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Literaturwissenschaftliche Tagung zu Deutschrap

Forschende, Medien- und Kreativschaffende diskutieren unter dem Titel „»Gebt OG Keemo den Büchner-Preis!« Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Deutschrap“ über poetische Verfahren und soziale Repräsentationsprozesse

Nr. 052/2023 vom 22.03.2023

Einen literaturwissenschaftlichen Blick auf die deutsche Rap-Musik will eine dreitägige wissenschaftliche Tagung in Berlin werfen. Unter dem Titel „»Gebt OG Keemo den Büchner-Preis!« Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Deutschrap“ werden vom 29. bis 31. März im Literaturform im Brecht-Haus in Berlin Literaturwissenschaftler*innen, Popmusikforscher*innen, Journalist*innen und Rapper*innen die poetischen Verfahren des Deutschrap und die damit verknüpften sozialen Repräsentationsprozesse diskutieren. Die Tagung kann auch per Livestream über den YouTube-Kanal des Literaturforums verfolgt werden. Organisiert wird die Veranstaltung von der Bamberger Literaturwissenschaftlerin Dr. Julia Ingold und dem Literaturwissenschaftler Manuel Paß von der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus.

Rap ist nicht nur die kommerziell erfolgreichste Musikrichtung der Gegenwart, sondern seit einigen Jahren auch fest verankert im kulturellen und medialen Mainstream, wie die Veranstalter betonten. Künstler*innen wie „Haftbefehl“ oder „Hayiti“ würden in den Feuilletons besprochen, Gangstarap sei zudem Thema soziologischer und kulturwissenschaftlicher Arbeiten, die sich um dessen Verständnis als gesellschaftliches Phänomen bemühen. Dabei gerate aber eines häufig aus dem Blick: die genuin literarische Dimension und Qualität der Texte. Auf der Tagung „Gebt OG Keemo den Büchner-Preis!“ soll dies nun Thema sein.

Ein besonderes Highlight der Tagung findet gleich zum Auftakt am Mittwoch, 29. März, ab 20 Uhr statt: Seit 2016 bringt das Format „Rapper lesen Rapper“ Raptexte auf die Bühnen der Literaturhäuser und Theater. Moderator Heinrich Himalaya und DJ Olinclusive laden am Mittwoch, 29. März, ab 20 Uhr Rapper*innen dazu ein, selbst gewählte Lyrics von Kolleg*innen als literarische Texte vorzutragen und sich über die dichterische Dimension ihres Musikschaffens zu äußern. Lesen werden Justus (M.O.R.), Lena Stoehrfaktor, Nashi44 und Sir Mantis.

Am Donnerstag, 30. März, ab 18 Uhr folgt mit der Podiumsdiskussion unter dem Titel „Deutschrap zwischen kommerziellem Erfolg und akademischer Anerkennung“ ein weiteres Highlight: Auf dem Podium diskutieren Rapperin Yetundey, Musikredakteurin Yasmina Rossmeisl (MZEE.com) und Popmusikforscher Antonius Weixler über Deutschrap im Spannungsfeld zwischen kommerziellem Kulturprodukt und anspruchsvoller Gegenwartslyrik: Wie verortet sich Rap zwischen autonomer Kunst und ostentativem Kommerz? Welche Strategien gesellschaftlicher Teilhabe drücken sich darin aus? Und: Wie kann eine akademische Auseinandersetzung mit Rap – jenseits bildungsbürgerlicher Aneignung – gelingen?

Gefördert wird die Tagung von SPOT – Tagungsförderung der Frauenbeauftragten der Universität Bamberg, der Wüstenrot Stiftung, der Universitätsstiftung Bamberg und der Frauenbeauftragten der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Bamberg. (cxm)

 

Pressefoto

Rapperin Yetundey wird auf der Deutschrap-Tagung auf dem Podium sprechen.

Rapperin Yetundey wird auf der Deutschrap-Tagung auf dem Podium sprechen.
Bildquelle: Ricki-René Krause

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • 29. bis 31. März 2023
  • Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, 10115 Berlin
  • Das gesamte Tagungsprogramm mit allen Vorträgen sowie der Zugang zum Livestream ist zu finden unter: https://deutschraplogbuch.wordpress.com/tagung/

 

Kontakt

  • für Medienanfragen: Pressestelle der Universität Bamberg, Pressereferentin Hannah Fischer, Tel.: 0951/863/1445, E-Mail: redaktion.presse@uni-bamberg.de