Geologische Wissenschaften
- Konsekutiver Masterstudiengang
12249 Berlin
Für den Zugang zum Masterstudiengang müssen Bewerber*innen die folgenden Voraussetzungen nachweisen:
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Bachelorabschluss (B.Sc.) in einem geowissenschaftlichen Hochschulstudium mit einem geowissenschaftlichen Anteil, der dem des Bachelor-Studiengangs Geologische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin entspricht, oder ein gleichwertiger fachlich einschlägiger Hochschulabschluss.
Informationen zur Bewerbung und Zulassungskriterien finden Sie auf den zentralen Seiten der FU Berlin.
Bei Bewerber*innen, die ihren Studienabschluss an einer ausländischen Hochschule oder gleichgestellten Einrichtung erworben haben, ist der Nachweis von Deutschkenntnissen zu erbringen. Dies kann durch das Bestehen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) oder durch Nachweis eines gleichwertigen Kenntnisstandes gemäß der Ordnung für die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerberinnen und Studienbewerber an der Freien Universität Berlin erfolgen.
Weitere Informationen enthält die Zugangssatzung für den Masterstudiengang Geologische Wissenschaften und die erste Satzung zur Änderung der Zugangssatzung für den Masterstudiengang Geologische Wissenschaften (pdf-Datei).
Die Studierenden haben keine Teilnahmegebühren, aber allgemeine Semestergebühren und -beiträge zu tragen.
Die Geologischen Wissenschaften befassen sich mit den Prozessen, Ressourcen, und Risiken des Planeten Erde. Ihre Methoden sind naturwissenschaftlich, haben aber durch den Bezug zur Lebens- und Erdgeschichte auch eine unter den Naturwissenschaften einzigartige historische Komponente.
Die Analyse sowie die Vorhersage geologischer Prozesse erfordern die Rekonstruktion vergangener Ereignisse durch das Studium von Gesteinen, Mineralen und Fossilien, woran in den Geologischen Wissenschaften meist interdisziplinär gearbeitet wird. Daher existieren im M.Sc.-Studiengang „Geologische Wissenschaften“ vier Schwerpunke:
1) Geodynamik & Geomaterialien (Isotopengeochemie, Mineralogie, Petrologie, Rheologie, Sedimentbeckenanalyse, Tektonik)
2) Geophysik (Magnetotellurik, Seismik, Seismologie, Gravimetrie, Dynamik der Erde)
3) Hydrogeologie: (Wasserversorgung in ariden Gebieten, Geothermie, Aquiferenpotential)
4) Paläontologie (Paläoökologie, Paläoklimaforschung, Anthropozenforschung)
In den meisten Schwerpunkten wird Lehre mit Forschung über Georisiken (Erdbeben, Tsunamis, Klimaveränderung, Biodiversität) und Ressourcen (Wasser, Kohlenwasserstoffe, Gas, Seltenen Erden, Erze, Baumaterialien etc.) kombiniert. Die Bedeutung von Erdprozessen und globale Stoffkreisläufe für unsere Zivilisation wird angesprochen und z.T. in Spezialveranstaltungen vertieft.
Die gewählte Schwerpunktbildung der Studierenden des Masterstudiengangs Geologische Wissenschaften entscheidet, in welchem Umfang die einzelnen geologischen Themenbereiche auch tatsächlich inhaltlich abgedeckt werden (siehe Studienaufbau).
Die Geologischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin bieten eine umfassende, breite Ausbildung und exemplarische Grundlagenforschung in fast allen Bereichen der terrestrischen Geologischen Wissenschaften an. Zu diesem Zweck ist das Institut mit zahlreichen anderen geowissenschaftlichen Einrichtungen im Metropolenraum Berlin-Brandenburg verbunden, mit denen Beziehungen in Lehre (abgestimmtes Lehrangebot, gemeinsame Praktika und Betreuungen von Master-Arbeiten, etc.) und Forschung (gemeinschaftliche Forschungsprojekte) bestehen.
Diverse Forschungsprojekte sind am Institut für Geologische Wissenschaften angesiedelt, in deren Rahmen die Arbeitsgruppen interdisziplinär und in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen forschen.
Beispiele sind der DFG-Sonderforschungsbereich-Transregio TRR 170 “Späte Akkretion auf Terrestrischen Planeten" und das Forschungsprojekt "Mountain Building Processes in Four Dimensions - 4D-MB" im Rahmen dessen die Bewegung an tektonischen Plattengrenzen im Alpin-Mediterranen Raum von der Erdoberfläche bis in den unteren Erdmantel hinein untersucht werden.
Die Arbeitsgruppe Planetologie ist z.T. federführend an mehreren internationalen Programmen der planetaren Exploration (Mars, Saturn) beteiligt.
Weitere Informationen zu den Forschungsaktivitäten werden auf den Internetseiten der Arbeitsgruppen vorgestellt, die auf der Homepage des Instituts für Geologische Wissenschaften zu finden sind.
Das Institut für Geologische Wissenschaften befindet auf dem grünen GeoCampus am Standort Lankwitz.
Das Masterstudium (MSc) in Geologische Wissenschaften dauert in der Regel vier Semester. Studierende können zwischen vier Schwerpunktsbereichen wählen: (1) Geodynamik und Geomaterialien, (2) Geophysik, (3) Hydrogeologie und (4) Paläontologie. Die Studienschwerpunkte gliedern sich wiederum in Pflicht- und Wahlpflichtmodule.
Das Masterstudium beinhaltet Module des "schwerpunktübergreifenden Curriculums" und des frei wählbaren "Studienschwerpunkts" und umfasst insgesamt 120 Leistungspunkte (LP). Im schwerpunktübergreifenden Curriculum sind Module im Umfang von 24 LP zu absolvieren. Neben allgemeinen "Geowissenschaftlichen Themen" sind zwei Module aus einem Studienbereich zu wählen, der nicht Studienschwerpunkt ist. Der
Studienschwerpunkt in einem der vier Bereiche oben umfasst 66 LP.
Mit der studienabschließenden Masterarbeit (30 LP) zeigen die Studierenden, dass sie in der Lage sind, eine Forschungsaufgabe mit wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu bearbeiten und darzustellen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms wird der Hochschulgrad Master of Science (M.Sc.) verliehen.
Für Information zum Aufbau und Ablauf des Studiums siehe Studienordnung sowie Prüfungsordnung. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte für jedes Modul und jede Veranstaltung angegeben.
Module des Studiengangs | |
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Module des schwerpunktübergreifenden Curriculums |
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Pflichtmodul | |
Modul | Geowissenschaftliche Themen |
Wahlpflichtmodule (Studienschwerpunkte) | |
Modul | Oberflächenprozesse und Beckendynamik (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Thermodynamik und Kinetik von geologischen Prozessen (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Geochemie radiogener Isotope (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Dynamik der Erde (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Geochemie stabiler Isotope (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Isotopenuhren in Erdoberflächenprozessen (Geodynamik und Geomaterialien) |
Modul | Physik der Erde II - Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug (Geophysik) |
Modul | Seismologie I - Erdbeben und Struktur der Erde (Geophysik) |
Modul | Modellierung in der Hydrogeologie (Hydrogeologie) |
Modul | Angewandte Hydrogeologie I (Hydrogeologie) |
Modul | Angewandte Hydrogeologie II (Hydrogeologie) |
Modul | Angewandte Hydrogeologie III (Hydrogeologie) |
Modul | Faziesinterpretation (Paläontologie) |
Modul | Ecosystem Dynamics in the Phanerozoic (Paläontologie) |
Studienschwerpunkt Geodynamik und Geomaterialien |
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Modul | Oberflächenprozesse und Beckendynamik |
Modul | Thermodynamik und Kinetik von geologischen Prozessen |
Modul | Geochemie radiogener Isotope |
Modul | Dynamik der Erde |
Module | Wahlpflichtmodule |
Studienschwerpunkt Geophysik | |
Modul | Mathematische Grundlagen der Geophysik |
Modul | Physik der Erde I: Physik der Erde oder Seismik I: Gesteinsphysik von Sedimenten |
Modul | Physik der Erde II: Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug oder Seismik II: Theorie seismischer Wellen |
Modul | Physik der Erde III: Numerische Methoden in der Geophysik oder Seismik III: Inversions- und Abbildungsverfahren in der Geophysik |
Module | Wahlpflichtmodule |
Studienschwerpunkt Hydrogeologie | |
Modul | Hydrogeologische Labormethoden |
Modul | Praktische Hydrogeologie |
Modul | Modellierung in der Hydrogeologie |
Modul | Angewandte Hydrogeologie I |
Module | Wahlpflichtmodule |
Studienschwerpunkt Paläontologie | |
Modul | Paläobiologie wirbelloser Tiere 1 |
Modul | Paläobiologie wirbelloser Tiere 2 |
Modul | Faziesinterpretation |
Modul | Modern Ecosystems |
Modul | Ecosystem Dynamics in the Phanerozoic |
Modul | Spezielle Themen der Paläontologie |
Module | Wahlpflichtmodule |
Absolventinnen und Absolventen verfügen über vertiefte wissenschaftliche Kenntnisse und weiterführende berufsqualifizierende Kompetenzen.
Es bieten sich vielseitige Berufsperspektiven für Absolventen und Absolventinnen des MSc Geologische Wissenschaften. Sie verfügen über vertiefte Fachkenntnisse, können problemorientiert wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten und besitzen weiterführende berufsqualifizierende Kompetenzen. Zudem sind sie für ein Promotionsstudium qualifiziert, was ihnen unter anderem die Möglichkeit für eine akademische Laufbahn bietet.
Klassische Tätigkeitsfelder bieten sich im Bereich der geologischen Landesaufnahme und -nutzung (z.B. für Geologische Landesämter oder die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), Rohstoffversorgung (z.B. für Bergbaubetriebe, Hüttenwerke, chemische Industrie, Steine und Erden, Planungs- und Beratungsgesellschaften), Energieversorgung durch Exploration und Produktion (z.B. für Erdöl- und Erdgasgesellschaften, Stein- und Braunkohlenbergbau, Uranerzbergbau), Wasserversorgung und -schutz und Ingenieurgeologie (z.B. Baugrundgeologie für Gebäude, Trassen, Tunnel- und Brückenbau etc.), aber auch bei Versicherungen und in der Forschung und Lehre.
Bedingt durch aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und der Frage nach dem Umgang mit den vorhandenen Ressourcen können GeologInnen durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zu diesen und anderen gesellschaftlichen Fragestellungen leisten.