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Presseeinladung: Forschungskonsortium "Eiserner Vorhang" stellt Abschlussergebnisse vor

Pressekonferenz am Donnerstag, 16. November 2023, um 10 Uhr, Hotel SEMINARIS, Berlin-Dahlem

Nr. 258/2023 vom 07.11.2023

Der Forschungsverbund SED-Staat stellt gemeinsam mit Kooperationspartnern der Universitäten Greifswald und Potsdam bei einer Pressekonferenz am 16. November 2023 um 10 Uhr im CampusHotel SEMINARIS, Takustraße 39, Berlin-Dahlem, die abschließenden Ergebnisse der Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten und über die Ostsee vor. Zwischen November 2018 und Februar 2023 untersuchte der Forschungsverbund im Rahmen des Projekts „Eiserner Vorhang“ gemeinsam mit den Universitäten Greifswald und Potsdam Todesfälle von DDR-Bürgern zudem die Rechtsbeugung des DDR-Justizministeriums gegen Ausreisewillige. Die Forschungsteams der drei Universitäten wandten sich den Schicksalen von Menschen zu, die den gefährlichen Weg aus der SED-Diktatur in die Freiheit wagten und dafür ihr Leben oder langjährige Haftstrafen riskierten. Anmeldungen zu dem Pressegespräch sind erbeten an: presse@fu-berlin.de

Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin hat seit seiner Gründung im Jahr 1992 die Geschichte der DDR im Zusammenhang der deutschen Nachkriegsgeschichte sowie den Transformationsprozess nach der Wiedervereinigung erforscht. Eine Untersuchung des Forschungsverbundes über die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze ist 2017 erschienen. Die 140 Todesfälle an der Berliner Mauer sind in der Gedenkstätte Bernauer Straße dokumentiert. Die Untersuchung über die Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über die Ostsee, über Ostblockstaaten und über die Rechtsbeugungen gegen Ausreisewillig ist nun abgeschlossen. Damit haben die die drei Universitäten nun eine Forschungslücke über die tragischen Folgen des Eisernen Vorhangs geschlossen.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Forschungskonsortium setzte sich aus drei Teilprojekten zusammen, für die jeweils eine der drei Universitäten zuständig war:

  • Teilprojekt 1: Todesfälle bei Fluchtversuchen von DDR-Bürgern über die Grenzen von Ostblockstaaten – Forschungsverbund SED-Staat, Freie Universität Berlin
  • Unterprojekt: Zeitzeugen-Interviews und Online-Handbuch – Center für Digitale Systeme, Freie Universität Berlin
  • Teilprojekt 2: Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee – Universität Greifswald
  • Teilprojekt 3: Das DDR-Justizministerium und die Rechtsbeugung gegen Ausreisewillige und Flüchtlinge – Universität Potsdam

Parallel zur Auswertung des deutschen Archivgutes und der Befragung von Zeitzeugen sichteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Archiven der ehemaligen Ostblockstaaten Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der Tschechoslowakei und Polen sowie in den Archiven Österreichs und des ehemaligen Jugoslawiens Überlieferungen der Geheimdienste, Außenministerien und Grenztruppen zu tödlichen Grenzzwischenfällen. Dadurch konnten in internationaler Kooperation die Schicksale von Opfern des Eisernen Vorhangs in einer länderübergreifenden Darstellung rekonstruiert werden. Doch nicht nur DDR-Flüchtlinge fielen dem Eisernen Vorhang zum Opfer – auch Westdeutsche wurden erschossen oder erlitten tödliche Stromschläge an Grenzzäunen des Eisernen Vorhangs.

Die Online-Version der beiden biografischen Handbücher ist mit den Biographien der Todesopfer schon länger zugänglich https://todesopfer.eiserner-vorhang.de/  . Das Interview-Archiv „Eiserner Vorhang“ seit Februar 2023 online https://archiv.eiserner-vorhang.de/de?checked_ohd_session=true.

Die drei Teilprojekte waren auf vier Jahre angelegt. Die Forschungsteams der drei Universitäten stellen ihre Forschungsergebnisse am 16. November 2023 um 10.00 Uhr in einem Pressegespräch vor. Auch die beteiligten Kooperationspartner aus den ehemaligen Ostblockstaaten stehen für Nachfragen zur Verfügung.

Ort und Zeit

  • CampusHotel SEMINARIS, Takustr. 39, Berlin-Dahlem. Anmeldungen sind erbeten per E-Mail an presse@fu-berlin.de
  • 16. November 2023 um 10.00 Uhr