Und was ist mit den Rücklagen? Könnte man die nicht einfach verwenden?
Immer wieder wird gefragt: Hat die Uni keine Rücklagen?
Ja – aber: Diese Rücklagen sind – neben den Versorgungsrücklagen (in Berlin liegen die Pensions- und Rentenlasten der Beamt*innen bei den Hochschulen) – kein Sparkonto für schlechte Zeiten, sondern in der Regel fest eingeplant für langfristige Investitionen in die Bausubstanz. Etwa, wie wenn man für eine Eigentumswohnung oder ein anderes großes Projekt spart, um zu gegebener Zeit genug Eigenkapital zu haben.
Für die Universität heißt das, es wurde über Jahrzehnte gespart für Investitionen wie:
- die Sanierung maroder Gebäude
- Modernisierung der technischen Infrastruktur
- Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Photovoltaikanlagen) und Digitalisierung (z. B. auch Absicherung der Basis IT)
- strategische Entwicklungen wie neue Studienangebote oder Forschungscluster
Ein Großteil dieser Rücklagen ist rechtlich oder planerisch bereits gebunden. Würde man sie jetzt auflösen, hieße das:
Langfristige Zukunftssicherung aufgeben – für kurzfristige Löcher
Rücklagen heute aufbrauchen, heißt: Übermorgen fällt das Dach ein – im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Eine Alternative wird von Seiten des Landes in der Hochschulbaugesellschaft gesehen, die es den Hochschulen ermöglichen soll, kreditfinanziert zu bauen und zu sanieren. Aber wer die Kredite dann finanziert ist noch nicht geklärt. Ein weiteres Risiko für die Universität! Wir berichten, sobald wir genaueres zur Hochschulbaugesellschaft und dem damit verbundenen Prozedere wissen!