Christiane Klempin
Kommunikation in englischer Sprache kann Demokratisierungsprozesse auch international vorantreiben. Dazu braucht es Englischlehrende, die bestmöglich auf ihr unterrichtliches Wirken in Schulen vorbereitet sind, um Lernprozesse von Schüler*innen wirksam anregen und unterstützen zu können.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen in der U-Bahn darüber ins Gespräch, was Sie an der Freien Universität in der Lehrkräftebildung tun. Was erzählen Sie zwischen zwei Stationen?
An der Freien Universität Berlin beschäftige ich mich seit 2015 in der Didaktik des Englischen aus der Forschungsperspektive mit der Ausbildung von Lehramtsstudierenden. Prinzipiell hat mich die Optimierung von Lehre aber auch schon davor, während anderer hochschuldidaktischer Tätigkeiten, begeistert.
Warum tun Sie, was Sie tun?
Meines Erachtens macht man sich als in der (schulischen oder hochschulischen) Lehre Tätige automatisch Gedanken darüber, wie Inhalte so aufbereitet werden können, dass diese auch bei ihren Empfänger*innen ankommen, verarbeitet und geistig durchdrungen und schließlich auch dort genutzt werden, wo ihr Einsatz wert- und sinnvoll ist. Im Falle von angehenden Englischlehrpersonen ist ein sinnvolles Einsatzgebiet selbstverständlich der Englischunterricht.
Der Verbesserung des Handelns von Lehrpersonen wird sich in der Fachwelt unter dem Begriff der „Professionalisierung“ angenähert und überraschenderweise fällt dieser Prozess für Studierende und Schülerinnen und Schüler gleichsam vielgestaltig aus.
Insbesondere in den vergangenen drei Jahren, seit Beginn des Projektes „K2teach-Know how to teach“ in 2015, ging es mir daher darum, eine beispielhafte Lernumgebung für Englischstudierende zu entwickeln, in der erste Unterrichtserfahrungen gesammelt werden können, und zwar auf eine Art und Weise, von der mit stichhaltigen Daten bewiesen werden kann, dass sie die Studierenden tatsächlich dazu befähigt, von ihrem Handeln bewusst zurückzuschreiten und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
Was ist das Wichtigste, Spannendste oder Unerwartetste was Sie an der Freien Universität gelernt haben?
Für mich ist es essentiell zu verstehen, wie angehende Lehrpersonen besser auf ihr unterrichtliches Wirken in den Schulen vorbereitet werden können, weil es schlussendlich darum geht, als Englischlehrende die (u.a. sprachlichen) Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern wirksam anregen und unterstützen zu können. Nur so kann unter längerer Perspektive nachhaltig sichergestellt werden, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen in sich vermutlich noch weiter vernetzenden Gesellschaften mit Menschen auf dem gesamten Erdball verständigen können. So kann eine effektive Kommunikation in englischer Sprache beispielsweise Demokratisierungsprozesse weiter vorantreiben und es können möglicherweise auch gemeinsame Strategien für die bereits existenzgefährdenden Bedrohungen durch den Klimawandel entwickelt und adressaten- und zielgerecht verbreitet werden.
Christiane Klempin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik des Englischen im BMBF-geförderten Projekt „K2teach - Know how to teach“.