„seen SEEing“: Tanzperformance der Valeska-Gert-Gastprofessur mit Choreograph Navtej Singh Johar
Abschlusspräsentation von Studierenden des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft der Freien Universität Berlin / Donnerstag, 20. Juli 2023, 19.00 Uhr, im Foyer des Instituts für Theaterwissenschaft / Gespräch im Anschluss
Nr. 164/2023 vom 14.07.2023
Masterstudierende des Studiengangs Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin laden am Donnerstag, 20. Juli 2023, um 19 Uhr zur ihrer öffentlichen Abschlusspräsentation und Tanzperformance ein. Unter dem Titel „seen SEEing“ werden die Ergebnisse der Seminararbeit gezeigt, die im Sommersemester 2023 im Rahmen der Valeska-Gert-Gastprofessur unter der Leitung des Choreographen und Aktivisten Navtej Johar entstanden sind. Erkundet wurden dabei Körper, Räume und Beziehungen. Zugleich sind die Studierenden konstitutiven Elementen einer Performance nachgegangen. Gefragt wurde: Was macht es mit den Performenden gesehen zu werden? Was sieht das Publikum? Was sehen die Performenden? Und muss nicht vielleicht das Konzept des Sehens alternativ definiert werden? Die Öffentlichkeit ist zu der Abschlussperformance mit anschließendem Gespräch in englischer Sprache herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Die Valeska-Gert-Gastprofessur ist eine Kooperation des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft der Freien Universität Berlin mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Akademie der Künste Berlin. Namenspatronin der Gastprofessur ist eine der innovativsten Tänzerinnen der historischen Avantgarde, Valeska Gert (1892-1978), deren Schaffen thematisch stark durch die Stadt Berlin geprägt war. Sie steht damit stellvertretend für Tänzer*innen und Choreograph*innen, die es zu entdecken gilt und deren Geschichte noch zu schreiben ist.
Der Choreograph, Yoga-Practitioner und Aktivist Navtej Singh Johar aus Delhi hatte im Sommersemester 2023 zum zweiten Mal die Valeska-Gert-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin übernommen. Unter dem Titel Repose to Power: Claiming the Immersive Practice of “Ease” unterrichtete er im Masterstudiengang Tanzwissenschaft. Der Kurs stützte sich auf somatische Praktiken, die eine tiefgreifende Erfahrung von Leichtigkeit, Ruhe und Weite ermöglichen. In der täglichen Dokumentation dieser Praktiken wurden die Studierenden aufgefordert, nicht nur über die Prozesse der Praxis, sondern auch über deren Nachwirkungen zu reflektieren, um so eine Revision eingefahrener Perspektiven zu ermöglichen.
Navtej Johars Arbeit beruht auf den Prinzipien des klassischen indischen Tanzstils Bharatanatyam, Physical Theater und somatischen Ansätzen. Als Preisträger der Sangeet Batak Akademie für zeitgenössische Choreographie verknüpft Johar Tanz mit kritischer Theoriearbeit und sozialem Handeln. In seiner Praxis als Yoga-Lehrer arbeitet er mit Asana, Pranayama, Meditation, Visualisierung und vedischem Gesang. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit tritt Johar auch durch sein politisches Engagement für die LGBTQI*-Rechte hervor. Das indische Gesetz zur Entkriminalisierung von Homosexualität, das im Sommer 2018 vom Supreme Court verabschiedet wurde, trägt seinen Namen.
Die Präsentation findet am Donnerstag, den 20. Juli 2023 um 19 Uhr im Foyer des Instituts für Theaterwissenschaft in der Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin-Steglitz statt. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Navtej Singh Johar, mit der Theater- und Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Lucia Ruprecht und den Studierenden. (cxm)
Weitere Informationen
- Termin: 20. Juli 2023, 19 Uhr
- Ort: Freie Universität Berlin, Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin-Steglitz.
- Anfahrt: BVG: S1/ U9 Rathaus Steglitz, Bus X83 Schmitt-Ott-Strasse, Parkplätze auf dem Hinterhof, Aufzug vom Keller bis ins 2. Etage.
- Kontakt: Dr. Kirsten Maar (sie/ihr), Juniorprofessorin für Tanzwissenschaft, Freie Universität Berlin, Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstr.35, 12165 Berlin, E-Mail: kimaar@zedat.fu-berlin.de