Kunstgeschichte und ihre Anderen, in: Christian Kravagna (Hg.): Agenda. Perspektiven kritischer Kunst, Wien-Bozen 2000, S. 116-132.
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Homi K. Bhabha: Postmodernism/Postcolonialism, in: Robert Nelson, Richard Shiff (Hg.): Citical terms for Art History, Chicago 1996, S. 307-322.
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James Elkins (Hg.): Is Art History global?, New York 2007.
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Viktoria Schmidt-Linsenhoff: Das koloniale Unbewusste der Kunstgeschichte, in: Irene Below, Beatrice von Bismarck (Hg.): Globalisierung/Hierarchisierung. Kulturelle Dominanzen in Kunst und Kunstgeschichte, Marburg 2005, S. 19-38.