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Nachhaltige Ressourcen – Bauen mit Pilzen, wie geht das? - Neue Veranstaltung der naturwissenschaftliche Vortragsreihe

„Dahlemer Wissenschaftsgespräche“ zu Forschungsfragen, die bewegen am 8. November um 18 Uhr

Nr. 252/2023 vom 06.11.2023

In der öffentlichen Reihe der „Dahlemer Wissenschaftsgespräche“ des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin geht es am Mittwoch, 8. November, um eine Nutzung nachhaltiger Ressourcen als Baustoffe. "Bauen mit Pilzen, wie geht das?" lautet das Thema, in das Rainer Haag, Professor für Organische und Makromolekulare Chemie der Freien Universität Berlin und Vera Meyer, Professorin für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie / Biotechnologie der Technischen Universität Berlin einen für Laien verständlichen Einblick geben. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Forschungsbau SupraFAB in der Altensteinstraße 23a. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erwünscht unter: dahlemer.wissenschaftsgespraeche@suprafab.fu-berlin.de. Die „Dahlemer Wissenschaftsgespräche“ finden während der Vorlesungszeit in regelmäßigen Abständen statt.

Das Thema ist Gegenstand des Forschungsverbunds „Ressourcen in nachhaltigen urbanen Regionen“. Hier wird derzeit in einem stark interdisziplinären Ansatz aus Materialwissenschaften, Wasserwirtschaft und Sozialwissenschaften ein Beitrag zur nachhaltigen regionalen Ressourcennutzung im Raum Berlin-Brandenburg bearbeitet. Innovationen aus den Bereichen Wassermanagement, Baumaterialien und Kunststoffen sollen in ihrem Entwicklungsprozess auf ihre Umweltverträglichkeit, mögliche Nutzungskonflikte und Verbraucherakzeptanz hin geprüft und auf gesellschaftliche Bedürfnisse abgestimmt werden. Der Chemiker Professor Rainer Haag wird diesen neuen Forschungsverbund kurz vorstellen.

Ein spezieller Fokus liegt dabei auf nachhaltigem Bauen mit Pilzen. Wir Menschen leben seit jeher mit Pilzen zusammen. Manche leben in und auf unseren Körpern, sind unsere ständigen Begleiter und gehören damit zu unserer normalen Mikrobiota. Sie helfen uns, Nährstoffe besser zu verwerten und stärken unser Immunsystem. Andere Pilze leben in Symbiose mit Pflanzen und versorgen diese mit Nährstoffen sowie mit Wasser aus der Erde. Pilze sorgen also für uns und unsere Umwelt; sie formen diese aktiv mit, obwohl sie mikroskopisch klein sind. Die Pilzbiotechnologie von heute erforscht, wie Stoffwechselpotenziale von Pilzen für eine nachhaltige und kreislauffähige Bioökonomie nutzbar gemacht werden können. Entstehen in Zukunft nicht nur Medikamente, Enzyme und Biokraftstoffe aus Pilzen sondern auch Kleidung, Möbel oder gar Häuser?

Wie das gelingen könnte, und warum hier eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft so wichtig ist, erläutert Vera Meyer. Ihre transdisziplinären Forschungsvorhaben verbinden Natur- und Ingenieurwissenschaften mit Kunst, Design und Architektur und entwerfen so biobasierte Szenarien für mögliche Lebens- und Wohnwelten der Zukunft.

Mit der Vortragsreihe wollen Forscherinnen und Forscher der breiten Öffentlichkeit Einblicke in faszinierende und aktuelle Forschungsthemen auf dem Campus in Dahlem geben. Im Mittelpunkt stehen wissenschaftliche Fragen, die von Sonderforschungsbereichen (SFBs) bearbeitet und die maßgeblich von der Freien Universität Berlin gestaltet werden. Forschende der Hochschule und ihrer Kooperationspartnerinnen und -partner finden sich in diesen Verbünden zusammen, um ein wissenschaftlich relevantes Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu erforschen.

In den „Dahlemer Wissenschaftsgesprächen“ werden Themen aus fünf SFBs des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie vorgestellt. Einer kurzen Vorstellung des Verbunds folgt jeweils ein allgemeinverständlicher Vortrag zu einer Forschungsfrage. Im Anschluss sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem kleinen Imbiss eingeladen, den informellen Austausch in entspannter Atmosphäre fortzusetzen. Die nächste Ausgabe der „Dahlemer Wissenschaftsgespräche“ widmet sich am 10. Januar 2024 dem Thema "Gene, Umwelt und Zufall: Der Ursprung der Individualität". (cwe)

Weitere Informationen

  • Ort: Freie Universität Berlin, Forschungsbau SupraFAB, Altensteinstr. 23a, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem-Dorf (U3), Bus 110
  • Kontakte: Prof. Dr. Rainer Haag, Freie Universität Berlin, E-Mail: rainer.haag@fu-berlin.de und Prof. Dr. Vera Meyer, Technische Universität Berlin, E-Mail: vera.meyer@tu-berlin.de