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Verlagerung des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin von Moskau nach Tbilissi

Osteuropa-Fokus der Freien Universität Berlin wird gestärkt

Nr. 178/2022 vom 18.10.2022

Die Freie Universität Berlin ist seit dem 1. Oktober mit einem Verbindungsbüro in Tbilissi, Georgien, vertreten. Damit reagiert sie auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, in dessen Folge die Hochschule ihre Beziehungen zu wissenschaftlichen Einrichtungen in Russland vorerst ausgesetzt und ihr Verbindungsbüro in Moskau geschlossen hat. Die Verlagerung des Verbindungsbüros von Russland nach Georgien ist dabei ein klares Bekenntnis zur Bedeutung Osteuropas und Zentralasiens für die Internationalisierung der Freien Universität Berlin. Geleitet wird das Büro in Tbilissi von Tobias Stüdemann, der bereits seit 2010 für die Freie Universität von Moskau aus für die Region zuständig ist. Vom Verbindungsbüro aus sollen in Zukunft die Kooperationen in der Ukraine, in den Ländern des Südkaukasus – Armenien, Aserbeidschan und Georgien – sowie Kooperationen in den Ländern Zentralasiens betreut werden. Das Büro bleibt eine Anlaufstelle für alle informellen Kontakte nach Russland, solange institutionelle Partnerschaftsaktivitäten ruhen.

Die Vizepräsidentin für Internationales der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, erläutert: „Die Verbindungsbüros der Freien Universität sind in Regionen eingerichtet, die einerseits aus wissenschaftlicher Sicht für Angehörige der Freien Universität von besonderem Interesse sind, die große wissenschaftliche Potenziale haben und andererseits aber auch oft besondere Herausforderungen bei der Zusammenarbeit bedeuten. Die Freie Universität ist seit mehr als 70 Jahren vor allem auch dank des Osteuropa-Instituts in Russland und diversen anderen osteuropäischen Ländern aktiv. Ein Rückzug aus der Region kam für die Freie Universität Berlin ebenso wenig in Frage wie ein Verbleib in Moskau. Die Verlagerung des Büros nach Tbilissi unterstreicht somit die ungebrochene Bedeutung der Region für die Freie Universität. Wir freuen uns auf intensivere Zusammenarbeit mit Institutionen in Georgien, der Ukraine und allen anderen Ländern in der Region.“

Büroleiter Tobias Stüdemann führt aus: „Tbilissi war aufgrund der Offenheit Georgiens ein naheliegender Standort. Das Land hat aktuell eine wichtige Rolle als Ort des Austauschs inne, nicht nur für geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Russland, sondern aus allen Ländern Osteuropas und Zentralasiens. Dies wollen wir einerseits mit unserer Präsenz unterstützen, diese Netzwerke aber gleichzeitig auch für die Freie Universität erschließen. Als Beispiel für eine regionalübergreifende Veranstaltung kann die Konferenz Universities at the crossroads: academic freedom in a changing world dienen, die Anfang des Monats in Tbilissi bereits mit Unterstützung der Freien Universität stattgefunden hat.“

Neben zahlreichen informellen Kooperationen hat die Freie Universität inklusive ihrer Fachbereiche gegenwärtig eine Vielzahl von Verträgen abgeschlossen, unter anderem mit sechs ukrainischen Hochschulen und dem Rektoren-Verband der ukrainischen Hochschulen sowie fünf Universitäten in Russland, die zurzeit alle ausgesetzt sind. Sie unterhält drei Kooperationen mit Einrichtungen in Georgien, zwei in Armenien, drei Forschungseinrichtungen in Usbekistan und ist an der Deutsch-Kasachischen Universität beteiligt. Zurzeit wird über Kooperationen mit Hochschulen in Armenien, Usbekistan, Kasachstan und Kirgisistan über weitere Projekte verhandelt.

Die Freie Universität Berlin unterhält ein Netz von Verbindungsbüros, zu dem neben dem Büro in Tbilissi die Büros in São Paulo für Brasilien und Südamerika, in Kairo für Ägypten und den Nahen Osten und in Neu-Delhi für Indien und Südostasien gehören. Zudem unterhält die Freie Universität ein Verbindungsbüro in Peking für China, das zurzeit von Berlin aus geleitet wird. Aufgabe der Verbindungsbüros ist es, Forschende der Freien Universität bei der internationalen Vernetzung zu unterstützen, das Profil der Hochschule in den Zielregionen bekannt zu machen und die Rekrutierung von herausragenden Nachwuchskräften zu fördern.

Weitere Informationen

Kontakt

Tobias Stüdemann, Freie Universität Berlin, Leiter des Verbindungsbüros Osteuropa in Tbilissi, E-Mail: tobias.stuedemann@fu-berlin.de, Telefon: +995 591 076 429