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Informationen zum Thema "Predatory Publishing"

Bei Predatory Publishing, „Fake Science“ oder auch Raubverlagen handelt es sich um unseriöse Geschäftspraktiken, durch die Autor*innen mit aggressiver Werbung und vermeintlich professionellem Auftreten zur Zahlung von Open-Access-Publikationsgebühren aufgefordert werden. Predatory Publishing betrifft Zeitschriftenartikel und Buchkapitel bzw. Bücher und geht mit einer fehlenden oder unzureichenden Qualitätssicherung einher, die nicht den wissenschaftlichen Standards entspricht und daher zu vermeiden ist.

Wenn unklar ist, ob eine Zeitschrift seriös ist, sollte sie vor der Beitragseinreichung unbedingt geprüft werden. Die wichtigsten Aspekte:

  1. Wird die Zeitschrift im Directory of Open Access Journals (DOAJ) gelistet? Das DOAJ verzeichnet nur Zeitschriften, die über geprüfte Qualitätssicherungsverfahren verfügen.
  2. Wird die Zeitschrift in den einschlägigen Fachdatenbanken oder Katalogen nachgewiesen wie Web of Science oder Scopus?
  3. Sofern die Zeitschrift einen Journal Impact Factor (JIF) angibt: Ist dieser vorgegeben oder tatsächlich korrekt? Prüfen Sie, ob die Zeitschrift im Journal Citation Reports indexiert bzw. der JIF dort aufgeführt ist, über das Campusnetz der FU haben Sie Zugriff auf die Datenbank.
  4. Ist der Verlag Mitglied bei der "Open Access Scholarly Publishers Association" (OASPA) oder dem "Committee on Publication Ethics" (COPE)?
  5. Sind Ihnen die Mitglieder des aufgeführten Editorial Boards bekannt und geben Ihr Engagement für die Zeitschrift auf ihrer eigenen Website an?

Sollten Sie einen Großteil oder alle fünf Fragen mit „ja“ beantworten können, ist dies ein sehr gutes Indiz für die Seriosität der Zeitschrift. Die folgenden beiden Ressourcen bieten in Form von Checklisten ergänzend eine sehr gute Orientierung bei der Bewertung, ob es sich um eine vertrauenswürdige Zeitschrift handelt:

  1. Checkliste der Initiative „Think.Check.Submit.“
  2. Kriterienkatalog zur Erkennung von qualitativ hochwertigen Journals und von sogenannten Fake-Journals

Von der Nutzung sogenannter Negativlisten (z.B. Beall’s List oder predatoryreports.org) ist hingegen abzuraten. Diese Angebote sind nicht aktuell, unvollständig und die zugrunde liegenden Kriterien oftmals intransparent.

Auch vor der Veröffentlichung von Buchkapiteln und Büchern sollte die Seriosität eines Verlags geprüft werden. Die wichtigsten Aspekte:

  1. Kennen Sie oder Ihre Kolleg*innen den Verlag und können seine Seriosität einschätzen? Ist das Impressum des Verlags einfach aufzufinden und plausibel?
  2. Ist das Portfolio des Verlags im Directory of Open Access Books (DOAB) oder in der OAPEN Library indexiert?
  3. Ist der Verlag Mitglied bei der Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA)?
  4. Hält der Verlag die Richtlinien des Committee on Publication Ethics (COPE) ein?

Sollten Sie einen Großteil oder alle Fragen mit „ja“ beantworten können, ist dies ein sehr gutes Indiz für die Seriosität des Verlags. Die Checkliste der Initiative „Think.Check.Submit.“ unterstützt ergänzend bei der Beurteilung, ob ein Angebot für Buchkapitel und Bücher als vertrauenswürdig eingestuft werden kann.

Wenn Sie Fragen zum Thema Qualitätssicherung bei Open-Access-Zeitschriften oder -Büchern haben oder sich unsicher sind, ob diese wissenschaftlichen Standards entsprechen, wenden Sie sich gerne auch an edocs@fu-berlin.de.