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Irdisches und Außerirdisches von Mond und Mars

Nahe und ferne Welten: Auf dem GeoCampus Lankwitz erwarten die Besucher atemberaubende Bilder vom Mars, versteinerte Schätze und tiefe Blicke ins Erdinnere.

Nahe und ferne Welten: Auf dem GeoCampus Lankwitz erwarten die Besucher atemberaubende Bilder vom Mars, versteinerte Schätze und tiefe Blicke ins Erdinnere.
Bildquelle: David Ausserhofer (1), Freie Universität (2)

1. Lassen Sie Ihr Trinkwasser testen

Diese Tour führt Sie über den Campus der Freien Universität in Lankwitz und direkt hinein in die Geheimnisse der Geowissenschaften. Bevor Sie aufbrechen, sollten Sie zuhause mindestens 100 Milliliter Leitungswasser in eine leere Mineralwasserflasche abfüllen und mitnehmen. Denn an diesem Abend können Sie Ihr Trinkwasser am Institut für Geologische Wissenschaften in Haus B (Raum 232) auf Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Antimon oder Kupfer testen lassen (von 17.00 bis 0.00 Uhr). Gleichzeitig erfahren Sie dort mehr über die Qualität des Berliner Grundwassers, seine Verteilung und Schadstoffbelastung (Raum 029). Im Zuge des Klimaschutzes wird auch die Suche nach alternativen Energiequellen immer wichtiger, an der sich auch Forscher der Freien Universität Berlin beteiligen. Sie sind unter anderem an der Erkundung eines mehr als 100 Grad heißen Thermalwasservorkommens in Süddeutschland in etwa 3000 Meter Tiefe beteiligt, aus dem Wärme und Strom gewonnen werden könnten. Wissenschaftler stehen Ihnen auch dazu Rede und Antwort.

2. Haifischzähne schürfen und Schätze bergen

Weiter geht es zu Haus C. Schon vor dem Gebäude kann sich der Geologennachwuchs erproben. Unter dem Motto „Sieben mal sieben schürft Zähne zu Tage“ können die Jüngsten im Sand graben und echte Schätze bergen: nämlich fossile Haifischzähne. Sollte es regnen, findet das Schürfen in Keller D statt. Wem das zu mühsam ist, der fertigt sich einfach sein eigenes Fossil. Von 17.00 bis 18.00 Uhr (und 19.00 bis 20.00 Uhr) haben Kinder die Möglichkeit, sich unter Anleitung Gipsabgüsse von verschiedenen UrzeitTieren herzustellen. Ein paar Schritte weiter, zwischen Haus C und D, können sich große und kleine Kinder ab 17.00 Uhr mit Hammer und Schutzbrille auf die Jagd nach 150 Millionen Jahre alten Ammoniten und anderen Versteinerungen aus der Dinosaurierzeit machen. Die Eltern haben derweil Gelegenheit, sich vor Haus C das Modell der Mars-Express-Sonde anzuschauen, die unseren Nachbarn im All beobachtet. Die Sonde, die den roten Planeten umkreist, liefert unvergleichliche Bilder von dieser fremden Welt – geschossen mit einer hochauflösenden Stereokamera, die von Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin mitentwickelt worden ist.

3. Der Mars in Farbe und 3D-Bildern

Was die Super-Kamera leistet, davon können Sie sich in Haus C überzeugen. Von 20.00 bis 20.30 Uhr zeigt Professor Gerhard Neukum in Hörsaal 011 den „Mars in Farbe und 3D“. Neukum ist Chef der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung an der Freien Universität Berlin, er leitet auch die Experimente mit der High Resolution Stereo Camera auf der Weltraummission Mars Express. Sie dürfen sich freuen auf gestochen scharfe Aufnahmen von dieser Landschaft des Wüstenplaneten. Sollten Sie mehr vom Mars oder dem Saturnmond Iapetus sehen wollen, dessen eine Hemisphäre fast so schwarz wie Kohle ist und die andere fast so hell wie Schnee, gehen Sie zu Raum 014 weiter. Dort können Besucher mit Polarisationsbrillen dreidimensionale Filme und Projektionen dieser fernen Welten sehen. Wer sich eher für irdische Landschaften interessiert, kann der norddeutschen Eiszeit nachspüren. „Wann waren die Gletscher hier?“, lautet der Titel eines halbstündigen Vortrags, der um 21.00 Uhr in Hörsaal 011 beginnt. Sie können aber auch durch das Mikroskop anschauen, wie Kristalle wachsen (Raum 112) oder Minerale bestimmen lassen, die sie schon lange auf dem Regal liegen haben, aber von denen sie nie wussten, wie sie heißen (Raum 111).

4. Die Vermessung der Welt

Auf der Rasenfläche zwischen Haus H und C geht es um Längen, Breiten und Tiefen. Sie können miterleben, wie die Welt mithilfe von Global-Positioning- Systemen und Tachymetern vermessen und das Erdinnere erforscht wird. Bohren muss dazu heute niemand mehr: Der Einsatz von Bodenradar lässt auch so tief blicken. Um 19.00 Uhr und um 20.30 Uhr gibt es dort Freiluftkino. Der Film „Spuren im Sand“ zeigt eine Expedition in die Sahara. Kinder können unterdessen beim Stadt-Land-Fluss-Spiel ihre geografischen Kenntnisse verbessern.

5. Wie man ein Erdbeben hörbar macht

Erst vor wenigen Wochen gingen die Bilder des Erdbebens in China um die Welt. Noch bis nach Peking waren die Erschütterungen im Westen des Riesenreiches zu spüren. Die Wellen, die solch ein Erdbeben erzeugt, laufen mit einer Geschwindigkeit von einigen Kilometern pro Sekunde durch das Erdinnere. Ihre Frequenz ist so niedrig, dass die Wellen nicht hörbar sind. Doch es gibt Möglichkeiten, die Erdstöße hörbar zu machen. In Haus D, Raum 144, haben Sie die Gelegenheit, dem Klang eines Bebens zu lauschen. Im selben Gebäude werden verborgene Welten auch sichtbar gemacht. Unter dem Motto „Heute Tier, morgen Fossil“ können Sie am Monitor lebende Mikroorganismen beobachten und deren versteinerte Vorfahren im Rasterelektronenmikroskop betrachten. Dass Geologie so spannend wie ein Krimi sein kann, zeigt der Film „Heiße Spur am Monte Verde – das Rätsel der ersten Amerikaner". Er startet um 22.30 Uhr ebenfalls in Haus D, Raum 030. Wer nicht so lange warten möchte, kann die Vorstellung um 19.30 Uhr nehmen. Im Anschluss an den Film gibt es noch die Möglichkeit, mit Wissenschaftlern über das Gesehene zu diskutieren.

6. Vom schweren Kampf ums Überleben

Wer jetzt noch nicht müde ist, schaut in Haus G vorbei. Dort präsentieren Mitarbeiter des Zentrums für Entwicklungsländerforschung ihre Arbeit. Unter anderem untersuchen die Wissenschaftler, wie die Menschen in Afghanistan mit Alltagsrisiken umgehen, und sie erforschen die Bildungsrevolution, die sich im Hochgebirgsraum von Nordpakistan vollzieht. In einem anderen Projekt geht es um die Frage, wie kirgisische Viehzüchter auf dem eisigen Hochplateau des Ost-Pamir ganz auf sich selbst gestellt überleben. Der Kampf ums Dasein steht auch im Mittelpunkt von Forschungen rund um die Walnusswälder Zentralasiens. Die einmalige Naturlandschaft droht dem Gewinnstreben internationaler Konzerne zum Opfer zu fallen. Sie können sich selbst ein Bild von der Schönheit der kirgisischen Walnusswälder machen: Die 3sat-Filmproduktion „Im Schatten des Tien Shan“, die zu jeder vollen Stunde im „Teehaus“ gezeigt wird, besticht durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen. Nebenbei haben Sie Gelegenheit, kirgisische Walnüsse zu kosten oder Tee und Trockenfrüchte aus Asien.