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Jacob Taubes in Berlin

Vortrag anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Freien Universität Berlin am 4. Mai 2023

Nr. 087/2023 vom 26.04.2023

Der US-amerikanische Historiker Jerry Muller hält am 4. Mai um 18.15 Uhr einen Vortrag über das Wirken des Philosophen, Religionssoziologen und Judaisten Jacob Taubes (1923-1987) an der Freien Universität Berlin. Der einflussreiche, aber nicht unumstrittene Intellektuelle Jacob Taubes kam 1961 von der Columbia University in New York nach Berlin. Als bedeutender Vertreter des Judentums der Nachkriegszeit baute er an der Freien Universität die Institute für Judaistik und Hermeneutik auf. Sein Leben bietet eine Linse auf Entwicklungen des intellektuellen Lebens der Bundesrepublik Deutschland, die Diskussion um die Entstehung der Jüdischen Studien im Nachkriegsdeutschland sowie die Radikalisierung und Deradikalisierung des deutschen akademischen Lebens von den 1960er bis zu den 1980er Jahren. Der öffentliche Vortrag findet in englischer Sprache statt und wird vom Dahlem Humanities Center anlässlich des 75. Hochschuljubiläums organisiert. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.

Der Historiker Jerry Muller, Professor emeritus der Catholic University of America, will im Rahmen der Dahlem Humanities Center Lecture das Wirken des Philosophen, Religionssoziologen und Judaisten Jacob Taubes an der Freien Universität Berlin beleuchten. In Wien in eine jüdischen Gelehrtenfamilie hinein geboren, zog Taubes 1936 mit seinen Eltern in die Schweiz, nach dortiger Promotion und rabbinischen Weihen ging er 1947 in die USA und verbrachte zwischendurch Zeit in Jerusalem. Nach Jahren an der Hebrew University, in Harvard, Princeton und an der Columbia University, kam er an die Freie Universität Berlin. Der vielseitig interessierte und breit vernetzte Jacob Taubes agierte als Vermittler von Ideen zwischen intellektuellen Zirkeln der USA und der Bundesrepublik und spielte eine bedeutende Rolle während der Studierendenrevolten an der Freien Universität. Neben dem Fokus auf die Geschichte der Hochschule, insbesondere der Entwicklung der Geisteswissenschaften und der Internationalisierung sowie der Radikalisierung und Deradikalisierung des akademischen Betriebs, wirft der Vortrag Licht auf das intellektuellen Lebens Westberlins und der Bundesrepublik Deutschland zwischen den 1960er und 1980er Jahren.

Jerry Muller ist Professor emeritus der Geschichte der Catholic University of America in Washington, DC. Seine Forschungen bewegen sich zwischen Geschichte, Sozialwissenschaft, Philosophie und Politik. Er schreibt und lehrt über eine Vielzahl historischer und zeitgenössischer Themen, darunter Kapitalismus, Nationalismus, Konservatismus, die Geschichte des sozialen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Denkens sowie die moderne deutsche und jüdische Geschichte. Neben seinem 2021 bei Princeton University Press und 2022 auf Deutsch bei Suhrkamp erschienenen Buch Professor der Apokalypse: Die vielen Leben des Jacob Taubes, gehören zu seinen Werken The Tyranny of Metrics (Princepton, 2018), Capitalism and the Jews (2010) und The Mind and the Market (2002). (cxm)

 

 

Weitere Informationen

Weitere Informationen

  • Termin und Zeit: 4. Mai, 2023, 18:15 Uhr
  • Ort: Hörsaal B, Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem

 

Kontakt

  • Dr. Anne Schenderlein, Dahlem Humanities Center, Freie Universität Berlin, Tel.: 030/83867097, E-Mail: geschaeftsfuehrung@dhc.fu-berlin.de