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Berliner Kleingärtner*innen beteiligen sich an Klimaforschungsprojekt von Freier Universität Berlin und Technischer Universität Berlin

Wetterstationen sollen die Wirkung von Kleingärten auf das Stadtklima sowie die Verteilung von Starkregen im Stadtgebiet erfassen

Nr. 168/2023 vom 21.07.2023

In bislang 95 Kleingärten haben Berliner*innen eine Bürgerwetterstation des Citizen Science Projekts "Open Urban Climate Observatory Berlin“ (OpenUCO) aufgestellt. OpenUCO ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von Freier Universität Berlin und Technischen Universität Berlin, das von der Berlin University Alliance (BUA) gefördert wird. Mit den Bürgerwetterstationen verdichtet OpenUCO das ebenfalls gemeinsam von Freier Universität Berlin und Technischer Universität Berlin betriebene Wetterradar zur Erforschung von Starkregenereignissen im Klimawandel.

Durch die Kombination von klassischen und Bürger-Wetterstationen kann das Citizen Science-Forschungsprojekt OpenUCO die Verteilung von Starkregen im Stadtgebiet und die Wirkung von Kleingärten auf das Stadtklima künftig deutlich genauer erfassen als allein mit klassischen Wetterstationen. Mit seinen Bürgerwetterstationen leistet OpenUCO somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung negativer klimatischer Effekte städtischen Wachstums, die die Gesundheit der Stadtbevölkerung beeinträchtigen und die Klimakrise verstärken. Das Projekt läuft noch bis Ende 2023.

Auch die am Citizen Science-Projekt beteiligten Kleingärtner*innen profitieren: Sie können in ihren Gärten erzeugte Messdaten wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag per Smartphone abrufen und nutzen, um die Bewässerung ihrer Kleingärten anzupassen. Darüber hinaus konnten die „Bürgerwissenschaftler*innen“ gemeinsam mit Wissenschaftler*innen von OpenUCO in einem Workshop Messdaten zur Lufttemperatur auswerten und sich mit eigenen Fragen in den Forschungsprozess einbringen. Die Daten der vergangenen Woche zeigen, dass die Kleingärten im Durchschnitt bis zu fünf Kelvin kühler waren im Vergleich zu einem Innenhof am Hackeschen Markt.

 Da die Nachfrage nach den Bürgerwetterstationen das Angebot um rund die Hälfte überstieg, entschieden die Forscher von OpenUCO nach wissenschaftlichen und technischen Kriterien über die Vergabe der begehrten Wetterstationen. Doch auch wer leer ausging, kann vom Citizen Science-Forschungsprojekt OpenUCO profitieren: Die Standorte und Live-Messwerte aller Messstationen sind öffentlich einsehbar unter https://messi.openuco.berlin/public_devices. Auch das Wetterradar von Freier Universität Berlin und Technischer Universität Berlin ist online frei einsehbar: https://www.klima.tu-berlin.de/radar/. (jkr)

 

Das Forschungsprojekt OpenUCO

Das “Open Urban Climate Observatory Berlin” (OpenUCO) ist ein Forschungsprojekt von Freier Universität Berlin und Technischer Universität Berlin, das von der Berlin University Alliance gefördert wird. Um räumlich stark ausdifferenzierte stadtklimatischen Variablen wie Lufttemperatur und Starkregen besser zu erfassen, setzt das Projekt auf Wetterbeobachtungen durch Bürger*innen. Diese ergänzen mit den von ihnen erfassten Wetterdaten das bestehende wissenschaftliche Messnetz des Urban Climate Observatory Berlin (UCO Berlin). Die zu diesem Zweck verwendeten Bürgerwetterstationen (MESSI) haben Wissenschaftler*innen von Freier Universität Berlin und Technischer Universität Berlin eigens für den Einsatz in Citizen Science-Projekten entwickelt und getestet.

 

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Weitere Informationen

Kontakt

  • Prof. Dr. Henning Rust, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Meteorologie, Telefon: 030 / 838-71147, E-Mail: henning.rust@fu-berlin.de
  • Dr. Fred Meier, Technische Universität Berlin, Fakultät VI - Planen Bauen Umwelt, Institut für Ökologie, Telefon: 030 / 314-71496, E-Mail: Fred.Meier@TU-Berlin.de

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