Einsatz für Demokratie und Menschenrechte
Ehemaliger Präsident der Republik Korea Kim Dae-jung erhielt den erstmals verliehenen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin
Der frühere Staatspräsident der Republik Korea Dr. Kim Dae-jung ist mit dem erstmals verliehenen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin geehrt worden.
Erstmalig Verleihung des Freiheitspreises im Henry-Ford-Bau. Der Preisträger Dr. Kim Dae-jung mit Altbundespräsident Dr. Richard Weizäcker und mit dem Präsidenten der Freien Universität, Prof. Dr. Dieter Lenzen Foto David: Ausserhofer |
Der Präsident der Freien Universität, Prof. Dr. Dieter Lenzen, würdigte den Friedensnobelpreisträger von 2000 im Max-Kade-Auditorium des Henry-Ford-Baus als „Mann des Mutes und der Weisheit“. Kim Dae-jung habe der Welt durch sein Leben, sein politisches Handeln und seine Intellektualität gezeigt, dass Freiheit niemals als Selbstverständlichkeit betrachtet werden dürfe. Lenzen fügte hinzu, die Freie Universität selbst verdanke ihre Existenz zahlreichen mutigen Studierenden und Lehrenden, die sich Ende der 1940er Jahre unter Lebensgefahr gegen Repressionen an der früheren Universität Unter den Linden gewehrt hätten.
Altbundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker bezeichnete Kim Dae-jung als Freund und Vorbild. Kim Dae-jung engagiere sich seit Jahrzehnten für Menschen in Not – ungeachtet politischen Drucks und Gefahr für sein eigenes Leben. Es sei ihm gelungen, sein Land in Fragen der Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit voranzubringen. Er habe mit seiner „Sonnenschein-Politik“ dafür gesorgt, den Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu wahren und die Folgen der Teilung für die Menschen Schritt für Schritt zu lindern.
Der Direktor der Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Prof. Dr. Eberhard Sandschneider von der Freien Universität, erklärte in seiner Laudatio, niemand habe die Bedeutung von Freiheit so unmittelbar erfahren wie Kim Dae-jung. Er erinnerte daran, das Kim-Dae-jung vier Mal in seinem Leben den gewaltsamen Tod vor Augen hatte, sechs Jahres seines Lebens im Gefängnis und 40 Jahre im Exil verbringen musste oder unter Hausarrest stand: „Einen würdigeren Preisträger hätte die Freie Universität in Anbetracht ihrer eigenen Geschichte nicht finden können.“ Mit Kim Dae-jung werde ein gleichermaßen glühender koreanischer Patriot und ein weitsichtiger Weltbürger geehrt“.
Kim Dae-jung erinnerte an seine „Berliner Erklärung“ vor sieben Jahren, in der er ebenfalls an der Freien Universität für eine Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südkorea eintrat und damit weltweit auf Zustimmung stieß. Er sei inzwischen davon überzeugt, dass es zu einer Wiedervereinigung kommen werde. cwe